Soziale Netzwerke 250 Themen, 2.890 Beiträge

Ist der Begriff "Zensur"gerechtfertigt, wenn zukünftig Urheberrechtsverstöße im Web strenger verhindert werden sollen?

mawe2 / 46 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: Pixabay)
einer Zensur des Internets einen Schritt näher

Wobei ich mir schon seit einiger Zeit die Frage stelle, inwieweit der Begriff "Zensur" überhaupt  gerechtfertigt ist, wenn zukünftig Urheberrechstverstöße im Web strenger verhindert werden?

Gehört zum Recht auf freie Meinungsäußerung auch das Recht auf beliebige freie Nutzung fremder kreativer Leistungen?

Ich bin da irgendwie noch unschlüssig...

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_189916 mawe2 „Ja. Und mittlerweile halte ich das auch für zwingend notwendig. Vor ein paar Jahren habe ich das noch abgelehnt. Aber die ...“
Optionen
Ja. Und mittlerweile halte ich das auch für zwingend notwendig.


Nochmals die Frage: Wie soll das funktionieren?

DSL und mobiles Netz erst freischalten, wenn der "Bürger" einen Internet-Führerschein nachweisen kann (der dann ähnlich wie die Fahrschule kosten würde, ein weiteres Argument dagegen)?

Wie verhinderst Du in dem Fall, dass sich einfach jemand vor einen Rechner setzt, der theoretisch so einen Führerschein hätte?

Ab wann soll das Ding gemacht werden, wo doch die Bullidiger und Schule jetzt so auf Digitalisierung und E-Learning setzen?

So btw. schafft man damit das nächste Instrument des Überwachens, weil ja dann wieder jemand (Staat, private Institution, Geheimdienst?) kontrollieren müsste, dass kein Internet "illegal" genutzt wird. Die werden sich doch nicht die billigstes Möglichkeit des Erfassens von Meta-Daten selbst abschiessen, da sei die Wirtschaft und der damit verbundene Profit vor.

Kurz - so ein Teil ist Bullshit, weil das Internet inzwischen so zum alltäglichen Dasein gehört wie Essen und Trinken.

Jeder Vollhonk, der ohne ein Mindestmaß an IT-Kenntnissen diese Medien nutzt, ist eine Gefahr für die Allgemeinheit. Das ist exakt so, wie beim Autofahren.


Da ist die direkte Gefahr für Leib und Leben Unbeteiligter im Strassenverkehr aber um einiges höher;-)

Wer meint, alles unbesehen glauben zu müssen, was an Inhalten im Netz unterwegs ist, schadet sich dagegen erstmal selber bzw. wie sieht denn das Gefährden im Internet für Dich aus?

Spam, Porno, Gewalt, Rassismus, Geld-Abzocke und alles, was die Contentindustrie bereits bei Filmen und Büchern nicht verhindern konnte, dem "mündigen Verbraucher" vorzuenthalten?

Im Gegensatz zu Büchern kann jeder auch im Internet selbst Inhalte veröffentlichen. Das ist also überhaupt nicht vergleichbar.


Kannst Du kein Buch schreiben und veröffentlichen? Meines Wissens gibt es genug Werke, bei denen auch keiner nach der Eignung des Autors oder der potentiellen Leser gefragt hat und deren Machwerke trotzdem die Leselandschaft vermüllen und oft genug das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben und gedruckt werden, dem Autor aber vieeeel Kohle bringen, weil sie im Wissen um die Klientel geschrieben sind.

Lediglich der Aufwand ist um ein Vielfaches höher als im Internet, was dann insbesondere die Masse der Verblender und Verblöder das Internet nutzen lässt. Dabei bewegen die sich dort trotzdem eher in ihrene eigenen Blasen wie beispielsweise auch Facebook und Co. zeigen. Wer also dort aufschlägt, ist quasi schon vorbelastet und würde das ebenfalls mit und ohne Internet-Führerschein tun.

Du sollst Dich doch nicht bevormunden lassen. Aber der Staat muss Regeln schaffen und die müssen eingehalten werden.


Erkläre mir ebenfalls, wie "der Staat" das leisten soll, ohne zu zensieren? Das ist ein Widerspruch in sich!

Wie Olaf19 das schon sagt, sobald es um Geld geht oder um Influencing, dann ist man entweder zu schützender oder mündiger Bürger.

Geht es um Verantwortung auf eigener Seite und dort, wo eventuell die Banken, Firmen usw. in die Pflicht kämen, ist man in erster Linie mündig, weil irgendwo in Zeile 7032, Absatz drölfzig irgendwelcher AGB etwas dazu steht, was selbst dreissig Rechtsanwälte in fünfzig Versionen zerlegen würden - da heist es als Einzelner im Zweifel immer Pech gehabt und das hätten Sie ja vorher wissen können.

Da schreit keiner Verbieten und wir brauchen Gesetze. Da setzt man auf "freiwillige Verpflichtungen" der Hersteller und Anbieter, als ob das jemals funktioniert hätte, siehe nur diese pampige Lebensmittelampel. Vor allem hat man als "einzelner mündiger Bürger" juristisch kaum eine Chance, sich dann dagegen durchzusetzen, entweder finanziell oder zeitlich.

In diesem wie in anderen Fällen, wo besagter mündiger Bürger wirklich einmal im Recht und in der Pflicht ist, mit der Biomasse seines Schädels Informationen zu filtern und zu reflektieren und dabei zu für diese Gesellschaftsordnung vielleicht unliebsamen Schlüssen kommen könnte, soll´s dann der Staat richten mit unwirksamen Filtern und Algorithmen, die oft genug noch "humaner" Natur sind, beide jedoch hochgradig zu beeinflussen in jeder Hinsicht und dann auch noch einen vorsätzlichen Eingriff in die Bildungs- und Meinungsfreiheit darstellen.

Da schreit man dann auf einmal nach Verbieten und wir brauchen Gesetze. Leider hat man bei diesem Nonsens als "einzelner mündiger Bürger" auch wieder juristisch kaum eine Chance, sich durchzusetzen, entweder finanziell oder zeitlich.

Das Thema gesunder menschenverstand spare ich mir jetzt lieber völlig, denn der ist in solchen Fällen aber sowas von das allerletzte, was jemals als Argument zum tragen gekommen wäre...

Nee - das funktioniert so nicht.

bei Antwort benachrichtigen