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Stellenstreichungen und kein Ende!

Anonym / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

Die Schlagzeilen der Stellenstreichungen nimmt kein Ende. Deutsche Bank streicht 20 000 Stellen, Bayer streicht 1 500 Stellen, Airbus streicht.... etc.etc..

Es sind Stellen gestrichen worden, nicht Menschen. und wo sind die Menschen? Sind Menschen gewinnminimierend? In der Verlautbarung der Bank hieß es:" Es müssen eben 20 000 gehen, damit 100 000 bleiben können."

Soll das heißen, wenn ich, der Chef nicht 20 000 wegschicke, steigt der Gewinn nur um 10 Milliarden und nicht um 20. Und wo bleibe ich dann?

Bei der Überlegung, wie lange sich die Menschen diese Denkungsart gefallen lassen, wird mir ganz bange. Wie soll das enden? Die Wirtschaft reagiert nicht. Sie müsste, um Köpfe zu retten, eine Rehumanisierung anstreben. Das Gegenteil tut sie. Bei den Jobkillern herrscht Hochkonjunktur. Wenn etwas eingestellt wird, dann der menschliche Umgang mit den Mitarbeitern. Das alles kann nicht lange gut gehen.

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Anonym xafford „Ich glaube die Leute lassen es sich das bis zum Sankt Nimmerleinstag gefallen,...“
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Uninteressant? Mit Sicherheit nicht. Zeigt er doch in aller Deutlichkeit die Mißstände in diesem schönen Lande auf. Mir tun sich bei diesem ganzen Schlamassel beunruhigende Parallen zur Vergangenheit auf, als es noch den privilegierten Adel gab und nur die Menge des Geldes die Stellung in der Gesellschaft ausmachte. Vom hohen Ross sah man auf's Volk herunter. Adel und Könige waren in einer großen Koalition vereint. Im Frankreich des 18. Jahrhundert ging die Sache auch nicht gut aus. Es endete in einer Revolution, bei der alle den "Kopf" verloren. Auch die Parallelen zur Weimarer Republik sind erschreckend. Gehen bei uns in Bayern bald wieder die Bierkellertagungen los? Auch muß man sich die Frage stellen - auch auf die Gefahr hin bei einigen in's offene Messer zu laufen - wäre das alles ohne den Supergau Deutsche Einheit anders gelaufen?

Die Wiedervereinigung, dieser Glücksfall der deutschen geschichte, hat sich ökonomisch als Desaster erwiesen. Spätestens nach 2008, wenn die Subventionen für den Osten gekürzt werden, wird es hart.Dann werden wir an den Folgen noch mehr zu knabbern haben, als bisher.Jedenfalls ist die Hinwendung zu den extremen Parteien des linken und rechten Flügels ein Warnzeichen dafür, was geschehen kann, wenn einem Land die glaubwürdige Perspektive verweigert oder genommen wird. Warum nehmen wir uns kein beispiel an den Iren? Kein anderes EU-Mitglied setzt mehr Waren und Dienstleistungen außerhalb der Euro-Zone ab, gerechnet je Einwohner. Seit 1998 werden meistens Haushaltsüberschüsse erzielt, die Staatsverschuldung konnte auf rund 32 % des Bruttoinlandsprodukts gesenkt werden.

Der Maßnahmenkatalog, der von Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften eingeführt wurde ( bei uns undenkbar ) ist sehr erfolgreich, bis heute. Dabei ist es so einfach: Eine wirtschaftsfreundliche Regulierung der Verwaltung und des Arbeitsmarktes, sowie eine niedrigere Besteuewrung von Unternehmen. Dazu kam eine strikte Lohnzurückhaltung - dies konnten die Arbeitnehmer deshalb akzeptieren, weil neben den Gewinn - auch die Einkommensteuern gesenkt wurden. Das irische Modell soll angeblich bei den mittelosteuropäischen Ländern als Vorbild dienen und eifrig nachgeahmt werden.

Wir und nachahmen? Diese Blöße werden wir uns nicht geben.


mfg


Landoran
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