Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

News: Taschengeld-Strafen für Belästigungen

Freibrief für Telefon-Terror abgesegnet

Redaktion / 31 Antworten / Flachansicht Nickles

Unerwünschte Telefonanrufe sind ein zunehmendes Ärgernis. Seit Jahren terrorisieren Unternehmen mit kalten Anrufen oder eine automatische Ansagemaschine lockt in eine teure Gewinnspiel-Falle. Laut aktuellem Bericht des Stern, werden pro Tag rund 900.000 Menschen telefonisch mit Gewinnspielen und Lockangeboten belästigt.

Im November 2008 hat die Bundesregierung einen Plan ausgeheckt, um Verbraucher besser vor Telefonterrorismus zu schützen (siehe Bundesregierung plant grünes Licht für Telefonterror. Um unerwünschten Belästigungen und dem Unterjubeln von Verträgen per Telefon endlich einen Riegel vorzuschieben, wurde eine "härtere" Bestrafung geplant. Firmen die unerlaubt kalte Anrufe durchführen, soll ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro drohen.

Auch soll es Callcentern verboten werden, ihre Rufnummer-Anzeige zu unterdrücken. Verstöße sollen hier bis zu 10.000 Euro kosten. Die Bußgelder wurden von Verbraucherschützern bereits bei deren Bekanntwerden als "lächerlich" eingestuft. Derlei geringe Bußgelder sind schlichtweg ein Freibrief für die Telefon-Terroristen, so weiter zu machen wie bisher.

Der Freibrief wurde heute vom Bundestag erteilt.

Nickeline gelöscht_84526 „ Das ist doch genau mein Reden, da liegen wir auf einer Wellenlänge! Ich habe...“
Optionen

Ok, auch ich mißbillige, sich im Tonfall zu vergreifen, auf dieses Niveau sollte man keinesfalls herabfallen. Ich gehöre übrigens auch nicht zu den Leuten, die nach Sanktionen schreien oder Streichungen pauschal gutheißen. Was ich allerdings vermisse, daß ist eine gewisse Zivilcourage.

Man kann die Leute vielleicht zwingen, diesen Job zu machen, aber man kann sie nicht zwingen, ihn gut zu machen. Viele sind entschieden kooperativer ihrem Arbeitgeber gegenüber als sie es sein müssten. Das ist der Anfang und irgendwann springt man über den Schatten und wird sein Gewissen los.

Leider ist es keine Seltenheit, daß man am Telefon beschimpft wird, wenn deutlich zu verstehen gibt, daß man an Lotto kein Interesse hat. Auch wenn der Anrufer sich sozusagen in einer Zwangslage befindet, dann hat er immer noch nicht das recht, seine Unzufriedenheit an mir oder anderen auszulassen.

Außerdem sollte man nicht vergessen, daß dieses ganze System ohne die emsigen kleinen Zahnrädchen nie funktionieren würde. Wenn man das einmal zulässt, dann sind es am Ende immer mehr nicht nur halbseidene Bereiche, in welche man Arbeitslose zum Teil als willige Helfer mit aller Gewalt hineindrängt.

Eure NiNe