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Digitalen Nachlass bearbeiten

olle icke / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

ich komme mit einer ungewöhnlichen Frage, denke ich.

Es wird auf die Dringlichkeit der Regelung der Vorsorgevollmacht, Testament und allen mit dem Nachlass zusammenhängenden Dingen ständig hingewiesen.

Erben können mit dem:

- Kontomanager für digitalen Nachlass oder mit

- Columba Erbenschutz im Internet

herausfinden welche Daten des Verstorbenen im Internet bestehen und gelöscht bzw. abgemeldet werden müssen.

Wie kann man das seinen Erben erleichtern und selbst alle bestehenden Anmeldungen herausfinden und notieren um den Erben die Mühe zu ersparen. Ich weiß nicht ob ich wirklich alle Daten, Konten und Anmeldungen notiert habe oder im Laufe der Jahre etwas
vergessen wurde. Wie ist es z.B. wenn der Stromanbieter gewechselt wurde oder eine Bank, kann man diese Daten evtl. auch noch finden? Sind sie überhaupt nötig?

Gibt es für noch lebende Personen auch einen Kontomanager für den digiralen Nachlass den man nutzen kann um die Daten zu finden und zum Testament zu fügen. Hat sich jemand schon damit beschäftigt ?

Es ist kein angenehmes Thema aber man muß sich ja doch damit befassen.

Danke olle icke

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mawe2 olle icke „Hi mawe2, schön, dass wir uns wieder auf diesen Seiten kontakten. Freue mich über die positive Reaktion auf meine Anfrage ...“
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Bin seit den 90zigern im Internet und habe mich schon bei Banken, Hotel, Kureinrichtungen, Krankenhäusern usw. angemeldet und nutze sie nicht mehr. Ich weiß aber nicht mehr wann und wo das alles war.

Das ist in der Tat ein Problem. Es wird aber (hoffentlich) nicht möglich sein, Deine früheren Aktivitäten über irgendeinen Dienst jetzt vollständig offenzulegen. Das Missbrauchspotential wäre einfach zu groß. Also Hilfe von Außen kannst Du da nicht erwarten, Du musst das schon alles selbst zusammenstellen. Alte Kontoauszüge (falls vorhanden) können da helfen, früher genutzte Online-Shops oder Dienstanbieter in Erinnerung zu rufen.

Die aktuellen Zugänge wollte ich evtl. als Liste zusammenstellen

Ich führe seit einigen Jahren eine einfache Tabelle, in der ich alle wichtigen Informationen zu den genutzten Online-Konten (oder Zugänge zu Geräten wie Router etc.) hinterlege.

Ob man die Passwörter dort mit speichert oder nicht, hängt davon ab, wie sicher man diese Datei aufbewahren kann. Ohne Passwörter ist eine niedrigere Sicherheit notwendig. Die Passwörter müssen dann ggf. an anderer Stelle sicher verwahrt werden.

Zentrale Bedeutung in dem gesamten Verfahren haben die E-Mail-Zugänge, die bei den Online-Diensten zur Passwort-Wiederherstellung hinterlegt wurden.

Hat also der Erbe Zugang zu diesen E-Mail-Konten, kann er darüber i.d.R. auch alles andere in die Wege leiten. Fehlen diese Zugänge, ist die Nutzung der Konten (auch nur zur Kündigung derselben) erheblich erschwert.

Soweit es möglich ist, sollte der potentielle Erblasser noch zu Lebzeiten so viele Zugänge wie nur möglich selbst kündigen. Je weniger offene Konten noch bestehen, desto weniger hat ein Erbe dann zu kündigen / abzuwickeln.

Es sollte von vornherein zwischen kostenpflichtigen und kostenlosen Diensten unterschieden werden. Oberste Priorität haben die kostenpflichtigen Dienste, für die der Erbe u.U. weiter Gebühren zahlen muss und er trotzdem evtl. keine Möglichkeit der Kündigung hat.

Gruß, mawe2

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