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News: Durch die Hintertür

Microsoft finanziert Linux-Weiterentwicklung mit

Michael Nickles / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Canonical, der Macher des beliebten Ubuntu-Linux "schockiert" mit einer überraschenden Meldung. Ab der Ubuntu Version 10.04 (Lucid Lynx) soll beim mitgelieferten Firefox-Browser Yahoo als Standardsuchmaschine voreingestellt sein. Bislang war Google die Voreinstellung.

Laut Mitteilung von Canonical Mitarbeiter Rick Spencer, wird man die Standardsuchmaschine natürlich weiterhin auf Google umschalten können, Yahoo wird lediglich zur Standardvorgabe. Spencer gibt in seinem Bericht Gründe für die Entscheidung an.

Beispielsweise, dass Yahoo angeblich keine Benutzer- beziehungsweise Suchmaschinen-Nutzungsdaten weitergibt. Plausibler für die "Umschaltung" scheint allerdings die zweite Begründung zu sein: Kohle. Canonical kassiert für seine Entscheidung Geld von Yahoo. Diese Einnahmen sind der Weiterentwicklung des kostenlosen Ubuntu dienlich.

Die ganze Sache hat einen bizarren Hintergrund. Vor gut einem Jahr noch wollte Microsoft-Chef Steve Ballmer mit aller Gewalt Yahoo fressen, biss sich an dem Übernahmeversuch allerdings die Zähne aus. Im Juli 2009 kam es dann schließlich doch noch zu einem "Zwischendeal" beziehungsweise einer Kooperation (siehe Deal zwischen Microsoft und Yahoo gebongt).

Yahoo schmeißt die Weiterentwicklung seines Suchmaschinen-Motors hin und liefert sein entsprechendes Knowhow an Microsoft, das dann in Microsoft's Suchmaschine Bing einfließt. Im Gegenzug kümmert sich Yahoo um die Vermarktung der vereinten Suchmotoren. Yahoo's Suchmaschine ist also dabei "Bing" zu werden und dieser Motor wird jetzt die Standardvorgabe im Firefox bei Ubuntu Linux.

Kurioserweise blecht "um die Ecke" also Microsoft mit, um die Weiterentwicklung des Konkurrenzbetriebssystems Linux zu fördern.

Michael Nickles meint: Aktuell funktioniert Yahoo wohl noch mit dem eigenenen Suchmotor, auf Bing ist noch nicht umgestellt. Offen gesagt: ich bin weder ein Freund von Google noch Bing, aber auf den "noch"-Yahoo-Motor pfeif ich garantiert.

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Olaf19 Michael Nickles „Microsoft finanziert Linux-Weiterentwicklung mit“
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Kurioserweise blecht "um die Ecke" also Microsoft mit,...

Aber seeehr um die Ecke!

Abgesehen davon, dass Microsoft Yahoo nicht besitzt - es ist lediglich von Zusammenarbeit die Rede - geht es hier nicht um Ubuntu insgesamt, sondern gerade einmal um eine ganz bestimmte, als schmückendes Beiwerk mitgelieferte Anwendung.

Und schließlich: Kein Firefox-Anwender wird gezwungen, eine "Standard-Suchmaschine" zu benutzen. Ich z.B. ignoriere dieses Feature völlig, ich gebe "goo" in die Adressleiste ein, und schon erscheint Google im Popup-Menü. Oder ich rufe direkt Wikipedia auf, was bei manchen Suchbegriffen sinnvoller ist.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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