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News: Weniger Emotionen

Ist MP3 Schrott?

Redaktion / 34 Antworten / Flachansicht Nickles

MP3-Dateien sollen weniger als 10% der auf originalen CDs gespeicherten Musik enthalten, der Rest wird weggerechnet, um die Dateien klein zu halten. Tontechniker reden von grauenhafter Qualität und Wissenschaftler meinen, MP3-Musik wirke anders auf Menschen als analoge Aufnahmen.

Sogar Audio-CDs würden nur etwa die Hälfte an Informationen enthalten, die ein Tonstudio erfasst. Davon noch mal weniger als 10%, mehr Daten werden nicht in einem MP3-Track gespeichert.

Die "fehlende" Musik würde im Gegensatz zu analogen Aufnahmen bestimmte Bereiche des Gehirns nicht ansprechen und dadurch das Empfinden beeinflussen. Weil weniger Informationen vorhanden sind, hätte man auch weniger Emotionen. Es gibt aber auch andere Meinungen zu diesem Thema.

Quelle: Seattle PI

MP3, CDs, Analog Joerg69
MP3 ist waschbar? Anonym
Tilo Nachdenklich Redaktion „Ist MP3 Schrott?“
Optionen

1) Fangen wir mit der CD an, die scheint ja nicht so kritisch zu sein. Da muss man sagen es gibt gute und es gibt schlechte CDs. Und es gibt gute und schlechte Abspieler (die ersten Sonys hatten ein Phasing!). Oder deren Anschlüsse sind impedanz- und kapatzitätskritisch an verschiedenen Verstärkereingängen. In der Praxis ist dann der Frequenzgang alles andere als linear.
Ein positives Beispiel:
Taj Mahal: Live and direct
Ein absolutes Negativbeispiel:
Neil Young: Prairie Wind
(wobei die Aufnahmesessions auf Entertainment Cannel - 192 kbits - noch richtig rockten, die CD hat nichts davon.)
2) Normales MP3 mit 128 kbits kann ziemlich gräßlich klingen, insbesondere wenn es von verstörten analogen Quellen stammt. Ist ähnlich wie beim Digitalisieren von Videos. Wenn bei Video die Quelle verrauscht und unscharf ist, dann darf man auch nicht allzusehr von MPEG2 nach MPEG4-Codec komprimieren, denn dann ist das Ergebnis der Digitalisierung gleich zwei Qualitätstufen schlechter. Jedenfalls wenn man nicht vorher das Material geschickt mit Filtern bearbeitet, das wegfiltert, was die Kompressionsalgorithmen irritiert, angefangen beim Interlacing.
3) MP3 mit 256 kbits kann praktisch niemand von der analogen Quelle unterscheiden.
4) Unterschwelliges Hören. Eine bekannte Tatsache, dass unterschwellige Wahrnehmung über die bekannten Hörschwellen hinaus möglich ist. Wenn das Ohr mit hörbaren (128 kbits) oder unhörbaren (256 kbits) Störpegeln klarkommen muss, dann scheint es wohl erwiesen zu sein, dass Wahrnehmungsstress erzeugt wird. Dagegen scheint sich das Wahrnehmungssystem an analoges Rauschen, Rumpeln und Knistern relativ schnell zu gewöhnen, während man bewusst den Musikgenuss in dem Fall nicht so toll findet.
5) Tonstudios
Seit man weiß, das Gitarrenröhrenverstärker bewußt auf harmonische Verzerrungen gezüchtet wurden, weiß man wie man einen angenehmen vollen Sound erzeugt. Paul McCartney beklagt, dass man seine CDs nicht mit dem selben durchdringenden Sound produziert, wie früher die Beatles Platten und selbst über eine mittelmäßige Anlage kann man das verifizieren. Er hat mit
http://www.arte.tv/de/kunst-musik/beatles-paul-mccartney/TV-Programm/1363544,CmC=1363444.html
im Abby-Road-Studio (jetzt ein Sound-Museum) life demonstriert, wie zauberhaft die sorgfältig restaurierte analog-Technik (Studer-Röhrenbandmaschiene) arbeitet. Aber auch Bands wie Metallica nehmen wieder so auf.
6) Wenn man mit variabler Bitrate komprimiert, so lernt man:
Leise Pasagen werden mit niedriger Bitrate komprimiert. Und es ist ein Unterschied, ob ein großes Orchester im Konzertsaal (Hall, Schwebefrequenzen usw.) lostobt oder nur die Rockgitarre aufheult. 128 kbit geht bei bestimmten Material, aber meisten geht es nicht so gut, die Räumlichkeit ist hin, Dynamik, Höhen und Bässe sind gedämpft.