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Wann nimmt man die Pegida nun endlich ernst? (geschlossen)

Acader / 306 Antworten / Flachansicht Nickles

Gestern waren es nun schon über 15.000 Menschen welche beim friedlichen Abendzug in Dresden ihren Unmut über die Verhältnisse in Deutschland zum Ausdruck brachten. In den nächsten Wochen könnte die Zahl auch schnell auf 100.000 anwachsen. Wie es aussieht werden andere Städte bald nachziehen. Da fragt man sich ob diese Massenbewegungen mit ganz normalen Bürgern von unserer Regierung denn überhaupt nicht richtig ernst genommen werden.

Wohin dieser Zug fahren wird steht bis jetzt jedenfalls da wohl eher noch in den Sternen. Was meint ihr dazu?

MfG Acader

fakiauso Acader „Wann nimmt man die Pegida nun endlich ernst?“
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Wann nimmt man die Pegida nun endlich ernst?


Solange sich die Köpfe dieser 'Bewegung' nicht der von ihnen eingeforderten Diskussion stellen - niemals. Denn leider fordert diese zwar die Toleranz für sich ein, ist aber nicht bereit, sie anderen zu gewähren. Wie lange diese 'Spaziergänge' friedlich bleiben, ist m.E. auch nur noch eine Frage der Zeit und wenn ich dann bei so einem banalen Anlass "Wir sind das Volk" höre, kann ich nur noch mit Grausen wegsehen, das klingt viel mehr nach wir sind "Das Volk". In den Blogs und auf Twitter sprechen die Beiträge eine zu deutlich Sprache, um den demokratischen Anstrich dieser Demonstrationen ernst zu nehmen.

Zuerst sollten sich viele im Klaren sein, vor welchen Karren sie sich hier unter Umständen spannen lassen. Diese ganzen *gidas springen lediglich auf den Zug von Fremdenfeindlichkeit und der durch die Medien suggerierte Angst vor dem pösen Muselmanen auf, welcher nur deshalb mit Kaftan und Burka herumrennt, weil er darunter den Sprengstoffgürtel trägt.

Nimmt man die tatsächlichen Fakten über Anteil an Ausländern, deren angebliche Kriminalität und Religionszugehörigkeit her, ist das Meiste der 'Argumente' nur noch heisse Luft. Dann scheitert die Meinung recht schnell an dieser bekloppten Realität.

Alleine die Tatsache, dass nicht einmal unterschieden wird zwischen Asylbewerbern, EU-Einwanderern und anderen in Deutschland lebenden Ausländern und solchen, die nur so aussehen, weil es vielleicht Kindern der Wirtschaftswunderzeit sind oder von Soldaten der Besatzungsarmeen, lässt tief blicken. Es geht grundsätzlich gegen Fremde und sobald diese nicht dem Klischee 'deutsch' entsprechen, sind das Muslime - jedenfalls so irgendwie...

...auf den Trip kommt natürlich niemand, dass es z.B. Angehörige christlicher Minderheiten aus Syrien sein könnten, die dort geflohen sind, weil sie sich vor Übergriffen radikaler Gruppen fürchten. Da gebietet es doch schon die christliche Nächstenliebe, den Glaubensbrüdern und -schwestern Asyl zu gewähren und sie zu beschützen. Glücklicherweise haben im zweiten Weltkrieg bei den Emigranten aus deutschen Landen andere Nationen nicht so gedacht und geholfen.

Für meine Begriffe sind diese Demos lediglich ein Hype, bei dem sich einesteils die Rechten (leider geht es nicht ohne diesen Einwurf) ein schickes Deckmäntelchen von Demokratie überziehen, etliche Mitlaufende ihre Suggestivängste in einer selbststeigernden Spirale bestätigt finden und andererseits viele Menschen ein Ventil des Frustabbaus finden, die selbst eher am Rande unserer 'Wohlstandsgesellschaft' stehen.
Die Medien geben in ihrem nur noch als hysterischen zu nennenden Berichterstatten ihr Scherflein dazu - kein Tag vergeht, an dem nicht bis zum Delirium dremens über irgendwelche islamistischen *isten berichtet wird. Rationales Denken ist in diesem Falle Fehlanzeige.

Es passiert das, was im Stillen so gerne gesehen wird, nämlich das nur in die Richtung getreten wird, in welcher der nächst Schwächere sitzt und sich nicht wehren kann.

Am Ende vermisse ich diesen vehementen Einsatz, der hier gezeigt wird, als es darum ging, HartzIV zu verhindern oder abzuschaffen, der Maut als Souverän gegen zu halten, dem immer weiter fortschreitenden Überwachen Einhalt zu gebieten, das Beschneiden von Gewerkschaftsrechten durch das Tarifeinheitsgesetz zu verhindern undundund, das liesse sich noch lange fortsetzen, leider ist da Fehlanzeige.

Mir kann auch keiner erzählen, dass die jüngsten Übergriffe auf Asylbewerberheime und Ausländer nicht durch diese Bewegung fanatisiert wurden und es wird genug geben, die im Stillen noch Beifall klatschen, siehe Hoyerswerda, Solingen und Rostock, genau dieser Prozess findet derzeit wieder statt.

Auch wenn es nix bringen wird, jibbet hier noch Lesestoff:

http://lowerclassmag.com/2014/11/geht-mal-aufn-kaffee-bei-ali-und-fatma-statt-die-ganze-zeit-vor-irgendwelchen-internetrassistenblogs-zu-hocken/

http://stadtneurotiker.wordpress.com/2014/12/12/geht-scheisen-ihr-braunen-arschlocher-und-besorgten-mitlaufer/

http://perspektiefe.privatsprache.de/philosophen-in-der-kneipe/

Fröhliches Weiterhetzen und schöne Weihnachten - vielleicht schenkt sich der Eine oder Andere dieses schon etwas ältere Buch zur Reflexion darüber, das alle Gottes´ Kinder sind und in erster Linie Menschen - eine 250 Jahre alte Erkenntnis und immer noch nichts gelernt!

Mir ist das ja prinzipiell wurscht, weil ich bin Heide, deswegen sehe ich das vielleicht auch so unverkrampft. Es könnte natürlich auch daran liegen, dass ich mit den Menschen rede statt über sie;-)

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