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Warum kleine Blende bei schlechten Lichtverhältnissen?

Sovebämse / 66 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallöchen

Also, die Zusammenhänge zwischen Blende, Verschlusszeit etc. sind mir eigentlich bekannt. Jetzt liest man oft, es sei sinnvoll z. B. ein Objektiv mit Lichtstärke 1.4 zu haben, wenn man z. B. bei wenig Licht fotografieren will. Das leuchtet mir zwar so weit ein, aber! der Nachteil dieser grossen Blende ist doch bekanntlich, dass es zu enorm wenig Tiefenschärfe kommt, die man aber ja vielleicht trotz schlechter Lichtverhältnisse will. Ausserdem hätte man dann auch wieder unscharfe Fotos, wenn man mit dem Fokus nicht 100% genau trifft.

Nun, bei Weitwinkelaufnahmen (z. B. Konzert, allgemein in Räumen, Landschaft) wird das vermutlich trotz 1.4 funktionieren, zumal man hier oft den Fokus auf unendlich stellt, bzw. bei kleinen Brennweiten der Effekt der weniger guten Tiefenschärfe und Unschärfe durch Verwackeln weniger zum Tragen kommen. Aber nehmen wir an, wir haben es bei diesen Aufnahmen mit bewegten, sich eher weit entfernten Objekten (z. B. spielende Kinder oder Kinder, die sich gar nicht fotografieren lassen wollen) zu tun, wo man mit Brennweite > 50mm arbeiten muss. In solch einer Situation wird man doch mit Blende 1.4 nur noch unscharfe Bilder kriegen, da man hier gar nie so genau und gleichzeitig schnell fokussieren kann. Habe ich das richtig verstanden und es ist also so, dass man bei sich schnell bewegenden Objektiven keine Wahl hat und die Blende etwas kleiner halten und halt die ISOs hochdrehen muss?

Besten Dank und Gruss
Thomas

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RW1 Sovebämse „Also ich fotografiere meistens nur Landschaften / Wege auf meinen Wanderungen. Allerdings gehe ich manchmal auf ...“
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Bei Landschaften verwendet man den AF-S Modus, bei bewegten Bildern den AF-C (beides bei NIkion).

Aber ganz ehrlich: Die D70 war vor 14 Jahren o.k. aber heute ist ihre Technik vollkommen veraltet und der Sensor ist für schnelle Bewegtbilder bei schlechten Lichtverhältnissen nicht geeignet. Für Deine Landschaften, ggf. mit Stativ langt sie sicherlich noch, wenn man nicht zu stark vergößern muss.

Mit der längeren Brennweite hast Du natürlich auch noch einen Unschärfefaktor (verwackeln) drin, den nur eine sehr kurze Belichtungszeit ausgleichen könnte, dafür brauchst du aber wieder mehr Licht (also höhere ISO oder größere Blendenöffnung). Beides hat bei Deiner Ausrüstung aber gweisse Grenzen, die Du schon komplett ausreizt.

Du musst Dir also Gedanken machen ob du (sehr viel) Geld in ein sehr lichtstarkes Objektiv investieren willst, oder "nur" viel Geld für einen neuen Kameraboddy (falls die Objektive passen), oder Du gibst Dich mit dem zufrieden was Deine Ausrüstung jetzt leistet.

Fotografieren ist eine Kombination aus Kunst und Physik. Die Physik hat aber nunmal Grenzen an die sich die Kunst halten muss.

Schönen Sonntag noch.

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Hallo Jürgen De_prodigo_Filio