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Babylon by Bike - eine etwas andere Fahrradtour

xafford / 122 Antworten / Flachansicht Nickles

Warnung an alle Nutzer langsamer Internetverbindungen oder mit volumenbasierten Tarifen: Dieser Beitrag enthält viele große Bilder!

Ich werde hier stellvertretend für einen guten Freund seine Reiseberichte von seiner Fahrradtour einstellen, da er von unterwegs meist nicht dazu in der Lage ist wegen schlechter Versorgung mit Internet und beschränkten technischen Möglichkeiten.

Als Hintergrund: Er ist seit einigen Jahren begeisterter Touren-Radler und fuhr letztes Jahr von Deutschland bis nach Tiblisi (Tiflis in Georgien). Sein Traum seitdem war, diese Reise fort zu setzen Richtung Osten.

Dieses Jahr hat er - nach langer Planung - dies in Angriff genommen und startete seine Tour in Georgien (dem Ende der letzten Tour) mit Ziel Mongolei - oder Australien, je nach Kondition und Möglichkeit. Auf seiner Tour schickt er regelmäßig Reiseberichte und Bilder, sofern es die Technik erlaubt.

Da sich schon viele Berichte angesammelt haben (er ist seit Anfang Mai unterwegs) und ich somit viel Rückstand habe werde ich sie chronologisch hier einstellen und jeweils mit dem Datum, wie ich sie erhalten habe, versehen.

Wenn der Rückstand aufgeholt ist (und er bis dahin nicht schon wieder zurück ist), dann stelle ich seine Berichte 1:1 ein, wie sie eintrudeln.

Viel Spaß beim Lesen.

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xafford Nachtrag zu: „Babylon by Bike - eine etwas andere Fahrradtour“
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Mo 29.06.2015 16:30

Ein kleines Abenteuer. ..

.. ist es ja schon, sich eine Busfahrt von Taschkent nach Almaty zu organisieren. 

Am ohnehin schwierig zu findenden Busbahnhof in Taschkent gibt es gar keine Busfahrt nach Almaty. Im Internet wurde dies aber genau so angegeben. Alle Mühe umsonst. Na egal.

Stattdessen wurde mir zweimal in Taschkent gesagt,  dass nach dem Grenzübergang nach Kasachstan (das sind etwa 35 km von Taschkent) Busse und Taxis stehen mit verschiedenen Zielen, die abfahren, wenn sie voll sind.

Der nächste Zug von Taschkent nach Almaty fährt erst übermorgen und ich radel somit mit etwas gemischten Gefühlen zur Grenze. Mir geht durch den Kopf: Hoffentlich stimmt das was mir gesagt wurde, hoffentlich passt das Fahrrad rein, hoffentlich muss ich nicht etappenweise Bus fahren, hoffentlich muss ich nicht wieder zurück nach Taschkent,  um dann doch übermorgen den Zug zu nehmen. 

Und dann, direkt nach dem Grenzübergang, ist es wie auf dem Bazar: Zig Fahrer und deren Helfer bieten ihre Fahrten an. Klar, ich als Touri werde als erstes belagert und habe Mühe, die ganzen Fahrten abzulehnen,  wo ich ja gar nicht hin möchte. Immer zudem belagert von den Leuten, die mir (natürlich stets zu meinem Wohl ;) Geld wechseln wollen. 

Ich antworte einfach immer wieder "Njet, njet, Almaty, Almaty". Nachdem dann allen "Belagerern" klar ist, dass ich nun mal nach Almaty mag, zeigt mir schließlich auch jemand wo genau ich dann hin muss. 

Die Busse nach Almaty stehen wenige hundert Meter entfernt. Zum Glück sind es große Reisebusse, wo mein Radl problemlos hereinpasst. 

Oftmals sind es Busse mit deutscher Aufschrift, also vermutlich in Deutschland ausgemusterte,  die dann weltweit verkauft wurden.

Die 800 km lange Fahrt kostet 15,- Euro plus 5,- für den privilegierten Sitz direkt hinter dem Fahrer (mit Blick nach vorne und so :). Bei vermutlich mehr als 12 Stunden Fahrt und dem für mich geringen Mehrpreis nehme ich natürlich den 1.Klasse-Sitz.

Sodele, Fahrrad is drinnen, Gepäck is drinnen, ich bin drinnen,  jetzt kanns auch gerne losgehen ;)

Diese Busfahrt zu bekommen war heute bereits mein zweites kleines Abenteuer. 

Zusammen mit der Zugfahrt ist dies nun schon mein zweites schönes Erlebnis,  auf das ich hätte verzichten müssen,  wenn ich alles mit dem Radl gefahren werde.  So gesehen bin ich grad sehr zufrieden,  mein Ziel aufgegeben zu haben, alles mit dem Radl zu fahren.  Außerdem entspannt es natürlich meinen immer noch recht vollen Reiseplan enorm.

Heutiges Abenteuer Nummer 1, nämlich 14 Stunden Polizeigewahrsam, erzähle ich später vielleicht noch. Keine Sorge,  hab nix ausgefressen und außer 14 nervigen Stunden war das Ganze komplett folgenlos. 

Ich bin jetzt vermutlich ca. 10 Tage in Kasachstan und ev. nur lückenhaft mit bzw. ohne Internet. Mal schauen. 

Spätestens ab Kirgisistan werde ich mir wieder eine einheimische Sim-Karte zulegen. 

Liebe Grüße aus meinem dritten Stan-Land

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??? marinierter