Smartphones, Phablets, Watches, kompakte Mobilgeräte 5.586 Themen, 31.085 Beiträge

News: Handy, PDA, Smartphone

Ab sofort: Urheberrechtsabgabe für Smartphones und Tablets

Olaf19 / 157 Antworten / Flachansicht Nickles

Wie wir alle wissen, bringt ein Jahreswechsel nicht nur erfreuliche Neuerungen. Insbesondere ist jeder 1. Januar immer eine willkommene Ausrede, um Preise anzuheben, neue Gebühren aus der Taufe zu heben und den Endverbrauchern / Kunden / Steuerzahlern einmal kräftig das Fell über die Ohren zu ziehen. Nicht auszurechnen, wie billig unser Leben wäre, wenn es keine Kalenderjahre gäbe...

Und weil es keinen triftigen Grund dafür gibt, dass 2016 hier eine Ausnahme macht, wurden nunmehr die Urheberrechtsabgaben für Smartphones und Tablets eingeführt, nachdem Bitkom auf der einen und VG Bild Kunst, VG Wort, GÜFA und GEMA auf der anderen Seite sich geeinigt hatten.

Ursprünglich wollten die Verwertungsgesellschaften, dass eine solche Abgabe bereits 2011 eingeführt wird, mit saftigen Aufpreisen von bis zu 36 EUR pro Gerät. Nun also 5 Jahre später, mit Höchstsatz 8,75 EUR.

Quelle: www.spiegel.de

Olaf19 meint: Fragwürdig. Bei Medien wie CD- oder DVD-Rohlingen, VHS- oder Musikkassetten, die vorzugsweise dazu dienen, urheberrechtlich geschütztes Material zu archivieren, kann ich eine Abgabe noch nachvollziehen. Bei Hardware hört für meinen Geschmack der Spaß auf, also auch schon bei den bisherigen Computer-Abgaben.

Hinweis: Vielen Dank an Olaf19 für das Verfassen der News. Diese News stammt von einem Nickles.de-Teilnehmer. Die Nickles.de Redaktion übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt und die Richtigkeit dieser News.

Bei Nickles.de kann übrigens jeder mitmachen und News schreiben. Dazu wird einfach in einem Forum ein neues Thema begonnen und im Editor die Option "News" gewählt.

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
bei Antwort benachrichtigen
Fetzen Olaf19 „Eine GEMA-Mitgliedschaft ist nicht mehr und weniger als eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Je unkommerzieller ein Künstler, je ...“
Optionen
Ja, die eigene Schallplatte war zu Vinylzeiten ein unerreichbar scheinender Traum und im Falle der Verwirklichung ein teurer Spaß.

Naja, billig war es nicht, aber unerreichbar auch nicht gerade. Platten gab es ab 300 Stück, soweit ich weiß. 'Lohnenswert', also dass man mit vernünftigen Preisen einen Gewinn für die Bandkasse erwirtschaften konnte, waren wohl 1000 Stück. Die mussten selbstredend erst einmal verkauft werden und da damals die Medienmaschinerie, im Vergleich zu Heute, mehr als unterentwickelt war, war das nicht gerade einfach. Ein paar Fanzines, Bekannte, kleine Konzerte usw. 10 DM waren in unseren Kreisen ein relativ üblicher Preis, ja es gab sogar Bands, die auf dem Cover vernerkten, zahle nicht mehr als DM 10, oder 12. Da konnten die Plattenläden nicht mehr abzocken.

Es wurde sich halt mit 8, 12, oder 16 Spuren begnügt, um die Kosten fürs Studio niedriger zu halten. Heute machen das so einige in einem umgebauten Raum in ihrer Privatwohnung mit 48 und noch mehr Spuren, wenn sie mögen. Interessant waren die Umsatzzahlen bei Wikipedia. Es werden derzeit immer noch mehr CDs verkauft, als 1984 Platten und CDs zusammen. Selbst 2001, als längst der totale Kollaps der Musikindustrie durch die bösen Tauschbörsen drohte, waren es fast doppelt so viele, wie 1984! Spotify, Deezer, Ampaya, Apple sind dabei noch gar nicht eingerechnet.

Damals (84) gab es nur Kassetten, zugegeben, allerdings war man auch mit wesentlich schlechterer Qualität zufrieden. Man störte sich nicht an Höhenverlusten, zumindest war man nicht halb so pingelig, wie heutzutage. Heute zahlt man ja für jede Sekunde, die man auch nur die entfernte Möglichkeit haben könnte, irgend etwas hören zu können, woran irgendwer verdienen will und zwar doppelt und dreifach. Mit jedem Speichermedium, elektronischen Gerät und zwar ob man etwas hören will, oder nicht. Seien es Geschäfte (da zahle ich über Artikel), Arbeitsplätze, öffentliche Vorführungen. Es ist längst nicht mehr der Autofahrer die Melkkuh der Nation, mittlerweile sind wir die Geiseln der Unterhaltungsindustrie. Warte nur, bis die ersten Extraabgaben auf Festnetztelefone, Kühlschränke, Spiegel, Steckdosen, und sämtliche SmartHome Geräte eingeklagt werden.

TÜV, GEZ und GEMA, die heilige Dreifaltigkeit der Gelddruckmaschinerie. Die sind National gesehen besser als die Religionen (wusstest du, dass man für Familienangehörige anderer Religionen einen Anteil Kirchensteuer zahlen muss?). Davon hätten die römischen Kaiser geträumt und die ganze Jesussache wäre kaum ins Gewicht gefallen. 1 Ohr, ein Auge funktioniert?! Schuldig im Sinne der Anklage!

Eigentlich können wir froh sein, nicht noch ein Entschädigungsjahr zugunsten der Unterhaltungsindustrie aufgebrummt zu kriegen. Zwischen 16 und 20 muss ein Jahr Frondienst geleistet werden, um die Raubmordkopien, die man anfertigen, hören und an denen man Vergnügen empfinden könnte abzugelten. Was natürlich keinen Einfluss darauf hat, was man aufgebrummt bekommt, wenn sie einen erwischen sollten.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
bei Antwort benachrichtigen