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News: 30 Jahre durchgehalten

Musik-CDs haben ausgedient

Michael Nickles / 85 Antworten / Flachansicht Nickles

Denken kann es sich gewiss fast jeder längst, jetzt belegt es der Bitkom anhand einer Studie mit Zahlen: die Musik-CD ist zum Ladenhüter geworden. Nachdem die Scheibe den Musikmarkt nahezu 30 Jahre dominiert hat, wird sie jetzt zunehmend bedeutungslos.

Jeder zweite Internet-Nutzer legt laut einer Umfrage keinen Wert mehr darauf, Musik auch auf Audio-CDs kaufen zu können. Bei den Jüngeren bis 24 Jahre pfeifen bereits 61 Prozent auf die "650 MByte Scheibe".

Klarer Scheibenkiller ist das Internet, das ein praktisch unbegrenztes Repertoire an Musik bietet. Der Bitkom weißt in diesem Zusammengang auch darauf hin, dass längst zig Unterhaltungselektronikgeräte und Produkte im Internet "virtualisiert" werden. Filme, Fotos und Musik werden heute nicht mehr im Schrank, sondern in der Cloud archiviert.

Eigenständige Musikabspielgeräte wie CD- und MP3-Player haben ausgedient - das erledigen Smartphones und selbst Flachbildfernseher nebenbei. Zu Beginn der Generation "Itunes" waren Audio-CDs für Musikliebhaber noch interessant, weil sie eine deutliche höhere Qualität boten, als "kaputt komprimierte" MP3-Dateien.

Inzwischen sind die digitalen Formate aber wesentlich hochauflösender geworden, verlustfreie Kompressionsverfahren können sogar höhere Qualität als eine Audio-CD bieten. Laut Bericht des Bitkom geht inzwischen sogar der Trend zugrunde, MP3-Dateien auf lokalen Datenträgern zu speichern.

Stattdessen sind Streaming-Dienste im Aufwind, also Musik direkt live über das Internet abrufen. Der Bitkom geht davon aus, dass Streaming den Musikmarkt gleichermaßen revolutionieren wird, wie es die Audio-CD vor 30 Jahren vollbracht hat.

Michael Nickles meint:

Vor sechs Jahren, bevor ich umgezogen bin, hatte ich im Wohnzimmer ein Regal mit rund 100 Audio-CDs. Die hatte ich damals schon alle digitalisiert. Und seit dem Umzug haben sie es noch nicht aus dem Umzugskarton geschafft.

Ich sehe keinen Sinn mehr darin, Platz im Wohnzimmer für CDs zu opfern. Allerdings habe ich die CDs damals aus Platzgründen im MP3-Format gespeichert. Irgendwann werde ich sie wohl doch noch mal rauskramen müssen und sie verlustfrei speichern.

Wahrscheinlich werde ich kein verlustfreies Format wie Flac verwenden, sondern die CDs einfach direkt 1:1 speichern.

V672-User wilbo „Nachdem ich laaaaange nach einem wirklich guten, allen...“
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Das Programm habe ich noch nicht gekannt, aber so wie ich das sehe, ist es eben "nur" ein Programm.
Vortexbox ist ein Betriebssystem, das aus einem normalen (alten, gebrauchten, meinetwegen Pentium 3-) PC ein Musikarchiv macht.
Man muss nichts bedienen oder einstellen. Einschalten, (bei mir sind es 30 Sekunden) warten, fertig.

Wenn man eine CD rippen will: Einfach in das CD-Laufwerk legen, 5 Minuten warten, die CD kommt wieder raus. Die Stücke sind dann (mit Cover-Bildern und dem ganzen Bequemlichkeits-Schnickschnack) auf der Platte.
Als Fernbedienung kann man alles einsetzen, was netzwerkfähig ist und einen Browser eingebaut hat - Bei mir also einen Pocket-PC. Es genügt, wenn man die lokale IP-Adresse des Musikservers eingibt - schon bekommt man die Oberfläche mit dem Musik-Archiv. Wenn man die Sache so einstellt, dass die Vortexbox immer die selbe IP-Adresse vom Router bekommt, kann man sich die "Fernbedienung" einfach in die Lesezeichen-Liste einbauen, bequemer gehts kaum bei einem PC-basierten System.

Für umfangreiche Aufnahme-Aktionen von analogen Medien taugt Vortexbox natürlich nicht, da sollte man sowieso wegen der Nachbearbeitung einen separaten PC mit den passenden Programmen haben.
Audio-DVD? lassen sich leider auch nicht rippen (Kopierschutz), als gesetzestreuer Bürger respektiert man das natürlich...
SACD habe ich keine, aber für die gibt es sowieso kein PC-Laufwerk.
Fazit:
Man kann nicht alles haben, aber ich denke, mit Vortexbox bekommt man schon sehr viel.
(Überflüssig zu erwähnen, dass ich als Nutzer eines Open-Source-Systems außer der Zufriedenheit über die Sache auch nichts davon habe...)