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News: Werbe-Kampagne versaut

Microsoft macht kotzende Frau weg

Redaktion / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Unverkennbar hat Microsoft Angst vor der Browser-Konkurrenz. Wenn der Marktanteil des Firefox weiterhin so wächst wie bislang, dann sieht der Internet Explorer in spätestens ein paar Jahren das Gras von unten wachsen. Was macht ein Unternehmen in solchen Fällen?

Es blecht Kohle für eine Image-Kampagne, um das eigene Produkt zu puschen. Werbeagenturen kassieren für große Projekte viel Kohle, aber dabei kommt nicht immer Großartiges raus, was sich jetzt im Fall der Internet Explorer 8 Werbekampagne gezeigt hat.

Hier der betreffende Werbespot:

Die Handlung des Clips ist primitiv. Ein Mann surft auf seinem Notebook, seine Frau sieht aufgrund des Browser-Verlaufs anschließend wo er rumgesurft ist und kotzt, der Mann rutscht auf der Kotze aus und die Frau kotzt noch mal direkt auf ihn drauf.

Dann kommt der "Microsoft-Sprecher" und teilt mit, dass sich der O.M.G.I.G.P-Effekt ("Oh mein Gott ich muss kotzen") durch den neuen Internet Explorer 8 verhindern lässt. Der hat nämlich einen "Privaten Surfmodus", bei dem keine Spuren hinterlassen werden.

Jetzt ist Schluss mit der "Kotzerei": Microsoft hat den Werbeclip eingestellt. Was natürlich sinnlos ist: er wird im Internet für alle Ewigkeit verfügbar bleiben.

Eine Besonderheit ist der "Private Surfmodus" übrigens nicht: auch der Firefox-Browser hat diesen "Porno-Modus" seit der neuen Version 3.5 drinnen. Und die anderen Browserhersteller werden ihn sicher auch bald bieten.

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Browser-Vorinstallation Olaf19
Olaf19 nettineu „Olaf, ich stimme Dir voll und ganz zu. Ergänzen möchte ich, und das schweift...“
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Naja, Werbung folgt eben immer dem "AIDA-Prinzip": Attention - Interest - Desire - Action. Die "Attention" ist dabei mit Abstand am wichtigsten, denn aus ihr folgt ja chronologisch alles weitere. Deswegen geht es in wirklich guter(!) Werbung viel weniger um Information, Inhalt oder gar Sachlichkeit, sondern in erster Linie um das Schinden von Aufmerksamkeit um jeden Preis.

Wobei Letzteres auch zum Bumerang werden kann - im schlimmsten Fall bleibt bei den Leuten die Null-Botschaft hängen: Da hat eine Frau etwas Ekliges im Internet gesehen und daraufhin ihren Mann vollgekotzt - aber wofür das wirbt, hab ich schon wieder vergessen. "Ich find die neue Shell-Werbung ziemlich cool", hat vor vielen Jahren einmal ein Arbeitskollege zu mir gesagt - ich wusste nicht was er meint. "Na, die mit dem Typ mit dem leeren Kanister, der immer 'I'm walking, yes indeed I'm walking singt'" - tja, schade eigentlich, das war nämlich ARAL :-)

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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