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Für immer? hatterchen1
gelöscht_189916 mawe2 „Das steht dort nirgendwo! Der Autor hat nicht behauptet, dass die Windkraftanlagen allein dafür verantwortlich sind. Die ...“
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Zitate im ARD-Artikel von Houben:

Gasisolierte Schaltanlagen sind vor allem dort praktisch, wo wenig Platz ist. Deshalb werden solche Schalter beispielsweise in Windrädern verbaut.
Es wirkt rund 22.800 Mal so stark wie die identische Menge Kohlendioxid. Und: Wenn es einmal in die Atmosphäre gelangt ist, dauert es mehr als 3000 Jahre, bis SF6 sich wieder zersetzt und unwirksam wird.
Eine gesetzliche Regulierung für SF6 in diesem Bereich gibt es bis heute nicht. Nur eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie, den Stoff nur in geschlossenen Systemen einzusetzen und am Ende der Lebensdauer zu recyclen oder chemisch zu neutralisieren.
Als Wissenschaftler verschiedener, weltweit verteilter Universitäten und Behörden vor einigen Jahren die tatsächlichen Konzentrationen in der Atmosphäre mit den gemeldeten Daten verglichen, kamen sie dem Ergebnis: In Europa befindet sich fast 50 Prozent mehr SF6 in der Luft als laut gemeldeten Emissionsdaten möglich wäre.
Und: Deutschland ist in Europa mit Abstand der größte Emittent. Im Klartext: Die von der Industrie gemeldeten Daten müssen falsch sein. Auch eine Studie des Umweltbundesamtes kam schon 2018 zu dem Ergebnis, dass das Monitoring des Recyclings unzureichend sei.
Von Nordex und Vestas gab es die Rückmeldung, dass es derzeit noch keine Alternative gebe.
Jeder Besitzer eines Windrades, das demontiert werden soll, muss sich selbst um das aufwendige Recycling kümmern. Und da ist es im Zweifelsfall einfacher, den Stoff in die Umwelt entweichen zu lassen. Eine Kontrolle findet nicht statt.
Alternativen zu SF6 gibt es sehr wohl. Siemens Energy hat sie für Windräder des Tochterunternehmens Gamesa längst entwickelt. Dort sitzen die Schalter in einer Vakuumröhre und sind dadurch perfekt isoliert. Auch verschiedene Anbieter von Hochspannungsschaltern, die in kleinen Umspannwerken eingesetzt werden und bislang ebenfalls mit dem problematischen Gas isoliert waren, haben bereits auf klimaneutrale Alternativen umgestellt. Nur die Hersteller von Windrädern pochen im harten Preiswettbewerb weiter darauf, der Klimakiller sei noch unverzichtbar.


Seitens Houben oder der ARD/Tagesschau keine Quellen, keine Angaben über die Anteile der Windkraftanlagen am Ausstoss überhaupt und keinen Hinweis auf die Art, Weise und Größen der Alternativen in den Umspannwerken und ob diese bei den an Land eingesetzten Windkraftanlagen technisch tatsächlich möglich sind. Dafür schwingt im gesamten Artikel der Unterton mit, dass Windräder die Hauptlast der SF6-Emissionen darstellen und über den lange bekannten Faktor 22800x im Vergleich zu CO² plus die 3000 Jahre Abbauzeit wird gleich noch etwas Alarmismus dazu gemixt. Seriöser Journalismus ist das jedenfalls nicht zwingend und bei den meisten Lesern, die kaum bis zur Zwischenüberschrift gelangen, suggeriert der Beitrag genau das hier eingetroffene Ergebnis.

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