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Bürgergeld? oder Hartz 4?

Chaos3 / 118 Antworten / Flachansicht Nickles

Die FDP hat da eine Idee. Bloß ich kann mich erinnern, damals 795€ mit Harz 4 bekommen zu haben. Für das Essen reichte das allerdings nicht wirklich. Es sei man hungerte ordentlich zwischendurch. Wie sollen also 662,- besser sein? Fallen dann die Harz 4 üblichen Schickanen und 1€ Jobs weg, oder kriegt ein Erwerbsloser weniger Geld, dafür aber immer noch genausoviele (oder gar mehr?) Schickanen? Was habt Ihr diesbezüglich so gehört?

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...ich auch! sandra0172
AOL! neanderix
Was dann? ... Prosseco
Chaos3 Nachtrag zu: „Bürgergeld? oder Hartz 4?“
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Ich glaube, daß einigen hier offenbar der Faden verloren ging. Hier geht es nicht um freie Wahlmöglichkeiten, auch nicht um Luxusartikel wie Playstation oder sonstiger Kramm, es geht auch nicht um Jammern. Es geht schlicht und einfach um einen Staat, der zunehmend gegen das eigene Volk arbeitet, dafür verstärkt aber für Große Unternehmen und mächtige Lobbyisten, einen rafgierigen Staat, der schwerreichen, arroganten Verbrechern im Anzug Pardon gewährt, während er die von dem fehlerhaften Verhalten dieser Anzugträger betroffenen Bürger wie Verbrecher behandelt und pauschal dransaliert ohne Rücksicht auf Verluste. Währenddessen behalten die vornehmen Damen und Herren, welche die Wirtschaftskrise ( aber auch die wirtschaftlichen Probleme der letzen Dekaden ) verursachten, weiterhin ihre Positionen und werden mit Bonus Zahlungen für ihr Versagen noch belohnt. Inzwischen werden Millionen anderer Menschen, durch Manipulationen und per Gesetz ( "Im Namen des Volkes" ) und unter Strafandrohung von einer würdigen Tätigkeit Abstand zu nehmen und zusätzlich - wie Verbrecher - dazu gezwungen unwürdige Tätigkeiten für Löhne Jenseits von Gut und Böse, anzunehmen, von dennen Sie keinerlei Profit bekommen.

Das Bürgergeld wäre da noch eine Steigerung - auch wenn man es sich bisweilen nicht ausmalen konnte, daß jemand sowas noch fordern kann. Da hat man aber die Rechnung ohne die FDP gemacht.

Dabei betrifft das nicht nur die Erwerbslosen, es betrifft auch mindestens 3-4 Millionen Menschen, die entweder zu den "Aufstockern" gehören, oder gerade so ohne Hilfe über die Runden kommen.

Es mehren sich die Stimmen, daß der Staat sich doch nicht mehr Ausgaben für die Arbeitslosen leisten kann. Allerdings verschwendet der Staat stets Milliarden für unsinnige und weltfremde Maßnahmen wie "Bewerbungstrainings für Jedermann", oder "Vermittlungsgutscheine" in Höhe von mehreren Tausend Euro PRO KOPF ( schönes Geschäft übrigens für eine einzig dafür erschaffene Betrügerbranche ). Natürlich kosten Arbeitslose viel Geld. Allerdings hätte man sich sinnvoll um eine Eingliederung von A bis Z bemüht, dann wären sicherlich tatsächlich weniger Menschen Arbeitssuchend. Ich kann garnicht oft genug meinen Fall vorführen: der Staat zahlte sauteure Umschullung, jobs gibt es Tonnenweise in der Branche, allerdings wollen die Firmen nur Leute mit mindestens 3 Jahren Berufserfahrung einstellen. Wenn man schon einen "Ausbildungspakt" für Lehrstellen mit der Industrie schließen kann, wieso schließt man denn keinen der zum Sammeln der Berufserfahrung dienen würde? Das wäre doch logisch und es ist sicherlich nicht schwer zu erreichen. Es laufen aber trotzdem hunderttausende (oder gar Millionen) top ausgebildete Hartz IV / 1€ Jobber rum.

