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Gute Nachricht für Schuldner!

The Wasp / 25 Antworten / Flachansicht Nickles

Demnächst kann man seine Schulden einfach verschenken, ist dann schuldenfrei und kann neue Schulden machen:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/badbank142.html

So einfach geht das: Schulden einpacken, zur Bad-Bank bringen und dann so weiter machen, wie zuvor. Risiko? Fast Null, wie bei allen Geldanlagen vor der Finanzkrise! ;)

Ende
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gerhard38 Ma_neva „Nabend, irgendwie fehlt mir bei der Diskussion der Tenor zur Gerechtigkeit und...“
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irgendwie fehlt mir bei der Diskussion der Tenor zur Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit gegenüber "fremden" Geld,
Das finde ich köstlich! Frag doch all jene, die ihr Geld zur Bank brachten und einfach Zinsen erwarteten, ob die sich auch nur einen Moment Gedanken darüber gemacht haben, wie diese Zinsen zustandekommen, was es bedeutet, dass etwas "von selbst" mehr wird, was es im Endeffekt bedeutet, wenn Geld "arbeitet". Das war doch fast allen soetwas von egal, Hauptsache, sie hatten das Gefühl, das Optimum aus ihren Einlagen herausholen zu können. Ob die Bank damit jemand ermöglicht hat, ein Eigenheim zu errichten, einem Handwerker, dass er sich eine modernere Maschine hinstellt, oder ob sie die Rüstungsindustrie mit ihren sattsam bekannten "kurzlebigen Konsumgütern", Firmen, die in Drittweltländern unter dort entwürdigenden Bedingungen produzieren ließen, usw. finanzierten, dem Sparer oder Inverstor war das egal - Hauptsache, _seine_ Kasse stimmte. Die Banken, die sollen jetzt auf einmal die Moral hochhalten?? Die müssen sich nach dem Markt richten, denn sonst sind sie weg vom Fenster - oder sie müssten verbotene, weil wettbewerbsverzerrende Kartell-Absprachen treffen: Wir investieren nur noch in nachhaltige, ökologisch verantwortliche Projekte. Dazu müsste es aber noch ein Begleitgesetz geben, dass die Sparer ihr Geld dann nicht einfach ins Ausland verschieben, wo die Banken weniger Skrupel haben und dann auch größere Gewinne einfahren. Da war doch jeder jahrelang ganz damit einverstanden, ganz nach dem Spruch: "pecunia non olet" (Geld stinkt nicht).
Da wird doch sogar die persönliche Bereicherung der Verursacher noch schön geredet statt das sie auch mit ihrem Vermögen zur Schadensregulierung (Gutmachung) heran gezogen werden..
Tja, wer sind denn da die Verursacher? Oder gehörst auch du zu jenen, die es gerne schwarz-weiß haben: Hier die guten Unschuldslämmer, dort die bösen Wölfe? Du kannst davon ausgehen, dass alle Bankmanager, denen ein _schuldhaftes_ Verhalten nachgewiesen werden kann, zur Rechenschaft gezogen werden - nicht zuletzt von den Aktionären der Bank, deren Aktien über Nach nur noch einen Bruchteil wert waren. In Einzelfällen wird das sicher gelingen, schuldhaftes Verhalten nachzuweisen. Ob allerdings die gesamten Einkünfte eines Bankmanagers über sein ganzes Leben gerechnet ausreichen, den Schaden wieder gut zu machen, darf bezweifelt werden.

Und was die "persönliche Bereicherung" betrifft: Du müsstest jeweils zeigen können, dass diese "Bereicherung" ungesetzlich und/oder vertragswidrig war. Gehälter, Boni, müssen alle vom Aufsichtsrat genehmigt werden. Kein Bankdirektor oder sonstiger Manager kann hergehen und sagen: So, jetzt greif ich in die Kassa und genehmige mir noch ein paar Millionen zusätzlich. Es ist auch kein Strafdelikt, sich verspekuliert zu haben - das ist ein ganz "normales" Risiko. Dafür kriegen die ja auch satte Gehälter, weil man hofft, dass das die fähigen sind, die sich möglichst nicht verspekulieren, und das ist einem durchaus etwas wert.

Du kannst dir ja einmal überlegen, ob du irgend einen Politiker zwecks "Wiedergutmachung" zur Kassa bitten kannst, weil der Schuldenberg der Republik aufgrund seiner Entscheidungen astronomische Höhen erreicht hat.Auch da kannnst du sicher sein: Keiner hat was Ungesetzliches getan, alle haben im besten Glauben gehandelt, und was die Zukunft bringt, kann man ja nicht wissen. (Wie gesagt, die kriminellen Bankmanager, die also gegen bestehende Gesetze verstoßen haben, die kriegt man schon, aber das ist halt eine Minderheit)

Das sieht ja sogar der Finanzminister etwas realer.
Der Finanzminister verdankt seinen Job seiner Partei, und die Partei, die in der Regierung sitzt, verdankt das dem Umstand, dass sie gewählt wird. Gewählt wird in unseren Demokratien der, der dem Volk möglichst nach dem Mund redet und ihm am meisten verspricht. Das macht auch der Finanzminister, der will auch wieder gewählt werden. Was er sich wirklich denkt, wissen wir nicht (ich weiß es zumindest nicht). Jetzt, wo die Empörung über die Bankmanager etc. so richtig groß ist, ist es ja auch nicht schwierig, in diesen Chor mit einzustimmen und daraus politisches Kapital zu schlagen. Wenn der liebe Herr Finanzminister so clever ist, wie er jetzt tut, warum hat er denn dann nicht schon seit Jahren etwas unternommen? War es etwa in Zeiten, wo alles florierte, politisch nicht "opportun"? Hätte es ihm (und seiner Partei) damals etwa Wählerstimmen gekostet, wenn er in Zeiten der Konjunktur dazu aufgerufen hätte, man müsse die Gehälter der Spitzenmanager begrenzen - wo doch dann jeder Sparer, der von diesem System und den Leistungen der Bankmanager mit profitierte, fürchten musste, dass sich diese Top-Manger dann im Ausland einen besser bezahlten Posten suchen, wenn man ihnen in D sagt, dass sie nicht mehr verdienen dürfen, und die Profite der Banken in D würden daher in der Folge darunter leiden? DDR-Problem mit der Flucht der Leistungsträger schon vergessen?

Gruß, Gerhard
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