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News: Blind auf allen Augen

RIAA-Chefankläger wird Richter

Redaktion / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

In den USA nimmt man jetzt die ganz schnellen Abkürzungen: Der Hauptankläger der Musikindustrie, Richard Lance Gabriel, der alle großen Verfahren gegen Filesharer geführt hat, wird nun in Colorado Richter.

Der frisch gebackene Richter soll direkt unter der Fuchtel von Matthew Oppenheim stehen, einem der Ex-Präsidenten der amerikanischen Musikindustrie-Lobby (RIAA), sagt Anwalt Ray Beckerman, der Filesharing-Opfer vertritt.

So viel zur Unparteilichkeit von Gerichten. Justitia ist tatsächlich auf allen Augen völlig blind.

Quelle: p2pnet

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Olaf19 Wünstler „Thomas gut das Du unqualifizierten Schwätzern wie tuxus, das gegenteil des...“
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Wenn es hart auf hart kommt, dann kann man Richter wegen Befangenheit ablehnen. Und das scheint keine Eigenheit des deutschen oder allgemein europäischen Rechts zu sein, so etwas gibt es anscheinend auch in den USA - leo.org widmet diesem Sachverhalt sogar einen eigenen Eintrag im Wörterbuch, mit explizitem Hinweis auf amerikanischen Sprachgebrauch: http://dict.leo.org/ende?lp=ende&p=thMx..&search=recuse

Also: Ein ehemaliger Filesharing-Verfolger, der die Seiten wechselt und zum Richter wird, der ist zumindest in Rechtsfällen, in denen es um tatsächlich oder vermeintlich unerlaubte Internet-Nutzung resp. Missbrauch geht aber sowas von "Bock zum Gärtner", dass es der Verteidigung in solchen Fällen nicht weiter schwer fallen sollte, ihm seine einschlägige Vergangenheit mit einem saftigen Befangenheitsantrag um die Ohren zu hauen!

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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