Allgemeines 21.915 Themen, 147.228 Beiträge

shrek3 fakiauso „Lange habe ich ebenfalls überlegt, hier noch etwas anzufügen. Vermutlich wirst Du auch jetzt nur verständnislos ...“
Optionen
Mit dem Vergleich ist VW vor weiteren Entschädigungen aus der Nummer heraus, Entlassungen sind üblich bei Manager-Versagen und prompt geht die Aktie trotzdem wieder nach oben. Soweit also das übliche Bild und von Reue keine Spur.

Nur zur Klarstellung - entgegen deiner Aussage ist VW in den USA noch nicht "aus der Nummer raus".

 Auszug aus dem Tagesschau-Artikel (dein Link Nr. 1 - dieses Zitat steht am Ende des Artikels):

"...Doch erledigt hat sich der Skandal für den Autobauer in den USA damit noch nicht. Denn der Kompromiss bezieht sich nicht auf die rund 80.000 Drei-Liter-Dieselwagen, die in den USA ebenfalls vom sogenannten Dieselgate betroffen sind. ... Zudem belasten den Konzern weitere Klagen und strafrechtliche Ermittlungen wegen der Manipulationen von Abgaswerten...."

Bitte bei  den Fakten bleiben. Sie sollten nicht willkürlich zusammengestellt werden, wozu auch das Auslassen von Fakten gehört.

Zum 2. Link (in ihm geht es u.a. um einen geplanten Stellenabbau):

Darin steht, dass das Produkt "Volkwagen" nur eines von 12 Marken der Volkswagen AG ist - und zwar das am meisten schwächelnde.

Siehe auch diesen Artikel von Wikipedia 

Die Volkswagen AG wird nicht nur hierzulande gerne mit dem Produkt VW gleichgesetzt, in Wahrheit ist sie die Muttergesellschaft der Fahrzeugmarken VW, Audi, Seat und Skoda sowie der Premiummarken Bentley, Bugatti, Ducati (Motorräder),Lamborghini und Porsche. Hinzu kommt die Nutzfahrzeugsparte (Lkw und Busse), MAN und Scania.

Der Wert der VW-Aktie speist sich somit aus der Summe der gesamten Produktpalette und aus der Frage, ob das Unternehmen (als ganzes betrachtet) robust genug ist, um auch angesichts dieses Skandals lebensfähig und am Markt erfolgreich teilnehmen zu können.

Bestünde der Konzern hingegen nur aus der Marke VW, sähe es für die Aktie um einiges bescheidener aus.

Wenn also Anleger der Überzeugung sind, dass ein Konzern trotz Skandal weiter bestehen und marktfähig sein wird, setzt es Kritik.

Wenn jedoch Aktienanleger panisch reagieren und das Unternehmen finanziell den Bach runtergeht, setzt es ebenfalls Kritik an das Management.

Ja, was denn? Kannst du uns mal bitte verraten, was denn aufgrund dieses Skandals der "richtige" Aktienkurs gewesen wäre?

Wir können gerne darüber diskutieren, ob Aktien überhaupt sein müssen oder ob sie besser abgeschafft werden sollten. Und die Vor- und Nachteile dieser beiden Szenarien uns einmal genauer anschauen und anschließend gegeneinander abwägen.

Aber jede stattgefundene oder nicht stattgefundene Änderung des Kurses zum Anlass zu nehmen, um wieder einmal auf das böse Unternehmen/Management loszuwettern (Motto: die können sich alles erlauben), geht hier am Thema entschieden vorbei und lässt eher Rückschlüsse über die Befangenheit des Kritikers zu aus als über das Unternehmen.

Was wäre denn, wenn der Kurs taumelt oder gar abstürzt, weil die Aktionäre keine Zukunftschancen für das gestrauchelte Unternehmen sehen? Selbst, wenn der Aktienverkauf per Gesetz verboten wäre, gäbe es diese für das Unternehmen und seiner Belegschaft nicht mehr. Wieviele Werksschließungen mit welchen Konsequenzen für die Arbeitsplätze wären also dann die zwingend logische Folge? Zehntausende? Hunderttausende?

