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Mindestlohn

olliver1977 / 225 Antworten / Flachansicht Nickles

Hab ich gerade auf WAZ.de gefunden.

Ich mach einfach mal Copy and Paste, ich weiß einfach nicht, was man dazu noch sagen soll.

Die Bundesregierung will einen bundesweiten Mindestlohn einführen – doch ausgerechnet die Bundesdruckerei, ein hundertprozentiges Staatsunternehmen, sorgt dafür, dass das NRW-Tariftreue- und Vergabegesetz jetzt vor dem Europäischen Gerichtshof überprüft wird.
| WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/politik/bundesdruckerei-wollte-mindestlohn-nicht-zahlen-id8793393.html#plx815896091
Zu meinem Bedauern stell ich fest, dass du nichts hinterlässt. Und was du sagst,ist nutzlos wie die Hoden vom Papst
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jueki WVB-38 „- Wer sich in das soziale Netz der Gesellschaft fallen ...“
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- Wer einen Betrieb mit viel Aufwand und Herzblut aufbaut, Mitarbeier direkt einstellt und sich grundsätzlich um deren "minimales Wohl und Leben" kümmert, seine Steuern bezahlt, sollte nicht als Ausbeuter gebrandmarkt werden.   ....  

Richtig. Diese Art des Kapitalismus gabs tatsächlich mal. Diese Unternehmen führten schon Kranken- und Rentenversicherung in ihren Firmen ein, als die es gesetzlich noch garnicht gab.
Heute gibt es das wohl nicht mehr - oder kennst Du da ein Beispiel?

Der Fehler sitzt nicht nur bei den Arbeitgebern/Gewerkschaften, der Fehler, das dies möglich wurde, sitzt in der Politik.

- das ist, entschuldige bitte, recht oberflächlich betrachtet.
Der "Fehler" ist kein Fehler - er ist ein Grundbestandteil der Gesellschgaftsordnung "Kapitalismus".
Auch, wenn der Staat behauptet, eine Demokratie zu sein.
Die gierige und menschenverachtende Fratze des gegenwärtigen Raubtierkapitalismus wurde in der Bundesrepublik lediglich kaschiert, als es noch einen Gegenpol gab, der sich "DDR" nannte.
Damals, vor 20 Jahren, konnte ein jeder, der arbeitete, von seinem Lohn leben. Das nannte man "Soziale Marktwirtschaft" - und das funktionierte sogar tadellos.
Jetzt gibt es diesen Gegenpol  nicht mehr und der Kapitalist kann seine Unmenschlichkeit frei entfalten. Und dabei von Himmlischen Frieden tönen.
Kann im Namen der Humanität massig ausländische Arbeitskräfte zu Hungerlöhnen beschäftigen, kann seine Produktion in Länder auslagern, wo die "Arbeitnehmer" als Sklaven behandelt werden und damit seine Profite ins Unermeßliche steigern.
Er setzt weiterhin diese Auslagerungen als wirksames Druckmittel gegen seine einheimischen Bürger ein, um auch da die Auspressung zu maximieren - mit der Behauptung "Arbeitsplätze sind in Gefahr!" kann eigentlich so alles durchgesetzt werden.

Das Dumme an der Sache ist - es gibt eigentlich keine Lösung.
An der Theorie des Sozialismus und des Kommunismus ist zwar absolut nichts auszusetzen - aber diese wurde bisher nie angewendet. Sondern nur mißbraucht. Wer weiß denn von den Menschen etwas mehr darüber, als er von den Medien (die genau der Klasse der besitzenden gehören) weisgemacht bekam?
Wer hat sich schon mal mit der Theorie der Sozialismus oder gar des Kommunismus auseinandergesetzt, Literatur konsumiert? Fast keiner...
Eben dieser Mißbrauch hat es dem Kapital und seinen Handlangern in den Regierungen leicht gemacht, diese Ideen zu verteufeln. Zentrales Argument: "Der Kommunist will das Privateigentum abschaffen!"
Das ist das Fegefeuer und Hölle zugleich.
Aber nicht für den, der sowieso nichts besitzt - sondern für genau die oben genannten Ausbeuter!
Plötzlich nicht mehr die (von den Sklaven erarbeiteten) Milliarden zu besitzen, damit Macht auszuüben, Kriege zu entfesseln, in denen so viel wie möglich zerdeppert wird und soviel wie möglich Menschen getötet werden - das wäre das Grauen für diese.

Also wird es bekämpft.
Und alle kämpfen mit. Akzeptieren (und verteidigen gar!) die Überwachung bis ins Privateste hinein, akzeptieren die real sinkenden Löhne der Beschäftigten, staunen über die immer reicher werdenden Bosse - maulen zwar (und das möglichst anonym) ein bischen - aber vergessen dann.
Das tägliche Bier, der Sonntagsbraten, der wöchentliche Wohlfühlbesuch in einem Friseur- oder sonstigen Salon für die Gemahlin und der Urlaub sind ja gesichert. Noch. Die anderen? "Äks, eure Armut kotzt mich an"
Weshalb sich also aufregen, eventuell sogar noch für andere einsetzen?
Um Himmelswillen - man lebt doch nur einmal! Und die anderen sind ja alle selber daran Schuld!

Also wird alles so bleiben. Noch hält das Regalbrett und es kann gestapelt werden. Bis zur Bruchlastgrenze ists noch ein Stück.

Jürgen

 

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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Und was ist das? ... ROLLI9