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Babylon by Bike - eine etwas andere Fahrradtour

xafford / 122 Antworten / Flachansicht Nickles

Warnung an alle Nutzer langsamer Internetverbindungen oder mit volumenbasierten Tarifen: Dieser Beitrag enthält viele große Bilder!

Ich werde hier stellvertretend für einen guten Freund seine Reiseberichte von seiner Fahrradtour einstellen, da er von unterwegs meist nicht dazu in der Lage ist wegen schlechter Versorgung mit Internet und beschränkten technischen Möglichkeiten.

Als Hintergrund: Er ist seit einigen Jahren begeisterter Touren-Radler und fuhr letztes Jahr von Deutschland bis nach Tiblisi (Tiflis in Georgien). Sein Traum seitdem war, diese Reise fort zu setzen Richtung Osten.

Dieses Jahr hat er - nach langer Planung - dies in Angriff genommen und startete seine Tour in Georgien (dem Ende der letzten Tour) mit Ziel Mongolei - oder Australien, je nach Kondition und Möglichkeit. Auf seiner Tour schickt er regelmäßig Reiseberichte und Bilder, sofern es die Technik erlaubt.

Da sich schon viele Berichte angesammelt haben (er ist seit Anfang Mai unterwegs) und ich somit viel Rückstand habe werde ich sie chronologisch hier einstellen und jeweils mit dem Datum, wie ich sie erhalten habe, versehen.

Wenn der Rückstand aufgeholt ist (und er bis dahin nicht schon wieder zurück ist), dann stelle ich seine Berichte 1:1 ein, wie sie eintrudeln.

Viel Spaß beim Lesen.

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xafford Nachtrag zu: „Babylon by Bike - eine etwas andere Fahrradtour“
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Fr 07.08.2015 08:02

Erst Sandwüste auf etwa 4000 Meter Höhe, ...

... umgeben von 5000ern (und einem 6000er) wie am Karakul-See. 

Nun ist es Sumpfgebiet auf etwa 4000 Meter Höhe, ebenfalls umgeben von 5000ern. 

Ich finde es sehr beeindruckend,  dass hier so verschiedene Landsschaftsarten zu finden sind. Besonders auf dieser Höhe. Und vor allem natürlich diese scheinbar grenzenlose Weite, die sich mir oft bietet. Was für eine faszinierende Landschaft. Kein Wunder, dass alle Radreisenden hier hin wollen.

Dabei habe ich das angeblich Sehenswerteste,  nämlich das Wakhan-Tal im Grenzgebiet zu Afghanistan,  noch gar nicht gesehen. Bitte keine Sorge wegen der Nähe zu Afghanistan. Ich habe mich lange und sorgfältig darüber informiert. Das Gebiet gilt als sicher !!!!!! ..... und wird von sehr vielen Touristen besucht. Ohne jeglichen Zwischenfall. Außerdem steht dort auch das afghanische Territorium unter tajikischer Kontrolle. 

Nach der Hauptroute im Wakhan-Tal mag ich noch weiter in diesem Tal bleiben und unter anderem den Zorkul-See besuchen. Dieser Abschnitt wird mal wieder besonders abenteuerlich. Ich rechne mit bis zu mehr als einer Woche ohne jegliche Zivilisation (natürlich auch ohne Internet), lausiger Wegstrecke, keine Touris mehr und viel Einsamkeit. Vielleicht einige ganz wenige Hirten... na, ich werde berichten. Nur weit mehr als 10 kg Lebensmittel werde ich dann wohl mitschleppen müssen ;)

Leider kann ich eine andere,  vermutlich äußerst reizvolle, Gegend hier wegen Überschwemmungen nicht besuchen: Das Bartang-Tal, den Sarez-Stausee mit einem natürlichen Damm ! und einen Pass,  der auf 4840 Meter raufgeht. Na egal, in einem anderen Leben vielleicht ;)

Ich bin derzeit etwa 20 km vor Alichur und die Straße (die M41) in Tajikstan verläuft bis dato weitgehend auf etwa 4000 Meter. Also Plus-Minus einige wenige Hundert Höhenmeter (außer dem anstrengenden Pass auf 4655 Meter ;) Trotz dieser Hauptstraße gibt es nur sehr wenig Verkehr. 

Leider habe ich noch kein wirklich funktionierendes Internet :( Hoffentlich kann ich Khorog eine vernünftige Sim-Karte bekommen. Unabhängig davon gibt es im dünn besiedelten Hochgebirge natürlich in weiten Teilen gar kein Internet. 

Mehr Fotos schicke ich also wieder,  falls ich eine gescheite Sim-Karte bekomme. Besonders die Landschaften und die Fotos der Landschaften finde ich umwerfend. Aber dafür brauchts ein halbwegs gescheites Internet. 

Wie auch immer: Ich bin sehr froh und glücklich,  dass ich diese Landschaften erleben darf. Was für ein Glück,  dass ich Tajikistan nicht ausgelassen habe auf der Radreise. Wow. Ich habe jeden Tag vor lauter Glück und Freude über diese wunderbaren Landschaften Tränen in den Augen. 

Etwas ungewohnt ist es immer noch, dass ich bereits seit Kirgistan Lebensmittelvorräte gut planen muss. Mindestens zwei Tage sind Pflicht (wenn ich nicht jede Nacht in einem Homestay oder ähnlichem übernachten will); vier bis fünf Tage Lebensmittelvorräte sind ratsam (wenn ich mich nicht nur von Keksen, Reis und Tomaten ernähren mag). Besonders Brot (Käse und Wurst sowieso) sind nicht immer einfach zu bekommen. 

Na dafür gibt's immer genug Wasser,  dass ich filtern kann :)

Fr 07.08.2015 12:20

Wüste,  Hochgebirge und ein Salzsee

... und der nächste bewohnte Ort ist 20 km entfernt.

Fr 07.08.2015 15:38

Stille Grüße aus dem Pamir

Mal wieder ein sehr gelungenes Nachtlager. Jedenfalls ganz nach meinem Geschmack :)

Und zudem keine Menschenseele und kein Auto oder LKW weit und breit. 

Die Straße hat sich, auf dem Weg zu dem massiven Erdrutsch,  zum ersten Mal geteilt. Der Hauptweg verläuft nun anders. Vielleicht ist deshalb zur Zeit überhaupt kein Verkehr. Hoffentlich bleibt das so :)

Es ist einfach zu wunderbar und viel zu selten, selbst in der Ferne so gar keinen Verkehr (oder jeglichen anderen Lärm) zu hören. Das kennt man bzw. ich eigentlich nicht mehr. Nicht einmal hier in Tajikistan.

Nur der Wind und das Flattern der Zeltplane ist zu hören. Nicht einmal Tiere sind zu hören. Es ist einfach nur schön. Im Moment empfinde ich das fast als ganz neues Lebensgefühl - so selten erlebe ich das. 

Stille Grüße aus dem Pamir

Frank

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??? marinierter