Es geht nicht um Chancengleichheit und das was man daraus macht, denn wir leben in einen Staat, der diese Chancen einer nicht gerade kleinen Bevölkerungsgruppe verwehrt. Selbstverständlich gibt es auch Schmarotzer, doch es kann nicht angehen, daß man Millionen von Menschen in Unglück stürzen lässt, nur weil einer von Tausend ein Betrüger ist. Dem Deutschen Volke würde doch auch nicht gefallen, wenn man alle als Nazis abstempelt, nur weil es einige Wahnsinnige immer noch unter uns gibt (wie wir alle wissen).

Jeder der wählt darf auch anklagen und ich habe gewählt. Es wurde geschrieben, daß man über die SPD zog als diese an der Macht war, jetzt zieht man über die CDU und FDP. Dafür ist es noch zu früh. Sie sind noch nicht einmal richtig an der Macht um sich einen Urteil bilden zu können. Doch was die SPD angeht kann ich nur sagen: in einer angeblich "Demokratischen Gesellschaft" kann es nicht angehen, daß eine Partei, die sich als "Sozialdemokraten" (!!!) bezeichnet, noch rechter ist, wie die eigentlich rechtskonservative CDU!

Wenn es so ist - und das ist auch tatsächlich der Fall wie die meisten wohl gemerkt haben - dann wähle ich entweder die Linke, oder aber die CDU, denn ich brauche keine rot angefärbte Billigkopie der Union, von einigen abgehalfterten, rechts orientierten Politikern des Schröder Lagers geführt, zu wählen. Da wähle ich lieber gleich das Original statt der (verlogenen) Kopie.

Im übrigen merkt man schon an den rechtsradikalen Äußerungen von Herrn Sarrazin, wo die SPD tatsächlich steht. Guido Westerwelle hatte für die 18% für die FDP gekämpft. Ich bin dafür, daß die SPD bei der nächsten Wahl gerade mal so 5% bekommt! Denn 23% sind mir immer noch nicht genug für diese Verräter!

Solange die Menschen, die Gesellschaft, das Volk, nicht aufwacht und zusammen - oder zumindest in der Mehrheit - gegen diese Entwicklung in Deutschland vorgeht, haben einzelne Gegenstimmen keinerlei Gewichtung. Nur zusammen können wir was verändern. Wenn das nicht geschieht, wenn wir uns weiterhin von den Schickimiki News im TV und Zeitung einlullen lassen, uns mit der schlechten Bildung und Ignoranz abspeisen lassen und alles so hinnehmen, wenn wir weiterhin schwierigen Themen ausweichen und wegsehen wenn andere neben uns unverschuldet schlimmes wiederfährt, dann haben wir schon jetzt verloren und verdienen es nicht anders.
Wenn wir für alles eine Erklärung suchen, aber keinerlei Gegenmaßnahmen erwägen, wird sich nichts ändern, zumindest nicht zum besseren. Unsere Vorfahren haben für unsere Freiheit und unseren Lebensstandard gekämpft. Es ist nicht unsere Aufgabe, sich an 3-te Welt Ländern zu orientieren und das Minimum als das Ziel unserer Bemühungen zu akzeptieren. Uns muss Mexiko oder Kongo nicht interessieren - es ist nicht unsere Gesellschaft, nicht unser Volk und schon garnicht unser Kontinent. In erster Linie sind wir uns selbst Rechenschaft schuldig und es ist unsere Pflicht um immer bessere Gesellschaft und System zu kämpfen. Ja, kämpfen, denn ohne zu kämpfen werden wir nichts gewinnen können. Geht jedoch nur einer oder eine kleine Gruppe auf die Strasse, dann sind das nur "unwichtige Protestler". Nur wenn Millionen auf die Strasse gehen und ein NEIN! ausschreien, wenn das ganze Land lahmgelegt wird, nur dann erreicht man etwas. Siehe Frankreich, siehe Argentinien.

Im übrigen halte ich die Gründung einer Partei für Unsinn - es muss vielmehr eine Bewegung erschaffen werden. Eine Solidaritätsbewegung bei der jeder mitmachen kann. Das ist alles zu schaffen, aber nicht alleine.

Also wie auch immer - wer diesen Text ließt und trotzdem immer noch die Augen geschlossen hält - den kann ich auch nicht helfen.


Artikel 1 des GG.
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.


So wie es aussieht, ist das Grundgesetz nur noch ein besseres Toilettenpappier, denn kaum ein "Staatsdiener" schert sich noch drum.

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