Allgemeines 21.915 Themen, 147.228 Beiträge

News: Drohende Hacker-Attacken

Wikileaks-Cyber-Krieg: jetzt auch Twitter und Facebook

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit einigen Tagen überschlagen sich die Ereignisse um Wikileaks. Am 3. Dezember wurde die Domain wikileaks.org abgeschaltet (siehe Wikileaks.org Domain existiert nicht mehr), kurz darauf warf Amazon das unter anderem auf seinen Servern gespiegelte Wikileaks-Datenmaterial raus.

Gründer Julian Assange wurde inzwischen wegen angeblicher "Vergewaltigung" in Großbritannien verhaftet. Ebays Tochterunternehmen Paypal hat Wikileaks rausgeworfen und es folgten auch die Kreditkartenunternehmen Mastercard und VISA.

Wikileaks-sympathisierende Hacker haben als Konsequenz im Rahmen der Aktion "Operation Payback" DoS-Attacken auf die "Bezahldienst-Unternehmen" durchgeführt, gestern war die Online-Präsenz von Mastercard mehrere Stunden lahmgelegt.

Dass die Rauswürfe aufgrund Drucks der US-Regierung erfolgten, streiten die besagten Unternehmen ab. Jetzt trifft der Hass der Wikileaks-Anhänger auch die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter. Diese Dienste werden (wurden) von den "Operation Payback"-Organisatoren als Kommunikations-/Mitteilungs-Plattform genutzt.

Facebook und Twitter begründen die Abschaltung der Konten ebenfalls aufgrund Verstoßes gegen ihre Nutzungsbedingungen. Damit droht jetzt natürlich auch den sozialen Netzwerken eine "Hacker-Attacke".

Michael Nickles meint: DoS-Angriffe (Denial of Service) sind generell eine recht simple Sache. Ein Server wird dabei mit derart vielen Anfragen bombardiert, bis er sie nicht mehr beantworten kann und "zusammenbricht". Für solche Massenanfragen braucht es typischerweise Bot-Netze, also viele Leute und "Rechner" die mitmachen.

Seit einigen Tagen häufen sich im Internet Informationen, die konkret beschreiben, wie jeder Wikileaks-Sympathisant seinen eigenen Rechner Teil eines angreifenden Botnetzes werden lassen kann. Und es scheint weltweit zunehmend Leute zu geben, die das tun. Man muss dazu eigentlich nur ein Tool installieren und ein paar Parameter einstellen.

Die "US-Regierung" kämpft also gegen eine Armee in unabschätzbarem Ausmaß, jeder Internet-Nutzer ist ein potentieller Feind. Freiwillig bei so einem Botnetz mitzuwirken ist natürlich sehr riskant, da strafrechtlich relevant.

bei Antwort benachrichtigen
beifall.wav BastetFurry
rotthoris deroppi „Oh man, wenn ich den Dünnschiss immer wieder lesen muss...Hacker, Angriff,...“
Optionen
"Wikileaks-Cyper Krieg" - noch so eine Blöd-Zeitungs Überschrift.

Volle Zustimmung zu Deinem Beitrag - sehr gut geschrieben. Bei den lieben Printmedien (allen voran eine kleine unbedeutende Tageszeitung an der das informativste die erfundenen Storys zu den "Seite 1 Girls" ist, wie singen doch gleich die Ärzte: Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht...) habe ich den Eindruck, dass man sich gern auf alles stürtzt was irgendwie den bösen "digitalen Medien" abträglich sein könnte. Gegenwärtig schwingen sich ein paar 'Altvordere' der Print und Radiobranche auf und heben hervor, dass nur sie die wahren Journalisten wären - nicht die da bei Wikileaks. Da fällt mir nur zu ein; Na und? Wikileaks wollte nie Journalistisch korrekt aufklären - sondern einfach nur Informationen 'unbewertet und unbehandelt' zur Verfügung frei für jeden machen. Bei vielen Journalisten lese ich in Ihren Zeitschriften-Beiträgen nur all zu deutlich, von wem Sie bezahlt werden! Das soll dann freie Meinungsbildung unterstützen?
bei Antwort benachrichtigen