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News: Abreise am 16. September

Hobby-Bastler rettet Dackel mit Zeitmaschine

Michael Nickles / 55 Antworten / Flachansicht Nickles

Über 14 Jahre lang hat Hauke Leweling aus Lippstadt im Hobbykeller an seiner Zeitmaschine getüftelt. Jetzt ist sie endlich fertig und er sucht einen Mitreisenden. Bereits am 16. September soll der Trip ins Jahr 1986 stattfinden.

Der Ausflug wird 33 Tage dauern, weil der Rücksprung erst nach dieser Frist möglich ist. Die Ausschreibung für Mitreise-Interessierte befindet sich aktuell auf der Handwerk-Auktionsseite MyHammer: Suche Gefährten für Zeitreise ins Jahr 1986Auftragsnummer 3054174.

Inzwischen wird die Auktion bereits von 6 Personen beobachtet, als Mitreise-Gebühr peilt Hauke nur 100 Euro an. Grund der Reise ist Dackel Friedwart, der am 16. September 1986 von einem Auto überfahren wurde. Diesen Vorfall will Hauke durch den Zeitrücksprung verhindern.

Inzwischen ist die Presse natürlich auf den spektakulären Plan aufmerksam geworden, SWR-Radio hat den angehenden Zeitreisenden bereits interviewt und eine Aufzeichnung davon kann im Blog von Hauke abgerufen werden. Hauke stellt in seinem Blog klar, dass die Sache ernst gemeint ist und er verrät auch ein paar technische Details zur Zeitmaschine.

Ein alter Tischventilator wurde dazu umfunktioniert, die Raumzeit-Krümmung so auszunutzen, dass ein Wurmloch entsteht, das einen Zeittunnel öffnet. Das konkrete Funktionsprinzip verrät Hauke noch nicht. Das will er erst nach seiner Rückkehr tun. Auf jeden Fall soll die Maschine kaum größer als ein Schuhkarton sein.

Viel Gepäck werden die beiden Reisenden also nicht mitnehmen können. Konkret, eigentlich nur das, was sie direkt am Körper tragen. Um im Jahr 1986 nicht aufzufallen, wird der Mitreisende gebeten, sich entsprechende Klamotten im 1986er Look zu beschaffen.

Laut Blog von Hauke trifft er sich heute mit TV-Moderator Ayman Abdallah von Galileo Spezial zum Mittagessen. PRO7 ist angeblich daran interessiert seinen Reporter Harro Füllgrabe mit auf die Reise zu schicken, damit der dann berichten kann.

Michael Nickles meint: Das Gelächter und der Spott wird den Zweiflern gewiss im Hals stecken bleiben, sobald Hauke es geschafft hat und mit Dackel Friedwart aus der Vergangenheit zurück ist. Aus meiner Sicht ist das alles absolut glaubhaft.

Und dass die Zeitmaschine funktioniert ist auch bereits bewiesen. Er hat testweise kürzlich schon mal seinen Opa 14 Jahre in die Vergangenheit reisen lassen. Und der hat dort als Beweis einen Zettel hinterlegt, den Hauke inzwischen gefunden hat.

Wenn alles hinhaut, soll sein Opa in 3 Tagen wieder in der Gegenwart eintreffen. Dann wird man wissen, ob die Zeitreise wirklich in beide Richtungen funktioniert.

Gute Reise, Hauke!

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Rettet die Rathausuhr! amigo456
Spielverderber : deroppi
dl7awl Michael Nickles „Hobby-Bastler rettet Dackel mit Zeitmaschine“
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Angenommen, es wäre rein technisch möglich, so entstünde dennoch ein unauflöslicher logischer Widerspruch, auf den Borlander zu meiner Freude bereits hingewiesen hat:

Wenn ich in die Vergangenheit reisen könnte, um den Lauf der Dinge zu ändern, wäre der Moment meines Eingreifens, und sei jenes noch so minimal, zugleich der Beginn einer anderen Entwicklung, die sich quasi von der bereits bekannten Historie, wie sie in Akten, Dokumenten, Geschichtsbüchern, Lebensläufen, Gehirnen und gesellschaftlichen Entwicklungen ihren Niederschlag gefunden hat, immer weiter entfernt.

Denn nicht nur der Dackel würde ja gerettet, viele tausend kleine und große Dinge liefen ganz anders: vielleicht war der Rentner, der den Dackel überfahren hat, nicht mehr fahrtauglich und konnte "dank" meines Eingreifens, welches diesen bedauerlichen Unfall "rückwirkend" verhindert, nun doch weiterfahren - um dafür 1,2 km weiter in eine Menschengruppe zu rasen? Vielleicht war er auch auf dem Weg zu einem Bankraub, der ursprünglich durch den Zwischenfall vereitelt wurde und nun aber durch mein Eingreifen doch statt fand?
Ein Schüler, der auf dem Schulweg bei dem Dackel-Unfall als Schaulustiger inne hielt und deshalb einen Bus später als sonst nehmen musste, mag dadurch einer Schlägerei, Entführung oder sonstwas entgangen sein, die er nun durch meinen Eingriff in die Abläufe eben doch erleiden musste. Die körperlichen und seelischen Folgen könnten sein weiteres Leben so beeinflusst haben, dass er eine andere Berufswahl traf und eine Fehlentscheidung in seinem "ursprünglichen" Beruf, durch die "bekanntlich" 46 Kollegen schwer verstrahlt wurden, nicht treffen konnte. Die Frau eines dieser Kollegen, der irgendwann an Krebs starb, lernte aufgrund dessen nicht ihren späteren Partner kennen, von dem sie...

Nicht zu vergessen der spätere natürliche Tod des Dackels, der eher als ein Unfalltod hinnehmbar ist und seinen Eigentümer zudem in einem weniger verletzlichen Alter trifft, so dass ihm jene Traumatisierungen erspart bleiben, die womöglich zu 14jähriger Besessenheit im Bastelkeller und entsprechender sozialer Isolation und Wunderlichkeit geführt haben...

Gesponnen oder zu weit hergeholt? Vielleicht. Wichtig ist: es könnte so gewesen sein. Oder halt anders - auf jeden Fall aber nicht so wie ohne dieses Eingreifen. Das Gedankenexperiment macht deutlich: Abläufe würden durch jeden Eingriff in die Vergangenheit unweigerlich und beliebig drastisch geändert. Woraus übrigens auch folgt, dass ich niemals wieder in die selbe Gegenwart zurück kehren kann, aus der ich in die Vergangenheit abgereist bin!

Und nun?

Opa wird jedenfalls, wenn er denn wirklich "abgereist" ist, in 3 Tagen nicht in der Gegenwart eintreffen. Jedenfalls nicht in dieser...

"Gott" oder "die Natur" - oder wem auch immer man die Verantwortlichkeit zuschreiben möchte - duldet offensichtlich keine Paradoxien. Hier eine sehr schöne sehr kurze Kurzgeschichte des Science-Fiction-Autors Frederic Brown zum Thema: Klick.

Gruß, Manfred

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