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ZDF-Sendung: Fleischesser oder Vegetarier

shrek3 / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Lief heute abend im ZDF - eine interessante Gegenüberstellung der Ernährungsweisen.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2167508/Vegetarier-gegen-Fleischesser

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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ach... Tatsache? Jürgen jueki
fakiauso shrek3 „ZDF-Sendung: Fleischesser oder Vegetarier“
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Die Sendung war durchaus sehenswert, wenn auch aus meiner Sicht auf beiden Seiten polemisch etwas aufgebauscht wurde. Ein Grundproblem ist das Missionarische, welches bei diesem Thema so schnell aufkommt.

Selber sehe ich das recht entspannt und bin durchaus auch der Meinung, dass ein zumindest reduzierter Fleischkonsum unserer Gesundheit ganz zuträglich ist. Wer ganz darauf verzichtet - auch in Ordnung, daraus muss aber keine Religion gemacht werden.
Ein Fakt ist nun mal, dass der Mensch ein Allesfresser ist, lediglich das Verhältnis zwischen den Anteilen hat sich je nach Zeit verändert.
Jetzt besteht die Möglichkeit, sich auch auf rein pflanzlicher Basis vollwertig zu ernähren und wer das möchte - why not?!

Die Kette von Ursache und Wirkung der Massentierhaltung und dem Verbraucherverhalten sehe ich etwas anders verknüpft. Das trifft auf die industrielle Landwirtschaft grundsätzlich zu, ist jedoch ein Thema für einen eigenen Thread und geht hier am Ende sowieso aus wie das Hornberger Schießen, dessen bin ich mir sicher.

Dazu nur soviel:
Sobald eine Entwicklung kommerziell vermarktet werden kann, wird dies auch geschehen.
Die Konsequenz daraus ist, dass der Einzelne zwar nach seinem Gusto und Gewissen leben kann, eine bessere Welt entsteht dabei aber nicht zwangsläufig, weil die Strukturen dahinter relativ schnell dieselben sind wie vorher und dann eben nur in einem neuen Bereich auf Halde "produziert" wird als das ein tatsächlich vernünftiger Kreislauf von Erzeugen, Verarbeiten und Konsumieren entstünde.
Das klappt möglicherweise im kleinen Rahmen, wenn der Verbraucher tatsächlich lokal und saisonal Waren kauft und verzehrt (wird von uns auch so praktiziert), hat aber eben relativ wenig Einfluss auf die Ströme für die Lebensmittelmärkte und andere große Abnehmer. Die Werbung tut das Ihrige und wer hinterfragt beim direkten Einkauf den kunterbunten Kitsch darauf, wie die Lebensmittelfabriken tatsächlich Waren erzeugen?

Der Einfluss auf die Gesundheit ist klar, ob ein rein vegetarisches Leben wirklich die Lebenserwartung signifikant erhöht, ist in der Breite oder empirisch nicht erwiesen, wie es so schön im Neusprech heisst. Bei niedrigem Fleischkonsum dürfte das eher nicht im genannten Ausmass in´s Gewicht fallen, die angeführten Zahlen sind ohne Beleg oder das Erwähnen der betreffenden Studien suggestiv.

Dazu gab es eine interessante Doku, welche das jetzige Leben mit dem in der Steinzeit verglich. Das ist durchaus eine Möglichkeit, sich etwas aus dem 'modernen Leben' auszuklinken und einen anderen Sinn zu suchen als ständig die Jagd nach mehr, besser und billiger ohne tatsächliche Befriedigung und bezieht das Essen mit ein, auch ohne das man gleich zum Esoteriker werden muss;-)

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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