Soziale Netzwerke 248 Themen, 2.884 Beiträge

News: Knallhart durchgezogen

Facebook-Nutzer haben neue Email-Adressen

Michael Nickles / 91 Antworten / Flachansicht Nickles

Mitte April teilte Facebook mit, dass alle Teilnehmer automatisch eine eigene Email-Adresse bei Facebook kriegen werden (siehe Facebook-Nutzern wird Email-Adresse aufgezwungen). Das wurde jetzt durchgezogen.

Jeder, der bei Facebook mitmacht hat dort jetzt eine Email-Adresse, die sich aus seinem Benutzernamen und @facebook.com zusammensetzt. Ob jemand diese Adresse auch wissentlich nutzen will, spielt keine Rolle.

Facebook hat es geschickt eingefädelt, dass jeder früher oder später dazu gezwungen wird. Denn: bei den Kontaktinformationen eines Mitglieds wird jetzt automatisch dessen neue Facebook-Email-Adresse angezeigt, die "alte", mit der man sich ehemals bei Facebook angemeldet hat, ist nicht mehr zu sehen.

Tatsächlich gibt es die "alte" Email-Adresse natürlich noch und ihre Anzeige kann auch reaktiviert werden. Dazu muss man sich zu den Kontaktinformationen-Einstellungen durchwühlen und dort einstellen, dass die neue Facebook-Adresse versteckt und die alte wieder angezeigt wird.

Facebook-typisch wurde diese Umstellung den Nutzern natürlich einfach ungejubelt, es gab keine Mitteilung - wer es nicht bemerkt, hat halt Pech gehabt.

Michael Nickles meint: Das war Phase 1. In Phase 2 wird Zuckerberg nichts unversucht lassen um die Facebook-Nutzer dazu zu zwingen, die neue Email-Adresse zu verwenden. In Phase 3 wird es dann eine Änderung der Nutzungsbedingungen geben (falls das nicht schon drinnen steht), dass Facebook die Mail-Inhalte lesen darf und nach Lust und Laune für Werbung und Weiterverkauf verwursten.

Zur Verteidigung von Facebook ist zu sagen, dass das auch Google längst macht. Wer ein Android-Handy kauft und es (natürlich) aktivieren will, dem wird eine Email-Adresse bei Google aufgezwungen, über die alles abgewickelt werden muss.

Und wer Windows 8 effektiv nutzen wird, den zwingt Microsoft zu einer Windows-Live-ID. Wie viele Email-Adressen, IDs und Passwörter soll ich mir eigentlich noch merken?

bei Antwort benachrichtigen
dirk42799 Olaf19 „Dann frage ich mich aber eines: Was passiert denn, wenn nur...“
Optionen
Dann liegt doch die Zustimmung des Empfängers zur Verwertung / Verschlagwortung der Inhalte gar nicht vor

Doch. Denn auch als Absender kann man ja dem eigenen Provider grds. erlauben, ausgehende Mails zu scannen und zu verschlagworten. Als Absender hast Du dann nur keinen Einfluß mehr darauf, was der Empfänger macht. Insofern ist Google qua Gesetz bei eingehenden Mails über die Zustimmung des Empfängers, die sich gleichzeitig auf von ihm wiederum abgesendete Mails bezieht, ermächtigt, zu schalten und zu walten.

Eine m.E. ziemlich üble Situation.
Soweit ich das recherchieren konnte, kann man als Absender (via non-Google-Account) auch keinen Disclaimer verwenden wie "Falls der Empfänger-Provider Mails scannt/verschlagwortet oder sonst wie weiterverwerten zu gedenkt, wird dies hiermit ausdrücklich untersagt!"

Somit bleibt eigentlich nur die Konsequenz, GMail & Co. auszugrenzen.

Gruß,
Dirk

ja, ich schreibe absichtlich nach den alten Rechtschreibregeln!
bei Antwort benachrichtigen