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News: Neue Software soll Amokläufe verhindern

Gewaltforscher experimentiert mit Schülern

Redaktion / 30 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Amoklauf in Winnenden sorgt unermüdlich für Schlagzeilen und Diskussion. Unter anderem wird wieder mal das Verbot von "Killerspielen" diskutiert (siehe Debatte um Killerspiele-Verbot kocht wieder). Von einer ganz neuen Idee berichtet jetzt Stern.de.

Ein Darmstädter Psychologe hat angeblich eine "einzigartige" Software zur Früherkennung von Amokläufern entwickelt. Das als Dryrias (Dynamische Risiko Analyse System) soll aktuell bereits an fünf deutschen Schulen im Testbetrieb sein. Als Grundlage hat der Psychologe unter anderem Amoklauf-Vorfälle in den USA analysiert und dabei festgestellt, dass es im Vorfeld ähnliche Verhaltensmuster gibt. Zudem wurde festgestellt, dass sich die "amerikanischen Verhältnisse" auf deutsche übertragen lassen. Amokläufe haben fast immer ein ähnliches Vorspiel, einen ähnlichen Ablauf, wie ein Amokläufer von der Idee zur Tat gelangt.

Meist beginnt es mit Verzweiflung, persönlichen Problemen und das führt letztlich zu Gewaltfantasien bis hin zur konkreten Planung eines Amoklaufs. Eine besondere technische Raffinesse scheint es bei der Früherkennungs-Software nicht zu geben. Es müssen 31 Fragen beantwortet werden, aus denen die Software dann einen Risikoreport errechnet. Lehrer können ihre Schüler also vorab einschätzen und der Rechner spuckt dann aus, ob sie potentielle Amokläufer sind oder nicht.

as genau passieren soll, wenn die Software Alarm schlägt, ist dann natürlich so eine Sache. Der Psychologe empfiehlt generell, dass Schulen "Krisenteams" schaffen, die dann mit der Polizei kooperieren. Auf die Nachfrage des Sterns, ob die Dryrias-Software nicht die Gefahr birgt, dass Schüler vorverurteilt werden, meint der Psychologe "nein". Außerdem werden die Daten bei Dryrias verschlüsselt gespeichert und es werden keine Namen eingetragen.

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Fake23 klaus@ „Hallo Kai, mein gesunder Menschenverstand sagt, dass man solche Killerspiele...“
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Hallo Klaus,

ich verstehe deine Argumentation sehr gut und sicher würde es auch niemand "schaden", solche Spiele zu verbieten, aber die Frage ist doch auch, wem würde es nützen?

Glaubst du denn das der erwähnte Mensch, den du in der Doku gesehen hast, sich ohne "Killerspiele" nicht so entwickelt hätte? Dann würde er sich sicher 8 Std. am Tag mit Horrorfilmen oder anderen gewaltbezogenen Medien oder Tätigkeiten beschäftigen.

Und selbst wenn du all dies abschaffen würdest, wäre sein Verlangen nach Gewalt sicher auch nicht geringer. Denn die Ursache ist eben nicht in diesen Medien zu finden, sondern eher in seiner Vergangenheit (Familie, Umfeld, Depression, Selbstbewusstseinsdefizit etc.) begründet.

Wie ich oben schon in anderer Form zum Ausdruck gebracht habe, sollte man Ursache und Wirkung nicht durcheinander bringen. Und ich als "gesunder" und friedliebender Mensch möchte mir in dem Bewusstsein das es solche Taten nicht verhindern würde, wenn man diese Spiele abschafft, einfach das Recht herrausnehmen mich damit zu beschäftigen, wenn mir danach ist. Ich kann dir versichern, das es mir dabei nicht um "abreagieren" oder dem ausleben von Gewalt geht.

Mir macht es auch einfach Spass taktisch vorzugehen, schlauer als die KI des Gegners zu sein oder mir immer neue und bessere Strategien zu überlegen wenn ich gescheitert bin. Trotzdem ist und bleibt es für mich NUR ein Spiel. Und natürlich gebe ich dir recht damit, das junge Menschen, sowie auch psychisch labile Menschen solche Spiele lieber meiden sollten / bzw müssten und das dies bei Jugendlichen natürlich auch in der Verantwortung der Eltern liegt(habe selber einen Sohn und würde ihm das spielen solcher Spiele nie gestatten und ihn auch nicht dabei zusehen lassen). Wenn diese es aber nicht schaffen ihr Kind vor so etwas zu bewahren, fragt man sich doch was in der Erziehung sonst noch so schief läuft und ob das dann nicht vllt sogar ein triftigerer Grund ist, wenn diese irgendwann aus der Bahn geraten.


Gruss, Kai



Wenn du lachst, dann lacht die ganze Welt mit dir. Doch wenn du weinst, dann weinst du allein.
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