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News: Transparenzbericht sorgt für Diskussionen

Was Wikileaks kassiert und ausgibt

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Im vergangenen Jahr erlangte Wikileaks durch seine Enthüllungen weltweite Bekanntheit. Und das trieb zeitgleich auch die Spenden an das Enthüllungs-Unternehmen in die Höhe. Und seitdem steht die Frage im Raum, was Wikileaks so kassiert.

Zu einer Portion Aufklärung will jetzt ein Bericht der Wau-Holland Stiftung, über die ebenfall für Wikileaks gesammelt wurde, beitragen. Laut diesem "Transparenzbericht" sind 2010 1,3 Millionen Euro für Wikileaks eingegangen. Aufgeschlüsselt wurde unter anderem, wie viel aus verschiedenen Ländern eintraf und mit welcher Zahlungsmethode das passierte.

Fast die Hälfte (rund 635.772 Euro) der "Überweisungen" erfolgte über Paypal, 695.925 Euro per Banküberweisungen. Anfang Dezember 2010 verärgerte das Ebay-Tochterunternehmen Paypal die Wikileaks-Fans mit der Kündigung des Spendenkontos. Begründung: Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Ingesamt gingen über die Wau-Holland-Stiftung 2010 25.755 Spenden ein, der höchste Spendenbeitrag betrug 3.500 Euro, durchschnittlich waren es rund 25 Euro pro Spende.

Den Wikileaks-Einnahmen in Höhe von 1,331.680 Millionen Euro stehen Ausgaben in Höhe von 401.824 Euro gegenüber, die halbwegs detailliert aufgeschlüsselt werden. Der Löwenanteil wurde in "Kampagnen/Aktionen" investiert (rund 143.000 Euro). Für "Aufwandsvergütungen" fielen rund 104.000 Euro an, für Reisekosten/Spesen rund 62.000 Euro.

Bleiben noch rund 59.000 Euro für Infrastruktur und rund 33.000 Euro für den Posten Rechtsbeistand. Im Bericht wird auch erklärt, was mit den verschiedenen Posten gemeint ist. Unter der 143.000 Euro Posten "Kampagnen" fällt beispielsweise auch die Produktion des Videos Collateral Murder (siehe dazu auch Wikileaks stellt Militärmörder an Pranger).

Der Transparenzbericht 2010 der Wau-Holland-Stiftung kann hier als PDF abgerufen werden: Transparenzbericht 2010.

Michael Nickles meint: Der Bericht der Wau-Holland-Stiftung bringt für viele natürlich nicht nur Antworten, sondern wirft gleichermaßen viele Fragen auf. Braucht es 62.000 Euro für Reisekosten? Was passiert mit den aktuell übrigen rund 730.000 Euro?

Und: wie hoch sind die Spenden, die Wikileaks über andere Organisationen als die "deutsche" Wau-Holland-Stiftung eingenommen hat? Den Fragen stehen allerdings "Gerüchte" gegenüber, dass bereits Wikileaks-Mitarbeiter gefoltert und ermordet worden seien und das Wikileaks-Chef Julian Assange ständig um sein Leben bangt, berichtete unter anderem Bild.

Das alles kann man glauben oder nicht. Ich möchte auf jeden Fall nicht in Assanges Haut stecken.

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Ma_neva Olaf19 „Nur so ein Bauchgefühl von mir... aber mir kommt das eher so vor, als ginge es...“
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Hallo,

was hier so allgemein Kriegskasse genannt wird sehe ich eher als erforderliche Substanz (Reserve) für aufgezwungene Rechtsstreitigkeiten und finanzielle Abmahnungen. Bei dieser Art der Aufklärung ist die Meute die Jagd macht sehr gut ausgerüstet und mit allen verfügbaren Mitteln (eben auch legal und illegal) um so ein unliebsames Wiki loszuwerden.
Für mich können die Reserven bei Wiki ruhig größer sein.

Gruß
Manfred

Das Genie tut was es muß, das Talent tut was es kann
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