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News: Knallhart durchgezogen

Facebook-Nutzer haben neue Email-Adressen

Michael Nickles / 91 Antworten / Flachansicht Nickles

Mitte April teilte Facebook mit, dass alle Teilnehmer automatisch eine eigene Email-Adresse bei Facebook kriegen werden (siehe Facebook-Nutzern wird Email-Adresse aufgezwungen). Das wurde jetzt durchgezogen.

Jeder, der bei Facebook mitmacht hat dort jetzt eine Email-Adresse, die sich aus seinem Benutzernamen und @facebook.com zusammensetzt. Ob jemand diese Adresse auch wissentlich nutzen will, spielt keine Rolle.

Facebook hat es geschickt eingefädelt, dass jeder früher oder später dazu gezwungen wird. Denn: bei den Kontaktinformationen eines Mitglieds wird jetzt automatisch dessen neue Facebook-Email-Adresse angezeigt, die "alte", mit der man sich ehemals bei Facebook angemeldet hat, ist nicht mehr zu sehen.

Tatsächlich gibt es die "alte" Email-Adresse natürlich noch und ihre Anzeige kann auch reaktiviert werden. Dazu muss man sich zu den Kontaktinformationen-Einstellungen durchwühlen und dort einstellen, dass die neue Facebook-Adresse versteckt und die alte wieder angezeigt wird.

Facebook-typisch wurde diese Umstellung den Nutzern natürlich einfach ungejubelt, es gab keine Mitteilung - wer es nicht bemerkt, hat halt Pech gehabt.

Michael Nickles meint: Das war Phase 1. In Phase 2 wird Zuckerberg nichts unversucht lassen um die Facebook-Nutzer dazu zu zwingen, die neue Email-Adresse zu verwenden. In Phase 3 wird es dann eine Änderung der Nutzungsbedingungen geben (falls das nicht schon drinnen steht), dass Facebook die Mail-Inhalte lesen darf und nach Lust und Laune für Werbung und Weiterverkauf verwursten.

Zur Verteidigung von Facebook ist zu sagen, dass das auch Google längst macht. Wer ein Android-Handy kauft und es (natürlich) aktivieren will, dem wird eine Email-Adresse bei Google aufgezwungen, über die alles abgewickelt werden muss.

Und wer Windows 8 effektiv nutzen wird, den zwingt Microsoft zu einer Windows-Live-ID. Wie viele Email-Adressen, IDs und Passwörter soll ich mir eigentlich noch merken?

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mawe2 Olaf19 „Vielen Dank mawe, dass du das noch einmal bestätigt hast....“
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Was ich an Windows 8 kritisiere (im Gegensatz zu allen früheren Versionen) ist die Unsicherheit, die sich aus der Einführung des neuen Metro-Konzeptes ergibt. Man weiß nicht so richtig, wo die Reise mal hingehen wird.

Und natürlich bin ich nach wie vor der Meinung, dass ein effektives Arbeiten in der Verwaltung, ein kreatives Arbeiten im grafischen / künstlerischen Bereich oder auch die Entwicklung komplexer Datenbank- oder Webanwendungen mit dem Metro-Konzept erheblich erschwert werden würde.

Die größte Befürchtung ist jedoch, dass Metro-Apps nur noch über geschlossene Shopsysteme vertrieben werden, so wie es Apple und Android auch schon machen. Dann gibt es keinen freien Software-Markt mehr, jedenfalls nicht mehr bei Windows und dann wäre der Umstieg auf Linux die letzte Alternative.

Aber noch ist es nicht so weit. Windows 8 ist nur erstmal ein Versuch, die Kundschaft in eine neue Richtung zu lenken. Ob sich die Kundschaft lenken lässt, muss man abwarten. Dass die großen Firmen, die großen Institutionen, die seit 20 oder mehr Jahren treu alle möglichen Microsoft-Produkte gekauft haben, jetzt plötzlich von heute auf morgen zum Umstieg auf Metro-Apps gezwungen werden, halte ich jedoch für sehr unwahrscheinlich.

Gruß, mawe2

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