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Smartphones/Handys und Krimis/Forensik

Olaf19 / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

Ein Arbeitskollege und ich sind begeisterte Krimi-Gucker. Besonders angetan haben es uns Derrick, Der Alte oder Tatorts aus den 80ern und noch älter – Filme aus einer Zeit also, als es in unserer Welt noch "ein bisschen analoger" zuging.

Folgende Frage tauchte bei uns gestern Abend im Gespräch auf: Nehmen wir, jemand plant ein Kapitalverbrechen, z.B. einen Mord und führt diesen auch so wie geplant aus. Er hat sein Handy dabei. Ist er aufgrund des Bewegungsprofils, das er damit im Funknetz hinterlässt, für die Polizei als Täter überführbar? Oder hat die Sache einen Haken?

Natürlich müsste er zunächst einmal als Tatverdächtiger von der Polizei vernommen oder gleich festgenommen werden. Dann müsste man sein Handy sicherstellen, prüfen wer der Internet/Mobilfunk-Provider ist und bei dem mit staatsanwaltlicher Unterstützung die Herausgabe des Bewegungsprofils anfordern. Für mich klingt das alles machbar.

Einmal ganz zugespitzt gedacht: hat sich die Gattung Krimi damit erledigt, weil sämtliche Fälle auf diese "bilige Tour" aufzuklären sind? Immerhin, Handys sind schon seit rund 20 Jahren populär, und selbst der älteste Nokia 3330-Knochen hinterlässt Spuren im Funknetz.

Sollten die Täter von heute bei Ausführung ihrer Verbrechen das Smartphone besser zu Hause lassen? Das wäre ein Riesen-Handicap, denn die zeitgemäße Digitaltechnik macht ja auch für die Täterseite vieles einfacher, z.B. dass ein Einbrecher sich mit dem "Schmiere" stehenden Komplizen nicht über monströse Walkie-Talkies (wie in den 80er Jahren) kommunizieren müssen.

Was meint ihr: müsste der gute alte Krimi, wie wir ihn kennen, damit eigentlich längst tot sein, oder ist das zu weit gedacht?

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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Olaf19 hatterchen1 „Hi, nur weil ein Handy, zu einer bestimmten Zeit, in einer Funkzelle registriert wurde, lässt sich daraus kaum etwas ...“
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Man kann aber vor der Tat sein Handy auch in den Flugmodus versetzen, um noch etwas spielen zu können.

Damit wären wir dann schon bei potenziellen Abwehrmaßnahmen. Das könnte ein Täter zwar machen, würde damit aber sein Handy einer ganz wesentlichen Funktionalität berauben. Eine Abstimmung mit den Komplizen über die gemeinsame Flucht vom Tatort etwa wäre dann nicht mehr möglich.

Wird natürlich im Wald, mit einem Funknetz, jemand umgebracht, in dem mein Handy als einziges registriert war, sieht die Sache evtl. nicht so gut für mich aus.

Dachte ich anfangs auch, aber – siehe meine Antwort an Borlander – der Täter hatte vielleicht gar kein Handy und ich habe nur das Pech, dass ich mich zu der Zeit dort aufgehalten habe. Das wäre also kein Beweis; Unannehmlichkeiten brächte es natürlich dennoch.

Wenn natürlich in nächster Zukunft jeder gechipt ist, bedarf es keines Handys mehr, um den jeweiligen Aufenthaltsort zu bestimmen, dann haben auch amazon, alexa und facebook ihren Spionagemythos verloren...

Wieso erinnert mich das jetzt gerade an einen anderen aktuellen Thread auf einem anderen Board :-)

Übrigens findest du bestimmt viele Leute, die sich gern und bereitwillig freiwillig chippen ließen, wenn sie im Gegenzug dafür irgendwelchen Ramschkram, den sie eigentlich nie kaufen wollten, irgenwo 1% billiger kriegen...

CU
Olaf

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