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Babylon by Bike - eine etwas andere Fahrradtour

xafford / 122 Antworten / Flachansicht Nickles

Warnung an alle Nutzer langsamer Internetverbindungen oder mit volumenbasierten Tarifen: Dieser Beitrag enthält viele große Bilder!

Ich werde hier stellvertretend für einen guten Freund seine Reiseberichte von seiner Fahrradtour einstellen, da er von unterwegs meist nicht dazu in der Lage ist wegen schlechter Versorgung mit Internet und beschränkten technischen Möglichkeiten.

Als Hintergrund: Er ist seit einigen Jahren begeisterter Touren-Radler und fuhr letztes Jahr von Deutschland bis nach Tiblisi (Tiflis in Georgien). Sein Traum seitdem war, diese Reise fort zu setzen Richtung Osten.

Dieses Jahr hat er - nach langer Planung - dies in Angriff genommen und startete seine Tour in Georgien (dem Ende der letzten Tour) mit Ziel Mongolei - oder Australien, je nach Kondition und Möglichkeit. Auf seiner Tour schickt er regelmäßig Reiseberichte und Bilder, sofern es die Technik erlaubt.

Da sich schon viele Berichte angesammelt haben (er ist seit Anfang Mai unterwegs) und ich somit viel Rückstand habe werde ich sie chronologisch hier einstellen und jeweils mit dem Datum, wie ich sie erhalten habe, versehen.

Wenn der Rückstand aufgeholt ist (und er bis dahin nicht schon wieder zurück ist), dann stelle ich seine Berichte 1:1 ein, wie sie eintrudeln.

Viel Spaß beim Lesen.

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xafford Nachtrag zu: „Babylon by Bike - eine etwas andere Fahrradtour“
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Mi 08.07.2015 13:12

Jaaaaaaaaaaa da isses: Das China-Visum :))))))

Und nochmals Jaaaaaaaaaaaaa: Ich war soeben nochmals beim mongolischen Konsulat, um zu klären, was ich denn nun noch tun muss, damit ich mich bis zu 60 Tagen in der Mongolei aufhalten darf. Die Antwort (nach interner Rücksprache): "Ich habe schriftlich von einem offiziellen Vertreter der Mongolei in Deutschland,  dass ich mich bis zu 60 Tagen in der Mongolei aufhalten darf, auch wenn ich ohne Visum eingereist bin. Dann wird das in der Mongolei auch so gemacht.  Darauf kann ich vertrauen. Auch wenn das sonst so nicht gemacht wird. " Is doch geil, oder?

Bei meiner eigentlichen Frage, nämlich ob ich es vermeiden kann, die Aufenthaltserlaubnis von 30 auf 60 Tage woanders (und vor allem nicht in der ersten Woche meines Mongolei-Aufenthaltes) als in Ulaan Bataar vorzunehmen,  ist zwar nach wie vor ungeklärt. Na im schlimmsten Fall muss ich in der Mongolei halt als erstes dann nach Ulan Bataar. Ich werde aber direkt an der mongolischen Grenze versuchen, alles zu erledigen. Vielleicht haben die Grenzbeamten ja Erbarmen mit mir und ersparen mir die Hin- und Rückfahrt nach Ulan Bataar ;)

Und soooooooomit: Kein nerviges Visagedöns mehr bis Ulan Bataar. Juhuuuuuuuuu.

Jetzt radel ich schnell noch zum Hammelkrapfenladen (dat muss unbedingt sein, so geil sind diese Dinger), dann die 20 km zum Busbahnhof. Ich hoffe, noch heute abend einen Bus nach Bishkek zu bekommen. Nach Bishkek sind es 250 km von Almaty.

In Bishkek habe ich eine Fernradler-Unterkunft ausfindig gemacht. Geil, oder? Ich bin mal gespannt darauf und werde dort 2-3 Nächte voraussichtlich verbringen. Hoffentlich treffe ich dort andere Radler mit gleichem Ziel und gleichen ¨ Unterwegsseinvorstellungen¨. Ein wenig Gesellschaft wäre mal ganz nett.

Ab Bishkek wieder alles mit dem Radl. Zunächst ca. 3 Wochen durch Kirgistan Richtung Pamir. Man, was freue ich mich aufs Pamir dann (dat is etwa ab Tadjikistan). Das ist alles ab 4000 Meter aufwärts. Das wird was ganz Neues für mich - allein diese Höhe. Ich bin total neugierig darauf.

Mi 08.07.2015 20:39

Almaty hat mir nicht gefallen

Ich glaube, Almaty muss ich echt kein zweites Mal haben im Leben.

