Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

News: Mangelhafte Bildzensur bei Street View

Schweizer von Google reingelegt

Redaktion / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Gerade mal eine Woche ist es her, dass Google seinen Dienst "Google Street View" um das Bildmaterial aus der Schweiz ergänzt hat. Jetzt gibt es bereits heftigen Protest des Schweizer Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür. Er fordert, dass das Schweizer Bildmaterial in Google Street View umgehend vom Netz genommen wird.

Inzwischen häufen sich Beschwerden der Bevölkerung und es sieht danach aus, dass Google die vereinbarten Datenschutzbestimmungen nicht einhält. Generell sagte Google zu, dass persönliche Bildelemente wie Gesichter und KFZ-Kennzeichen im Bildmaterial unkenntlich gemacht werden. Das scheint allerdings nicht ausreichend zu erfolgen. Auch in Deutschland gab es bereits viel Ärger wegen Google Street View.

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar protestierte zunächst heftig, knickte Mitte Juli allerdings dann doch ein und teilte mit, er habe mit Google eine zufriedenstellende Einigung erzielt und Google die Erlaubnis zum Weiterfotografieren erteilt (siehe Google darf für Street View weiterknipsen).

Bislang knipst Google in Deutschland noch rum, was dabei rauskommt werden wir sehen, wenn es fertig ist.

Michael Nickles meint: Der Fall Schweiz zeigt, was von Google-Versprechungen zu halten ist: nichts. Das wird auch Johannes Caspar kapieren, wenn es zu spät ist. Das Absurde bei der ganzen Geschichte ist letztlich, dass der "Deal" mit Google eine reine Vertrauenssache ist.

Google knipst drauflos und das unzensierte Raw-Data-Fotomaterial landet dann auf Servern in den USA, auf die deutsche Behörden keinen Zugriff haben. Was Google mit dem Rohmaterial anstellt, wie "effektiv" es wirklich von Gesichtern und KFZ-Kennzeichen befreit wird, ist alleine Sache Googles.

Die Tatsache, dass sich Leute die was stört, sich ja Beschweren können, ist eine Verarschung. Kann es wirklich sein, dass jemand einfach nach Lust und Laune private Dinge von Menschen ins Internet stellt und die das selbst bemerken müssen?

Die deutsche Regierung ist gefordert, diesem Spuck unverzüglich ein Ende zu bereiten und nicht erst zu reagieren, wenn es zu spät ist und Deutschlands Bildermaterial in Google Street View drinnen ist.

Richtig. peterson
schimi3 onkel beffen „Moin Hulk Bei den privaten Bierseligkeiten kann er beeinflussen was erscheint,...“
Optionen

@onkel beffen:
genauso sehe ich das auch, da google die unbearbeiteten Originale ja sicher nicht vernichtet, sondern halt nur mit vermutlichem Megaaufwand Gesichter und Kennzeichen verwischt zur Streitvermeidung mit Datenschützern.
Weiters muß man sich fragen: Was geht das ein amerikanisches Unternehmen an, hier in Mitteleuropa bis vor die Haustüre zu schnüffeln und das alles ins Netz zu stellen? Earth-view, nun Street-view als Zusatz: das Material wird ja nicht nur von urlaubsortsuchenden Touristen betrachtet, sondern auch von der organisierten Kriminalität, die es ja dank Schengen sehr leicht hat, rasch mit dem Diebsgut wieder in Rumänien oä. unbehelligt einzulangen. Bei mir in Österreich wird gestohlen und eingebrochen, was das Zeug hält, die staatlichen Statistiken sind reine Lügen (EIN gefasster Einbrecher: ist EIN Delikt, auch wenn ihm 20 solcher Vergehen nachgewiesen werden, so hält man die Statistik im Zaum). Aber der Pate in Bukarest kann sich ja in Ruhe und Sicherheit per google ein Bild davon machen, wohin es sich echt lohnt, seine "Touristen" zu schicken...
Dass die Amis nicht kapieren, was sie da anrichten können, liegt in meinen Augen in der dort viel höheren privaten Bewaffnung der Zivilbevölkerung. Jeder kann sich ja selbst wehren... Bei uns kann man bei einer Kfz-Kontrolle noch aussteigen, ohne evtl. mit hochgehobenen Händen in eine Mündung zu blicken, bis die Papiere gesichtet wurden... "...all ok, good journey..."
Hoffe, nicht zu weit abgeschweift, aber einen Denkanstoss geliefert zu haben