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News: HDTV mit Tücken

Werbe-TV Sender wollen 50 Euro pro Jahr

Michael Nickles / 43 Antworten / Flachansicht Nickles

Bereits seit Längerem ist bekannt, dass die werbefinanzierten Privat-Sender künftig auch in HDTV-Qualität im HD+ Format ausstrahlen wollen. Am 1. November ist es soweit und der Betreiber der Astra-Satellitengruppe hat jetzt bekanntgegeben, wie teuer der "Spaß" kommt.

Das Komplettpaket mit RTL, Sat1, Pro7, Kabel und Vox wird 50 Euro pro Jahr kosten. Zum Anfixen werden die HD-Sendungen bis Ende 2010 allerdings erstmal kostenlos empfangbar sein.

Das setzt natürlich die Anschaffung eines HD+ kompatiblen Sat-Receivers voraus. Pech haben wohl viele, die sich zu früh einen HD-Receiver gekauft haben, denn voraussichtlich lässt sich nicht jedes Gerät mal so eben für HD+ klarmachen. Mit ersten HD+Receivern im Handel ist ab November zu rechnen, zu erkennen am HD+ Logo.

Aktuell entsteht gerade eine neue Webseite, auf der die Privatsender ihr Angebot erklären: hd-plus.de.

Laut aktuellen Angaben der Webseite, wird es kein Abo-Modell geben. Man muss einfach eine Prepaid-Karte kaufen, die dann 12 Monate lang gültig ist. Danach muss die Karte telefonisch oder bei Händlern neu "aufgeladen" werden.

Michael Nickles meint: Was für ein Müll. Natürlich ist es logisch, dass auch die Privatsender auf HD-Ausstrahlung einsteigen müssen. Das mit den 50 Euro ist dabei eher noch Pippifax. Denn: die sogenannte "HD+"-Technik ist eine ekelhafte Sache.

Dadurch kann ein Sender beispielsweise festlegen, dass sich im Fall einer Aufzeichnung die Werbung nicht wegspulen lässt, oder er kann es auch komplett verbieten, dass sich eine Sendung aufnehmen lässt. Kunden dürfen für HD-TV also künftig nicht nur blechen, sondern werden auch noch nach Lust und Laune der Sender bevormundet.

Richtig "kotzig" wird es sicherlich in ein paar Jahren, wenn der "normale" Sendebetrieb eingestellt und noch in HD+ ausgestrahlt wird.

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Olaf19 digitalray „ hi olaf, ich sag das deswegen weil es immer noch so eine art underground gibt,...“
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Hi Ray, mit diesem Beitrag hast du mir richtig Freude gemacht...

wir haben z.b. erst letztes jahr ein grosses electro festival im grössten club hier in münchen auf die beine gestellt mit acts aus new york, paris und buenos aires und natürlich live acts von hier, dazu zwei underground drum&bass clusb über jahre organisiert[...] medientechnisch hab ich auch einige leute an der hand, die sich mehr oder weniger selbstständig gemacht haben und inzwischen einige nette internetportale haben

Find ich sehr sehr geil!! Musikalisch sowieso, aber auch eure Initiative, Mut und Tatendrang, die anscheinend belohnt worden sind.

Wäre MySpace nicht sinnvoller als Facebook? Denn MySpace war ja ursprünglich eine reine Musiker-Community; das ist sie zwar schon lang nicht mehr, aber ich denke doch, dass da immer noch ein musiklastigerer Wind weht als anderswo.

Nebenbei... ich will die 90er nun auch nicht zu sehr verherrlichen. In technischer Hinsicht ist sicherlich vieles einfacher und billiger geworden. Das mag hie und da einige Jobs gekostet haben, gibt aber Privatleuten die Möglichkeit, Sachen auf die Beine zu stellen, die früher kaum möglich gewesen wären - oder nur für Reiche.

Was hab ich mich 1997 für ein Loch in den Bauch gefreut, als ich meinen ersten CD-Brenner hatte, den Philips CDD-2600 (2x brennen, 6x lesen). Das war genau die Zeit, als CD-Rohlinge so allmählich erschwinglich wurden; obwohl, für die ersten habe ich noch satte 8 Mark das Stück(!) bezahlt.

Das ist nur ein Beispiel... heute lockt man mit gebrannten CDs niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.

Grüße ins schöne München
(vom anderen Ende der Republik: Hamburg)
Olaf

P.S. Zu meiner Überschrift, Buchtipp: Jörn Kachelrieß, "Selbstvermarktung für Musiker" - ist letztes Jahr im PPV-Medien-Verlag erschienen. Die sitzen bei euch in der Nachbarschaft, westlich von München (FFB). Bekanntestes Verlagsprodukt sind Zeitschriften wie KEYS, aber auch die Bücher sind ganz hervorragend. Evtl. ist der Titel für den einen oder anderen von euch interessant.

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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