Ich bin soeben an ein richtiges Arschloch geraten. Mal in Kürze: Ich wollte nun noch einen Bus nach Bishkek bekommen. Den gabs aber nicht (trotz vielfach anders lautender Infos aus der Stadt). Ich hatte latent schon damit gerechnet, weil ja die Grenze dazwischen liegt. Also habe ich mit einem Busfahrer nach Tashkent mit Händen und Füßen und ¨auf die Karte zeigen¨ gesprochen, dass er mich vor der Grenze, nämlich bei Qorday, rauslässt. Dafür muss ein kleiner Umweg gefahren werden. Genau das hatten sie bei der Fahrt in umgekehrter Richtung auch so gemacht. Dank GPS weiß ich das ja. So weit so gut. 

Nur fährt der Fahrer dann an der Kreuzung, wo er hätte abbiegen müssen nach Qorday, weiter Richtung Tashkent. Zum Glück habe ich das dank GPS gleich gemerkt und den Fahrer darauf angesprochen. Kurz darauf beginnt er sich auf russisch über mich lustig zu machen, wohlwissend dass ich ja kaum was verstehe. "Soll ich doch radeln" ... soviel habe ich verstanden. Die Vereinbarung einhalten und mich in Qorday rauslassen kommt zweifelsfrei für ihn nicht in Frage. Ich suche mir mit dem GPS einen bestmöglichen Punkt, wo er mich rauslassen kann, ohne dass er einen Umweg fahren muss und erst bei der dritten Aufforderung hält das Arschloch dann auch endlich an. Letztendlich irgendwo im Nirgendwo, nachts, ca. 60 km von Qorday entfernt, aber das ist dem Typen wurscht. Naja, isja eigentlich kein Problem für mich, bin ja für alles ausgerüstet und dann halt einen Tag später in Bishkek. Ich ärgere mich einfach maßlos über diesen erbärmlichen Typen. Und wer weiß, wann ich das gemerkt hätte, hätte ich nicht das GPS dabei gehabt. Vermutlich erst zig Hundert Kilometer später.

Dann hatte ich heute noch ein anderes erwähnenswertes Negativ-Beispiel aus Almaty: Ich wollte mir an einen der vielen Imbissbuden einen Döner kaufen. Ich sage wie immer freundlich ¨Zdrastwuitje¨, zeige einfach auf den Spieß, der Verkäufer zieht sich dünne Plastikhandschuhe über (damit er die Lebensmittel nicht mit den bloßen Händen anfasst) und fragt mich dann etwas. Ich verstehe nicht und zucke daher mit den Schultern. Er fragt das selbe nochmal, ich zucke wieder mit den Schultern und zeige einfach wieder auf den Dönerspieß. Daraufhin zieht der Verkäufer einfach wieder die Handschuhe aus und ignoriert mich fortan. Ich bin kopfschüttelnd und grinsend von der Imbissbude weg und denke mir ¨Wow, sowas is mir ja noch nie passiert¨. War mir irgendwie egal, bin ich halt zum nächsten Dönerstand gegangen. Aber äußerst unfreundlich finde ich das Verhalten ja schon.

Auch zuvor hatte ich schon den Eindruck, dass Almaty seeeeeehr viele Stinkstiefel beherbergt.

Ok, es gibt da auch freundliche Menschen, keine Frage. Aber mein Eindruck ist, dass es da ein ziemliches Missverhältnis im Vergleich zu anderen Städten gibt.

Was erzählenswert Positives habe ich aus Almaty jedenfalls nicht zu berichten.

Almaty soll eine tolle Stadt sein, habe ich immer wieder gehört. Das kann ich nicht bestätigen. Nach meiner Erfahrung ist das Gegenteil der Fall. Muss man echt nicht kennen.

Auch kulturell ist mein Eindruck, dass die Stadt kaum was außer dieser orthodoxen Kirche zu bieten hat. Ich hatte mir drei Sachen insgesamt angeschaut: Die Kirche, ein Denkmal mit Park und einen weiteren Park. Außer der Kirche nix Sehenswertes - jedenfalls nach meiner bescheidenen Meinung.

Ich muss nur aufpassen, dass ich ich nicht negativ über Kasachstan denke, nur weil mir Almaty nicht gefallen hat. Das wäre sehr vermessen und im Gegnsatz zu allen anderen Ländern der Radtour bin ich ja hier nicht auf dem Land unterwegs gewesen.

Na ganz vielleicht morgen noch ein wenig ¨ auf dem Land¨, da ich ja nun wegen diesem Arschlochbusfahrer (sorry für meine Wortwahl, ich ärgere mich immer noch über diesen Wicht) eine  Extrarunde drehen muss.

Vilele liebe Grüße aus Kasachstan

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??? marinierter