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News: Unterbrechung der Verhandlungen

GEMA: Youtube muss 600 Musiktitel entfernen

Michael Nickles / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Bis Anfang April 2009 gab es einen Lizenzvertrag zwischen GEMA und Youtube, der Google berechtigte GEMA-Titel "auszustrahlen". Seit Ablauf des Vertrags streiten Youtube und GEMA um die Bedingungen für ein neues Lizenzabkommen.

Dabei geht es quasi um jegliche Musik-/Videotitel die in Deutschland verfügbar sind, geschätzt eine Million Rechteinhaber soll die GEMA weltweit vertreten. Generell hat die GEMA wohl nichts dagegen, wenn auf Youtube GEMA-Material eingestellt wird. Allerdings nur dann, wenn sie dafür kassiert.

Und über die Höhe der Gebühren wird seit April 2009 heftig gestritten. Youtube (Google) will die GEMA wohl mit einem "Pauschalbetrag vergüten". Die GEMA will allerdings Kohle pro abgerufenem Titel sehen und die Forderung ist laut Google zu hoch (siehe Zoff zwischen Youtube und GEMA wächst).

Jetzt sind die Verhandlungen über einen neuen Lizenzvertrag laut Branchen-Berichten endgültig gescheitert, die GEMA hat ihre Gespräche mit Youtube beendet.

Gleichzeitig hat die GEMA gemeinsam mit weiteren internationalen Verwertungsgesellschaften Google aufgefordert, 600 Titel unverzüglich aus Youtube zu entfernen.

Michael Nickles meint: Die Forderung nur 600 Titel zu entfernen, ist natürlich ein Witz. Würde die GEMA mit ihren weltweit Verbündeten radikal gegen Youtube vorgehen, dann würde sich auf Youtube nahezu das komplette Musiktitel-Angebot in Rauch auflösen.

Konkret steckt die GEMA mit ihren Kollegen in der Klemme. Portale wie Youtube erreichen nun mal eine enorme Zahl an Menschen und die GEMA will ja, dass ihre Musiktitel bekannt werden. Aber sie will dafür halt fett kassieren.

Das mit den "600 Titeln" kann also nur als "Warnschuss" verstanden werden. Mit Sicherheit werden die Verhandlungen bald wieder aufgenommen. Was ich nicht kapiere ist, dass die GEMA sich überhaupt mit Google rumstreitet.

Warum bastelt sie nicht einfach selbst ein Musik-/Videoportal im Internet und versucht dafür ein brauchbares Geschäftsmodell zum Kassieren zu entwickeln? So ein Portal wie Youtube auf die Beine zu stellen ist heute gewiss ein Gimmick, wenn man über das nötige Kleingeld verfügt. Und das hat die GEMA bestimmt.