hallo nörgler, ich habe über ein jahr lang auf dem bau in einer eisenflechter-akkordkolonne gearbeitet. der job war zweifellos hart. aufstehen morgens um 4:30, arbeitsbeginn um 7, meist arbeiten bis abends 16-17 uhr, gelegentlich auch am WE, wenn terminarbeiten dran waren, den ganzen tag gebückt arbeiten, verschnittene arme. dort arbeiteten auch 50-60 jährige. deren verelendung fand höchstens im kopf statt. es war kein traumjob, aber alle haben es überlebt und die bezahlung war traumhaft. ich kenne kaum einen "akademiker" der so einen lohn bekommt. im gegensatz dazu kenne ich einige geschäftsführer und abteilungleiter mit bürojobs und einer 60h woche, ehen gingen kaputt, herzinfarkt mit 40, selbstmord mit 45. das leben wär ja so einfach, wenn alle stereotypen zutreffen würden.
alles in allem sieht es doch so aus: die mehrheit macht ihren job nicht mehr gerne, kaum einer identifiziert sich noch mit seiner firma, jeder schaut, daß er so wenig arbeitet muß und so viel verdeint wie möglich und wenn die firma baden geht ist im zweifelsfall immer das management schuld (ja, auch ich liebe stereotypen) ;o)...
wie oben schon erwähnt, die stärke deutschlands in wirtschaftlicher hinsicht war einmal der arbeitseifer und die arbeitsqualität, viele haben sich mit der firma, in der sie ein leben lang arbeiteten identifiziert. ob dis im endeffekt gut oder schlecht für die leute war, mag dahingestellt sein, aber wenn jemand seinen arbeitsplatz nur noch als notwendiges übel sieht um seine brötchen zu verdienen und sich von der aufzehrenden freizeit zu erholen, dann braucht er sich nicht zu wundern, wenn investitionen woanders getätigt werden.