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Wikipedia nervt schon wieder mit Spendenaufruf

Michael Nickles / 13 Antworten / Flachansicht Nickles
Aktuelle Bettelaktion von Wikipedia.

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales ist seit 19 Tagen wieder am Spenden sammeln. Wer einen  Wikipedia-Beitrag aufruft, wird mit einer Bitte zum Blechen gequengelt. Aktuell wurden 3 Millionen Euro gespendet, es fehlen noch 4,9 Millionen.

Was mich nervt: Googles "Fundseiten" bestehen in der linken Spalte eigentlich längst nur noch aus Werbung und rechts aus einem großen Block der auf einen passenden Wikipedia-Eintrag verweist, daraus zitiert.

Warum blecht nicht einfach Google für Wikipedia und fertig? Die handvoll Milliönchen sollten sich eigentlich aus der Kaffeekasse stemmen lassen.

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fakiauso Michael Nickles „Wikipedia nervt schon wieder mit Spendenaufruf“
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Sind wir wieder da mit dem Thema - mit Scriptblocker nervt nix und selbst wenn Wikipedia selbst freigeschaltet wird, noch nicht. Erst das Freigeben von Wikimedia blendet den Spendenaufruf ein.

Warum jetzt wer und wofür spenden sollte, lasse ich mal im Raum stehen. Der Anruch stünde natürlich schon im Raum, ob da nicht grosse Sponsoren die Beiträge zu ihren Gunsten und für ihre Form der Wahrheit schreiben lassen, Wikipedia am Ende doch nicht so frei ist, wie nach aussen verkündet, ob Wikipedia nicht auch früher oder später kommerzialisiert wird und warum speziell jetzt vor Weihnachten um Spenden gebeten wird. Eine Stiftung dient ja schon oft dazu, Geld zu verstecken und nach aussen den Anschein der Mildtätigkeit zu erwecken.

Soweit der grosse Bolzen und nun zum kleinen - wie mawe2 schon schreibt, bleibt es ja jedem selbst überlassen, ob und wofür er Geld gibt.

Wobei der Vergleich mit dem Handwerker nicht so ganz passt, da ein Lottogewinn privat ist und ein Auftrag eine Geschäftsbeziehung in der Form Arbeit gegen Geld darstellt, von welchem der Handwerker seine Angestellten, Materialen usw. ebenfalls bezahlen muss. Das würde wohl bei einem Angestellten auch keiner zugunsten seiner Firma machen, dass er mit seinem Gehalt selbiger etwas praktisch ohne Gegenleistung finanziert.

Der Gegenwert von Wikipedia wäre jetzt im Vergleich universelles Wissen, welches 'scheinbar' kostenlos zur Verfügung gestellt wird und dafür kann bei häufigem Nutzen oder nach Gusto eben gespendet werden.
Das da eine schwere Stiftung dahinter sitzt, wird jetzt nicht so offensichtlich. Wobei Stiftungskapital meines Wissens nicht so frei verwendet werden kann wie anderes Kapital. Je nach Form dürfen nämlich nur die 'erwirtschafteten' Zinsen verwendet werden und die Einlage selbst ist fix.

Das kann natürlich in den USA oder unter anderen Rechtsformen anders sein. Aber bei den vergleichsweise niedrigen aktuellen Zinsen kann also der verwendbare Betrag trotz höherem Stiftungskapital niedriger sein als früher. Das ist immer die Krux, wenn man an absolute Zahlen denkt und dabei die Umstände nicht berücksichtigt.

Mir gänge die Bettelei auch auf den Wecker und wäre aus meiner Sicht nur gerechtfertigt, wenn es tatsächlich dem unabhängig Sein von Wikipedia diente. Das ist jedoch nie dauerhaft gegeben, trifft aber auf viele andere Dinge wie Spendengalas und dergleichen mehr ebenfalls zu, die gerade jetzt um Weihnachten wiede fröhliche Urständ feiern dürften.

Erfahrungsgemäss kommt von den gespendeten Summen nur ein Bruchteil beim Objekt des Werbens an und von daher lässt man es besser sein, wenn man nicht genau weiss, wohin und wofür. Da lieber packt man selbst mit an oder hilft mit Sachleistungen vor Ort und wenn möglich direkt an Betroffene.

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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