Allgemeines 21.921 Themen, 147.265 Beiträge

News: Transparenzbericht sorgt für Diskussionen

Was Wikileaks kassiert und ausgibt

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Im vergangenen Jahr erlangte Wikileaks durch seine Enthüllungen weltweite Bekanntheit. Und das trieb zeitgleich auch die Spenden an das Enthüllungs-Unternehmen in die Höhe. Und seitdem steht die Frage im Raum, was Wikileaks so kassiert.

Zu einer Portion Aufklärung will jetzt ein Bericht der Wau-Holland Stiftung, über die ebenfall für Wikileaks gesammelt wurde, beitragen. Laut diesem "Transparenzbericht" sind 2010 1,3 Millionen Euro für Wikileaks eingegangen. Aufgeschlüsselt wurde unter anderem, wie viel aus verschiedenen Ländern eintraf und mit welcher Zahlungsmethode das passierte.

Fast die Hälfte (rund 635.772 Euro) der "Überweisungen" erfolgte über Paypal, 695.925 Euro per Banküberweisungen. Anfang Dezember 2010 verärgerte das Ebay-Tochterunternehmen Paypal die Wikileaks-Fans mit der Kündigung des Spendenkontos. Begründung: Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Ingesamt gingen über die Wau-Holland-Stiftung 2010 25.755 Spenden ein, der höchste Spendenbeitrag betrug 3.500 Euro, durchschnittlich waren es rund 25 Euro pro Spende.

Den Wikileaks-Einnahmen in Höhe von 1,331.680 Millionen Euro stehen Ausgaben in Höhe von 401.824 Euro gegenüber, die halbwegs detailliert aufgeschlüsselt werden. Der Löwenanteil wurde in "Kampagnen/Aktionen" investiert (rund 143.000 Euro). Für "Aufwandsvergütungen" fielen rund 104.000 Euro an, für Reisekosten/Spesen rund 62.000 Euro.

Bleiben noch rund 59.000 Euro für Infrastruktur und rund 33.000 Euro für den Posten Rechtsbeistand. Im Bericht wird auch erklärt, was mit den verschiedenen Posten gemeint ist. Unter der 143.000 Euro Posten "Kampagnen" fällt beispielsweise auch die Produktion des Videos Collateral Murder (siehe dazu auch Wikileaks stellt Militärmörder an Pranger).

Der Transparenzbericht 2010 der Wau-Holland-Stiftung kann hier als PDF abgerufen werden: Transparenzbericht 2010.

Michael Nickles meint: Der Bericht der Wau-Holland-Stiftung bringt für viele natürlich nicht nur Antworten, sondern wirft gleichermaßen viele Fragen auf. Braucht es 62.000 Euro für Reisekosten? Was passiert mit den aktuell übrigen rund 730.000 Euro?

Und: wie hoch sind die Spenden, die Wikileaks über andere Organisationen als die "deutsche" Wau-Holland-Stiftung eingenommen hat? Den Fragen stehen allerdings "Gerüchte" gegenüber, dass bereits Wikileaks-Mitarbeiter gefoltert und ermordet worden seien und das Wikileaks-Chef Julian Assange ständig um sein Leben bangt, berichtete unter anderem Bild.

Das alles kann man glauben oder nicht. Ich möchte auf jeden Fall nicht in Assanges Haut stecken.

bei Antwort benachrichtigen
XAR61 Weaper8842 „Man sollte nicht vergessen, dass es noch ähnliche Wikileaks Organisationen...“
Optionen

Im Prinzip hast du vollkommen recht, was aber in Deutschland nicht richtig funktioniert, läuft auch in anderen Ländern nach hinten. Auch in Deutschland haben wir genügend Vereine, welche sich ebenfalls nicht nur aus sponsoring und Spenden künstlich am Leben halten, um die Marktmonopolstellung halten zukönnen mit allen drum und dran (Beispiel Verschließe deine Augen nicht, wenn es um die 1 Euro kacke geht) marktwirtschaftlich gesehen ist dies auf der einen Seite ein totaler Trugschluss, bringt den Betroffenen nix, bringt der breiten Wirtschaft nix und bringt der Gesellschaft auch nix ausser mehr kosten. Ein kluger Mann hat einmal gesagt, lerne den Vorteil deines Mitberwerbers zu deinen eigenen nutzen. Relative Unabhängigkeit fordert zwar ihren eigenen Preis, bietet aber ebenso viele Vorteile.

bei Antwort benachrichtigen