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News: Noch drei Monate bis zur Bundestagswahl

Rösler will Netzneutralität und Verbot von Routerzwang

Michael Nickles / 35 Antworten / Flachansicht Nickles

Wirtschaftsminister Phillip Rösler hat zwei Dingen den Kampf angesagt, die momentan für Aufregung in der Netzgemeinde sorgen: der Drosselungspläne der Telekom und dem sogenannten Routerzwang. Dabei schreibt ein Kommunikationsanbieter vor, den von ihm gelieferten Router zu verwenden und es sind keine Alternativen zulässig.

(Foto:FDP)
Und das soll alles rasch passieren. Es ist wohl geplant, noch vor der Bundestagswahl in drei Monaten, entsprechende Verordnungsentwürfe zu basteln.

Ein Gesetz zur Gewährleistung von Netzneutralität soll sicherstellen, dass Kommunikationsanbieter jegliche Daten gleich behandeln müssen, eine Benachteiligung von Diensten nicht zulässig ist.

Ein typischer Verstoß gegen die Netzneutralität ist beispielsweise der Plan der Telekom, die eigenen kostenpflichtigen "Filmdienste" beim "Maximal-Verbrauchsvolumen" nicht einzuberechnen - und andere Anbieter, die nicht gebremst werden wollen, dafür zur Kasse zu bitten.

Die vorgesehene Aufhebung des Routerzwangs richtet sich gegen eine verbraucherfeindliche Sache, die Anfang des Jahres von der Bundesnetzagentur als zulässig beurteilt wurde.

Internetanbieter dürfen demnach ihren Kunden eigene Router aufzwingen, andere Geräte verbieten. Dadurch können sie sicherstellen, dass Kunden unerwünschte Dienste wie VOIP-Telefonie nicht nutzen können.

Michael Nickles meint:

Die Telekom hat ihre Drosselungspläne zwar kürzlich nachgebessert, aber das Kernproblem damit nicht aus der Welt geschafft. Und zwar, welche Dienste bevorzugt werden oder nicht. Ein Gesetz für Netzneutralität wird dieses Problem wohl lösen, ist aber noch kein Grund zu feiern.

Denn: die Telekom kann beispielsweise einfach darauf  verzichten ihre eigenen Filmdienste zu bevorzugen. Es werden dann halt einfach alle Videodienste gleichermaßen neutral (in diesem Fall also "schlecht") behandelt.

Unbegrenztes Videovergnügen haben dann halt nur alle, die entsprechend fette Tarifpakete beziehungsweise sogenannte "echte" Flatrates kaufen. Netzneutralität stellt also nicht unbedingt sicher, dass es kein Zweiklassen-Internet gibt.

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Troll dich... The Wasp
Hewal gelöscht_137978 „ich denke, man muss solche Aussagen der Politiker in der ...“
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Aussagen wie sie Merkel und nun auch Rössler äußern, sind Propaganda, wovon nach einer Wahl nichts mehr übrig bleibt
Zumindest bei dieser Aussage soll ein entsprechendes Gesetz ja noch VOR der Wahl in Kraft treten. 

Mir persönlich ist es auch egal, von wem das ganze in Angriff genommen wird, Hauptsache es PASSIERT. 

Zum Thema Routerzwang ist vielleicht auch noch folgender Artikel interessant:
http://www.crn.de/netzwerke-tk/artikel-99364.html

Aber mal ganz davon abgesehen: Warum nicht einfach einen zweiten Router hinter den "Haupt"Router hängen und alle dienste nutzen? Blöd nur, wenn die entsprechenden Voipprotokolle (z.B. Session Initiation Protocol - SIP) gesperrt sind.

Zum Thema Netzneutralität:
Internetanschlüsse sind derzeit extrem billig. Mir ist schon klar, dass man bei den Preisen bzgl. des immer größer werdenden Datenaufkommens investitionen scheut. Das ist aber ein hausgemachtes Problem der großen Provider.
Das anrechnen oder eben ausgrenzen bestimmter Dienste widerspricht völlig dem Gedanken der Netzneutralität. Es muss einfach alles ins Volumen gerechnet werden ohne wenn und aber.

Was ich mir vorstellen könnte, wäre einfach, dass es zu den entsprechenden Geschwindigkeiten zwei Tarife gibt z.B. 16.000 / 100GB und 16.000 / Flat. 
Das wäre sicherlich das gerechteste für alle. Prinzipiell ist es in meinen Augen in Ordnung, wenn Power-User eben etwas mehr zahlen. Und derzeit sind 100GB für den normalen Hausgebrauch ausreichend (auch wenn sich das sicherlich in den nächsten 2 - 3 Jahren aufgrund immer mehr Cloud-Services ändern wird).

Grundsätzlich wird man um neue Investitionen in die (Daten-)Netzstruktur nicht drumrumkommen. FTTN Anschlüsse sind zwar deutlich günstiger zu realisieren, allerdings bietet es sich geradezu an bei z.B. Kanal- oder Stromleitungssanierungen ein GF direkt ins Haus zu legen und somit einen FTTH Anschluss zu realisieren.

Grüße
Hewal
Schreibfehler sind specialeffects meiner Tastatur.
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