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News: Millionen-Schadensersatz droht

Verbanntes Linux beschert Sony in USA Sammelklage

Michael Nickles / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Als Sony Anfang April durch ein Firmware-Update Linux von der Playstation 3 verbannte (siehe Sony macht Linux auf Playstation 3 platt) war bereits abzusehen, dass das eine böse Geschichte wird.

Denn: Sony hat die ehemals sehr teure Spielkonsole damit beworben, dass sie offiziell Linux-tauglich ist. Den ersten Schlag ins Gesicht kriegte Sony vom Hacker Georg Hotz. Der brauchte nur rund eine Woche, um die fiese Linux-feindliche neue Firmware auszutricksen (siehe Neue Playstation Firmware schon ausgetrickst).

Dem Spott folgte der erste Schaden, als kurze Zeit später ein verärgerter europäischer Playstation 3 Besitzer sich Geld von Sony beziehungsweise dem Versandhändler Amazon zurückholte. Er berief sich auf ein europäisches Verbraucherschutzgesetz.

Das besagt, dass ein Produkt die Funktionalität liefern muss, die zum Verkaufszeitpunkt versprochen wird. Amazon erstatte daraufhin 20 Prozent (rund 96 Euro) des ehemaligen Verkaufspreises als "Entschädigung".

Und es gab in dieser Sache sogar eine Reaktion von Sony. Gegenüber thinq.co.uk betonte Sony, dass die Entfernung der Linux-Option gesetzlich in Ordnung sei und man Händler, die Kunden deswegen Kohle zurückerstatten nicht unterstützten werde. Konkret: Amazon musste die 96 Euro Entschädigung aus eigener Tasche blechen.

In den USA gibt es ein vergleichbares Verbraucherschutzgesetz anscheinend nicht. Es war allerdings abzusehen, dass es wohl eine Sammelklage gegen Sony geben wird. Und das ist jetzt in Kalifornien passiert.

Der US-Bürger Anthony Ventura wirft Sony einen Vertragsbruch vor, weil die Konsole ausdrücklich als Linux-tauglich beworben wurde - und sich gerade deshalb viele damals zum Kauf der einst sündhaftteuren "Spielkonsole" entschieden haben. Inzwischen haben sich bereits zig Leute der Klage angeschlossen und es wird davon ausgegangen, dass sie von Sony einen Schadensersatz in Höhe von mehreren Millionen Dollar verlangen werden.

Eine Stellungsnahme von Sony gibt es noch nicht.

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