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News: Digitalisiert und auf Youtube gestellt

Verschollener Nickles-TV-Beitrag aufgetaucht

Redaktion / 31 Antworten / Flachansicht Nickles

Nicht nur die verschollenen Apollo 11 Aufnahmen sind wieder da, auch ein alter Nickles-TV-Beitrag im WDR-Computerclub ist wieder gefunden wurden. Nickles.de-Mitmacher andy11 hat eine alte VHS-Cassette von 2001 rausgekramt, den TV-Beitrag digitalisiert und auf Youtube eingestellt (siehe Forumsbeitrag Michael Nickles und der Abschied von VHS).

Nostalgie-Interessierte können den Beitrag auch direkt hier angucken. andi11: Herzlichen Dank fürs Wiederfinden und Digitalisieren!

Michael Nickles meint: Einige von Euch haben mich um Backgrounds zur damaligen Geschichte gebeten. Hier sind sie. 2001 waren PCs noch recht lahm, mal eben ein analoges Video digitalisieren war kompliziert bis unmöglich. Da Prozessoren zu lahm waren um Videos live komprimieren zu können, musste alles im "Raw-Data"-Format digitalisiert und dann ewig lange komprimiert werden - schnelles Aufnehmen und fertig war nicht drin.

Damals kam der DixX 3.11 Codec raus, ein Hack eines Microsoft-Codecs, mit dem man auch codieren konnte. Ich fand zufällig die damals noch eher unbekannte "Freak-Software" Virtualdub. Bei der konnte man auch analoge Videogeräte wie TV-Karten als Quellen einbinden. Ich probierte spaßeshalber mal aus, was passiert, wenn man Virtualdub eine TV-Karte beziehungsweise deren analogen Videoeingang als Quelle gibt und dann bei der Aufzeichnung gleich den DixX 3.11 Codec zur Komprimierung aktiviert.

Mir fiel die Kinnlade runter, als es mit meinem 450 MHz Rechner "klappte". Es klappte leider nicht wirklich brauchbar. Die Bildqualität war okay, aber aller paar Sekunden gab es einen ätzenden "Ruckler". Ich brauchte ein paar Wochen, bis ich meinen fatalen Fehler entdeckt habe. Ich hatte für die Aufnahme 24 Bilder pro Sekunde eingestellt, weil das eigentlich für "flüssige" Bildwiedergabe reicht und mit Rechenleistung extrem gegeizt werden musste.

Videoaufzeichnungen erfolgen beim PAL-Format allerdings mit 25 Bilder/s. Mein Denkfehler war, dass ich glaubte, die TV-Karten bügeln das beim Digitalisieren glatt. Taten sie (damals) aber nicht. Durch Raufsetzen auf 25 Bilder/s war das Problem gelöst. Die nächste Herausforderung war es, möglichst hohe Bildqualität zu erreichen. Ein 450 MHz Rechner schaffte es bei DivX allerhöchstens mit 384 x 288 Bildpunkten.

Das Aufzeichnen mit PAL-Auflösung 720x576 war nicht möglich. Im Fall eines Prozessors ab 750 MHz klappte das auch noch nicht, aber es was bereits ein entscheidender Trick möglich: das Bild wurde mit 384x576 "verzerrt" aufgenommen und live auf halbe Höhe runtergerechnet. Das brachte deutlich mehr Schärfe (siehe Scharfe Videos selbstgemacht).

Als die Sache funzte rief ich Wolfgang Rudolph vom WDR-Computerclub an, den ich schon von vorherigen Sendungen kannte. Der meinte "komm sofort rauf nach Köln" und ein paar Tage später war das Projekt 2001 im TV - und der Ansturm auf Nickles.de ließ unsere Server für mehrere Tage zusammenbrechen.

Das damalige Projekt 2001 gibt es übrigens heute noch auf Nickles.de zum Lesen: PROJEKT 2001: GESAMTÜBERSICHT. Generell funktionieren alle beschriebenen Methoden noch heute. Es geht halt inzwischen aufgrund neuer Codecs und mehr Rechenleistung noch viel besser als damals.

Was mich heute noch ärgert: viele PC-Fachzeitschriften haben die Beiträge des Projekt 2001 damals erbarmungslos abgeschrieben - leicht erkennbar daran, dass sie auch von mir erfundene Formulierungen wie "krumme Videoauflösungen", 1:1 übernommen haben. Keiner hat sich damals dazu herabgelassen, Nickles.de wenigstens als Quelle zu nennen.

kds Nachtrag zu: „Super!!! Der Schnitt wirkt technisch ziemlich versiert und musikalisch sehr gut...“
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"Beluga-Film"
Kein Wunder, dass das Video so professionell wirkte ;-)

War bestimmt nicht billig, oder? :-))

Gruss,
kds