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Für die Bundesregierung ist Linux zu teuer

violetta7388 / 32 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Forum,

jetzt schlägt es dreizehn. Linux ist laut Bundesregierung viel zu teuer, die Linuxwartung ist auch zu teuer und Politiker und ihre Mitarbeiter können .odf nicht von .dok - Dokumenten unterscheiden, geschweige denn damit arbeiten!

Es wird Zeit für eine neue Bundesregierung. Die alte Regierung ist augenscheinlich zu b...... einfachste Dinge zu bewältigen.

Details: http://www.golem.de/1105/83405.html

MfG.
violetta

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Andreas42 violetta7388 „Für die Bundesregierung ist Linux zu teuer“
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Hi!

Hier ein Bericht mit etwas Geschichte: http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Kein-Linux-im-Auswaertigen-Amt-1191310.html
Opensource ist auf dem Desktop 2004 in Angriff genommen worden.

Hier ist etwas mehr Detailinfo zu aktuellen sache zu finden: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Auswaertiges-Amt-Windows-7-und-MS-Office-statt-Linux-und-OpenOffice-1241347.html
Der Rückzug betrifft die Desktop-Systeme.

Enthalten ist auch ein Link zu einem Kommentar der Free Software Foundation: http://blogs.fsfe.org/mk/?p=781

Und hier ein Kommentar des Linux-Magazins: http://www.linux-magazin.de/content/view/full/59695

Mir scheint das Problem war einfach, dass man die Kosten für die eigene Distribution nicht mehr tragen wollte. Evtl. hat man da auch die falschen oder zuwenig Leute reingesteckt.

Ich beziehe mich hier auf Heise: "Da das "Risiko schwerwiegender Funktions- und Sicherheitsmängel" (..), wurden Updates von Bestandssoftware "nur dann vorgenommen, wenn der erzielbare Nutzen den Aufwand und die Risiken überwiegt". Das führte dazu, dass Anwender teilweise mit mehrere Jahre alten Programmversionen arbeiten mussten – das betraf mit Thunderbird und OpenOffice auch viel genutzte Anwendungen."

Klingt für mich danach, als hätte man Update unterlassen, aus Angst zuviele User würden mit den Neuerungen Probleme haben.

Mit diesem Grundsatz ist eine Umstellung auf Windows 7 und Office 2010 natürlich eine mehr als gewagte Sache. Die Schwierigkeiten der User dürften hier kaum kleiner sein. Allerdings kann man den Supportaufwand der sich daraus ergibt, an einen Dienstleister abtreten.
dazu passt, dass man hauptsächlich bei Desktopsystemen "zurück" zu Windows will.

Kosten waren natürlich ebenfalls ein Thema (wieder aus dem aktuellen Heise Artikel zitiert):
"Letztlich habe der hohe Personalaufwand den Einsatz von freier Software unwirtschaftlich gemacht, (..) Letztlich erwartet die Bundesregierung sogar Einsparungen durch die Rückmigration auf Windows, da der Aufwand zur Pflege der Linux-Systeme und zur Entwicklung von Linux-Treibern entfalle. Zudem seinen weniger Schulungen nötig und das AA müsse künftig nicht mehr spezielle Linux-kompatible Hardware kaufen, sondern könne günstigere Hardware über einen Rahmenvertrag des Bundes beziehen."

Ich denke das Totschlagargument "Geld" zusammen mit der Angst vor dem möglichen Supportaufwand, hat das Thema nach 6 Jahren erledigt.

Tragisch ist, dass diese Argumentation auch zeigt, wie schlecht es für die grossen PC-Hersteller ist, dass sie zu wenig auf Linux ausgerichtete Hardware vermarkten. Wenn es hier um Desktopsysteme geht, dann wird das AA ja sicherlich mehr als ein oder zwei Geräte von einem Hersteller gekauft haben. Es wäre interessant um wieviel Geräte es da geht.
Die Rabattkeule von MS muss ganz schön heftig sein, wenn die grossen Hersteller aus Angst davor kuschen und nichts in grossen Stückzahlen anbieten.

Bis dann
Andreas

Mir faellt gerade kein bloeder Spruch ein, der mich ueber alle anderen erhebt.
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