Ich begreife nicht, dass du diese Fakten dem von dir selbst verlinkten Artikel nicht entnommen hast. Da steht es doch schwarz auf weiß, dass das Produkt VW im Gegensatz zu den anderen Produkten schwächelt. Bist du zu verrannt in deine These und hast dir nur die Informationen herausgepickt, die zu deiner eigenen Meinung passen? Hast du den  Artikel nur überflogen?

Dass ich in einer Diskussion, an der ich aktiv teilnehme, nicht so ohne weiteres Links von anderen "blind" vertraue oder unkommentiert stehenlasse, sondern sie mir im Gegenteil sogar sehr genau anschaue, solltest du spätestens in diesem Thread am eigenen Leib erfahren haben. Allein schon aus diesem Grund wäre mehr Sorgfalt deinerseits angebracht gewesen.

Hätte man mich vorher gefragt, ob das bei dir für möglich halten würde - ich hätte es ausgeschlossen.

.....

Zur geplanten Produktionsumstellung und dem daraus resultierenden Stellenabbau, welches Gegenstand deines 2. Links ist:

Den Abgasskandal hätte es nicht gegeben, wenn VW in der Lage gewesen wäre, die Abgaswerte auch ohne Manipulation einzuhalten.

Sind wir uns darin einig?

Wären die Manager jedoch von Anfang an aufrichtig gewesen, hätte das Management aller Wahrscheinlichkeit nach diese Optionen gehabt:

  • den jetzt ins Auge gefasste Produktionsumbau (mit allen Konsequenzen wie z.B. Stellenabbau) schon deutlich früher einzuleiten – mit allen damit verbundenen Stellenabbaukonsequenzen
  • das ersatzlose Einstampfen der Diesel-Produktion, wodurch die Erosionen bzgl. des Stellenabbaus auf maximale Zahlen angestiegen wäre. Die wohl brutalste Option für den Arbeitnehmer.
  • ob es hingegen Sinn gemacht hätte, Gelder in die Forschung zu investieren (mit dem Ziel, die Abgaswerte so zu senken, dass der VW-Diesel in den USA hätte verkauft werden dürfen), kann ich nicht beurteilen. Ich habe weder ausreichend Informationen, um die technischen Realisierungschancen solcher Vorgaben einschätzen zu können noch bin ich über die grundsätzlichzen Zukunftsperspektiven von Dieselmotoren ausreichend informiert. Ich tendiere aber dazu, dass Dieselmotoren eine eher aussterbende Technik ist. Jedenfalls spricht vieles dafür, dass das alles nicht so einfach ist. Außerdem können die Bestimmungen über max. Diesel-Abgaswerte vom Staat jederzeit nach oben heraufgesetzt werden, was also keine zuverlässige stabile Größe gewesen wäre, mit der sich gut kalkulieren ließe. Vielleicht wäre es eine zeitlang noch irgendwie gut gegangen, doch die Probleme wären dennoch über kurz oder lang nicht zu vermeiden gewesen wären.

Man kann es drehen und wenden, wie man will – in praktisch allen Szenarien hätte es Änderungen in der Produktion gegeben, mit entsprechenden Auswirkungen für die Belegschaft.

Ist das vergleichbar mit deinem Link über Goodyear, wo die Firmenleitung beschließt, ein Werk dicht zu machen und die Leute, salopp formuliert, auf die Straße zu setzen?

Du verlinkst auf einen Kommentar, in dem bemängelt wird, dass Goodyear nicht wenigstens den Stellenabbau peu à peu durchführt oder die Produktion zugunsten der Belegschaft umstellt. (Ich nehme jetzt mal an, dass die Produktionsumstellung deinen Beifall gefunden hätte.)

Nun strebt VW als Konsequenz aus dem Skandal aber genau das an - nämlich eine Produktionsumstellung. Doch hier meckerst du...

Was soll ich davon nur halten? Dass du mit zweierlei Maß misst?

Schlussbemerkung:

Hier habe ich mich ausschließlich auf eine Stellungnahme zu deinen Links und die Art und Weise, wie du sie bewertest, konzentriert, was schon aufwändig genug ist. Hier noch weitere Punkte unterzubringen, die sich aus der Diskussion mit dir ergeben haben, wird wohl für den Leser (und auch für mich) zu viel. Vielleicht bringe ich sie in einem weiteren Posting unter - mal schauen.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
bei Antwort benachrichtigen