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Was bin ich doch für ein böser Bube...

shrek3 / 120 Antworten / Flachansicht Nickles

Vorgestern rief mich eine Kundin an, der ich vor einigen Monaten den Rechner neu aufgesetzt hatte.

Sie erzählte mir, dass sie am Rechner nichts mehr machen könne, weil sie anstelle des Desktops mit einem Bild begrüßt werde, gemäß dem sie kein gültiges Windows verwende und erst zahlen müsse, um ihr Windows weiter verwenden zu können.

http://blog.botfrei.de/2012/05/betruger-bitten-in-spam-e-mails-zur-kasse-verschlusselungstrojaner/

So weit nichts Ungewöhnliches für mich - mit infizierten Rechnern hat man es als Dienstleister schließlich oft genug zu tun.

Doch diese Kundin hielt die Meldung für echt und machte mich für das Zustandekommen dieser Meldung verantwortlich und alle Versuche, ihr begreiflich zu machen, dass es sich dabei um einen Trojaner handelt, gingen ins Leere.

Unzufrieden über den Verlauf des Telefonats wurde sie zunehmend fordernder und verlangte geradezu, dass ich die angeblich verschuldete Sache wieder in Ordnung bringe - andernfalls wolle sie einen Rechtsanwalt einschalten.

Ich wollte ihr gerade vorschlagen, der Polizei diese Trojanermeldung zu zeigen - doch dazu kam ich nicht. Wütend, wie sie war, hatte sie den Hörer aufgeknallt...

Sachen gibt's... :-)

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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Der war gut! IRON67
Sehe ich auch so. Ventox
xafford shrek3 „Was bin ich doch für ein böser Bube...“
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Das Spiel kenne ich auch - manchmal möchte man Usern wirklich gerne den Verstand mit der guten alten Cherry mit Metallplatte integriert einprügeln. Ich hatte vor einigen Wochen einen ähnlichen Fall. Eine Professorin (zur Info, ich administriere nebenher einen Fachbereich an einer deutschen Universität) hatte sich ein neues Notebook beschafft da ihr die Geräte der Uni nicht schick genug waren. Sie wollte dann von mir ein Windows das ihr Mann für sie darauf installieren wollte (noch ne Randbemerkung, die Uni hat ein Software Agreement mit Microsoft, Programme für die Lehre dürfen kostenlos verteilt werden). Ich verwies sie dann auf die Images für Notebooks mit Windows 7 die auch für die Uni-internen Geräte verwendet werden die alle Software enthalten, die für den internen Betrieb an der Uni notwendig und lizensiert sind (noch ne Info, wir haben Images für Rechner die in die Domäne kommen, und Notebooks die mehrheitlich mobil sind und nicht in der Domäne landen).

Wie es kommen musste hat ihr Mann das Ding aufgesetzt und weil er ja ein Profi ist der gleich das System optimiert hat er den Standarduser zum Admin gemacht und die Schutzsoftware deaktiviert damit der Rechner auch ja schnell läuft. Letzte Woche bekam ich das Gerät dann hingestellt... der bekannte Trojaner drauf, alle Daten zerhäckselt und natürlich keine Backups (nein, nicht der Fall von dem ich letztens schrieb, das war ein Kunden-PC und so gut wie alle Daten waren im Backup). Tja, der Sündenbock war ich, das System ist neu aufgesetzt, die zerhäckselten Daten wurden als Backup abgelegt für den Fall dass sie vielleicht irgend wann einmal wieder hergestellt werden können (was ich persönlich nicht glaube) und sie mag mich nicht mehr. Ich bin nur froh dass die Notebooks mit dem Image das zur Installation genommen wurde nicht in die Domäne darf denn das hätte die Arbeit verzehnfacht :)

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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