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News: Gute Schlagzeilen dringend nötig

Telekom kämpft für Tauschbörsen-Nutzer

Redaktion / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Anfang September 2008 kam ein neuer Telekom-Skandal ans Tageslicht. Angeblich hat die Telekom Verbindungsdaten ihrer Nutzer an Staatsanwälte herausgegeben, ohne dass die dafür nötige richterliche Anordnung eingeholt wurde (siehe Telekom verpfeift angeblich Kunden). Die Daten wurden an eine Staatsanwaltschaft übergeben, um gegen Tauschbörsen-Nutzer zu ermitteln.

Solche Meldungen vergrätzen Kundschaft. Auch im Hinblick auf die weiteren Skandale, hat die Telekom positive Schlagzeilen bitter nötig. Drum präsentiert sich der Laden jetzt als Gegner von Datenherausgabe-Zwang.

Aufgrund Vorgabe der Bundesnetzagentur sind Provider gezwungen, Daten unverzüglich auszuwerten und an Strafverfolgungsbehörden herauszugeben, falls diese sie fordern um zu ermitteln, wer wann welche IP-Adresse verwendet hat. Die Telekom sieht sich dadurch zum Bruch des Fernmeldegeheimnisses gezwungen - wodurch weitere böse Schlagzeilen drohen.

Drum kämpft die Telekom jetzt gegen die Bundesnetzagentur und hat beim Verwaltungsgericht Köln einen Eilantrag auf Aussetzung der aktuellen Datenherausgabe-Regelung gestellt.

Quelle: taz.de

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Data Junkey Redaktion „Telekom kämpft für Tauschbörsen-Nutzer“
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Welcher Endverbraucher kann schon nachprüfen, wer welche Daten unter welchen Umständen an wen weiter gibt. ..?

Dass es für einen Provider nicht lukrativ erscheint, eine Speicherung vorzunehmen, um diese an eine Behörde weiter zu leiten, mag aus wirtschaftlicher Hinsicht einleuchtend sein.

Aber wie sieht es aus, wenn diese gespeicherten Daten für zahlende Interessenten interessant sind? ... Und, wenn aus diesem Grund gespeichert wird, warum soll ein Provider dann ein Risiko eingehen, und sich mit der Staatsanwaltschaft anlegen?

Das was von Firmen veröffentlicht wird, und das, was hinter den Kulissen abläuft, sind zwei Paar Schuhe.

Drum kämpft die Telekom jetzt gegen die Bundesnetzagentur und hat beim Verwaltungsgericht Köln einen Eilantrag auf Aussetzung der aktuellen Datenherausgabe-Regelung gestellt.
Ok, im Prinzip sehr lobenswert. Aber selbst wenn die diesen Prozess verlieren, und das einiges kostet, könnte ich mir gut vorstellen, dass das eine gute Werbung ist. Vielleicht rechnen die sich unter dem Strich sogar Gewinne aus.

Wie dem auch sei. ...

Für den Endverbraucher wird sich faktisch nichts ändern, so lange die Gesetzgebung in diesem Land in diese Richtung weiter geht.

Das, was wir an Infos bekommen, ist genau das, was die an Infos veröffentlichen. Das was an Daten von X über Y nach Z weiter gegeben wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Greez, D.. J..

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