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News: RealNetworks gegen MPAA

Prozess um DVD-Ripper-Tool hat begonnen

Redaktion / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Der DVD-Ripper RealDVD sorgt aktuell wieder für Schlagzeilen. Im September 2008 hat RealNetworks angekündigt, ein Tool für 30 Dollar auf den Markt zu bringen, mit dem sich kopiergeschützte DVDs auslesen lassen.

Dabei geht es RealDVD nicht um das Duplizieren auf Rohlinge sondern ums Runterziehen von DVDs auf die Festplatte. Dort werden die Videodateien mit einem speziellen Kopierschutz von RealNetworks versehen um eine Weitergabe zu verhindern (siehe RealNetworks knackt geschützte DVDs).

Für Aufregung sorgte schließlich die Ankündigung, dass RealNetworks für 20 Dollar Zusatzlizenzen verkaufen will die es gestatten, eine "Festplatten-Kopie" auf bis zu fünf weiteren PCs im Netzwerk nutzen zu können. Unmittelbar nach Verkaufsstart in den USA drohte die Motion Picture Association of America (MPAA) mit einer Klage (siehe Zoff um neues DVD-Ripping-Tool) und erreichte es recht schnell, dass der Vertrieb von RealDVD vorläufig eingestellt werden musste (siehe Gericht stoppt neuen DVD-Ripper), bis die Sache gerichtlich geklärt ist.

Das passiert jetzt, das Hauptgerichtsverfahren hat begonnen. RealNetworks argumentiert natürlich, das Kopieren einer DVD auf Festplatte stelle lediglich einen Komfort und legal, da die Dateien mit einem Kopierschutz versehen werden. Die Filmindustrie indessen befürchtet vor allem, dass sich RealDVD-Nutzer Scheiben einfach ausleihen und auf ihre Platte ziehen werden und ihr dadurch viel Kohle verloren geht.

Es ist davon auszugehen, dass sich der Gerichtsprozess sehr lange hinziehen und das Urteil entscheidende Auswirkungen darauf haben wird, in wie weit "Privatkopien" künftig legal sind oder nicht.

Michael Nickles meint: Die Medienindustrie will einfach nicht kapieren, dass die Zeit der "Scheiben" vorbei ist. Ich hab keinen Bock mehr, mir irgendwelche DVDs oder Bluray-Scheiben zu kaufen, die dann im Regal vergummeln, weil ich mir das Zeug nicht zigmal wiederholt angucke.

Ich habe auch keinen Bock mehr, Filme auf Festplatten zu archivieren (private Aufnahmen mal ausgenommen). Was ich will ist ein "Browser" im Fenster, der sich bequem per Fernbedienung bedienen lässt und über den ich JEDEN Film oder jeder TV-Serie abrufen kann, die es gibt. Kurzum: wenn ich Lust habe den alten Streifen "Metropolis" von Fritz Lang zu sehen, dann will ich den per Tastendruck haben.

Und ich habe keine Lust ein paar Stunden im Internet suchen zu müssen, welche "Online-Videothek" diesen Film als Stream anbietet. Es braucht EINE STELLE, bei der es ALLES gibt - zu einem fairen Preis. Davon ist die Medienindustrie aktuell noch "Jahrzehnte" entfernt.

Olaf19 buechner08 „Hallo, Genau so seh ich dass auch. Ursprünglich hatte ich mal etliche DVDs...“
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Na dann bin ich beruhigt - hatte schon gedacht, ich bekomme eins auf den Hut für diese Äußerung :-)

Seitdem ich DVDs gucke, fällt mir auf, wie groß der Unterschied zwischen Filmen und Musik für mich ist - Musik will ich immer und immer wieder hören, wenn sie mir etwas bedeutet, bei den Filmen schaffen das nur "Casablanca", einige Werke von Hitchcock, Loriot und Monty Python's Flying Circus.

Bei allem anderen denke ich: Wiedersehen macht Freude, aber das war's dann auch, ab zu ebay damit.

Ansonsten hat Chris Otto weiter unten schön aufgezählt, was es für Nachteile hat, wenn jeder auf einen zentralen Server angewiesen ist. Nicht nur, dass der auch mal ausfallen kann, auch die Vorstellung, dass Filme mal eben "gestrichen" werden können und ab morgen nicht mehr verfügbar sind, finde ich nicht sehr angenehm.

Etwas anderes wäre es bei einem Peer-2-Peer-System, weil man sich da *fast* sicher sein könnte, dass immer irgendjemand auf der Welt den gewünschten Film hat. Allerdings, wenn der gerade offline geht, schaut man wieder in die Röhre, insofern macht das m.E. nur Sinn für Downloads - was Mike ja gerade vermeiden wollte.

CU
Olaf