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News: Kampf um Datenschutz

Verbraucherzentrale hat Facebook verklagt

Michael Nickles / 26 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat vor dem Landgericht Berlin jetzt eine Klage gegen Facebook eingereicht. Der vzbv sieht sich zu diesem Schritt gezwungen, weil Facebook bislang auf seine Abmahnung nicht reagiert hat.

Die erfolgte, weil Facebook aus Sicht des vzbv in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen Klauseln hat, die gegen Datenschutzbestimmungen und geltende Verbraucherrechte verstoßen. Kritisiert wird vor allem der Adressbuch-Import und die Einladung von Nicht-Mitgliedern ("Freundefinder").

Facebook-Mitglieder werden dazu gelockt, ihr Email-Adressbuch verwursten zu lassen. Die Adressen schlachtet Facebook dann aus, um den Kontakten Freundschaftseinladungen zu schicken. Die angeschriebenen Kontakte werden dabei natürlich nicht vorher gefragt, ob sie diesen "Spam" haben wollen.

Drittanbieter von Facebook (beispielsweise Online-Spiele anbieter) sollen auch auf derlei Freundesdaten zugreifen können. Ein dritter gewichtiger Kritikpunkt ist, dass Facebook-Mitglieder nicht automatisch über Änderungen der Nutzungsbedingungen informiert werden. Die erfahren sie nur, wenn sie Fan einer sogenannten "Facebook Site Governance"-Seite werden.

vzbv-Vorstand Gerd Billen kritisiert, dass Facebook wie auch andere Anbieter aus den USA sich nicht um europäische Datenschutzstandards kümmern. Er berichtet, dass sich Facebook bisher als beratungsresistent erwiesen habe und man sich daher zur Gerichtsklage gezwungen sieht.

Michael Nickles meint: Genau dieses Ausschlachten von Freundeskontakt ist es ja, durch den Facebook so atemberaubend schnell gewachsen ist. Die einkassierten Kontakte werden halt permanent mit Mails bedonnert, dass ein "Freund" sie zu Facebook eingeladen hat und Details gibt es natürlich nur, wenn man sich bei Facebook anmeldet.

Aus meiner Sicht ist das ohne Wenn und Aber die dreckigste Spam-Masche, die es je gegeben hat. Denn: die "Dummköpfe", die Facebook ihre Email-Kontakte importieren lassen, sind sich gar nicht drüber im Klaren, was für eine Spam-Lawine sie damit auslösen.

Und das Schlimme für Facebook-Spam-Genervte ist, dass sie da nicht rauskommen. Man kann sich zwar aus der Facebook-Datenbank entfernen lassen, rutscht dort aber sofort wieder rein, wenn man sich in der Kontaktliste einer Person befindet, die Facebook ihre Kontakte mitteilt (siehe dazu auch Facebook verwurstet auch Nicht-Mitglieder).

olliver1977 Mike2009 „Klar, gegen diesen Zugriff auf fremde E-Mail-Adressen muß man vorgehen. Und ich...“
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Und ich kann auch die Leute nicht verstehen, die Facebook den Zugriff auf ihr Adressbuch gestatten.
Aber ich bin doch etwas überrascht, wie rückständig hier manche sind.

Was hat es mit rückständigkeit zu tun, wenn man selbst entscheiden will wer seine Daten hat und wer nicht.
Man könnte auch ein kollektives Gedächnis aufbauen wie bei den Borg im StarTrek Universum, ich würde mich solange dagegen wehren wie es geht, wärend sich andere wie die Lämmer zur Schlachtbank führen lassen würden.
Und da ist es recht hinterwäldlerisch, sich total Facebook zu verweigern.
Für mich ist das Individuell und zeigt das die Leute noch selbstständig Denken.
Man kann übrigens in den Sicherheitseinstellungen festlegen, daß das Profil nur von Auserwählten gefunden wird.
Und meinste wirklich das diese Einstellungen ein Gewinnorientiertes Unternehmen interessiert? Da ist es egal woher das Unternehmen kommt, wenn es mit dem Verkauf deiner Daten verdienen kann, wird es deine Daten verkaufen ob du es willst oder nicht.
Ich bin lieber ein Hinterweltler wie ein geblendeter der sich Scheiße servieren lässt und die munter frisst.