Hallo woidl,
ich kann zwar Deinen Ärger über die Pleite Deines Arbeitgebers verstehen, glaube aber, Du unterliegst einen grundsätzlichen Irrtum:
- Auf der einen Seite forderts Du, der Staat möge sich zurückhalten und Einrichtungen, die er per Gesetz geschaffen hat (GEZ...), sollte es möglichst garnicht geben ("anders geregelt").
- Auf der anderen Seite ruftst Du laut nach staatlicher Hilfe, wenn im privaten Bereich (Malerbetrieb) etwas schief geht.
Das nennt man die "STAMOKAP"-Theorie, die Theorie vom staatsmonopolistischen Kapitalismus:
- Wenn Gewinne da sind, sollen sie in private Taschen fließen (und 'der Staat' soll möglichst wenig davon bekommen)
- Wenn Verluste da sind, soll der Staat kulant sein und möglichst auch noch rettend eingreifen und denen Kohle rüberschieben, die zuvor meist (finanziell) möglichst wenig für die Allgemeinheit getan haben.
So kann kein Gemeinwesen funktionieren. Unter 'Stamokap' findest Du die entsprechenden Diskussionsforen. Wir haben das alle alllzu oft erlebt: Geht es einem Unternehmen gut, werden die Kapitalgeber fett, geht es ihm schlecht, soll der Staat auch noch die Steuergelder meiner Putzfrau für die Herren Geschäftsführer locker machen. So hätten es manche gern. Ich nicht.
Daß 'die Bürokratie' manchmal zu langsam ist: Sicher.
Und wenn sie schneller wäre
- würde man ihr vorwerfen, daß sie zu teuer und mit zu viel Personal arbeitet
- daß sie die Fälle nicht ausreichend prüft und Staatsgelder verschleudert.
Auch das ist in diesem Thread bereits geschehen.
Du siehst vielleicht: Ganz so einfach ist die Sache eben doch nicht.
Und man darf nie den engen Rahmen des Einzelfalls dazu verwenden, um sich eine Meinung zu bilden oder gar allgemeine Urteile abzugeben.
Gruß
A4.