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News: Heimliche Internet-Zensur

Alarm: Deutschland wird China

Redaktion / 41 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Entmündigung deutscher Internet-Surfer hat begonnen. Es geht um das "Nachbarschafts-Portal" Rottenneighbor.com, eine Webseite aus den USA. Rottenneigbor ist ein digitaler Pranger, der den Landkartendienst Google Maps verwendet. Jeder kann sich dort einloggen und seine Nachbarn beschimpfen.

Die Kommentare werden in der Landkarte dann direkt über dem Wohnsitz des Angeprangerten eingeblendet. Auch positive Kommentare sind möglich, vor allem wird Rottenneighbor allerdings zum Beschimpfen genutzt. Das alles funktioniert natürlich weltweit, auch Deutsche Nachbarn können in den Dreck gezogen werden. Selbsterklärend sind dabei auch Delikte wie "Rufmord" an der Tagesordnung beziehungsweise waren es: seit kurzem ist die Webseite rottenneigbor.com über die meisten deutschen Provider nicht mehr zu erreichen.

Laut Gulli.com konnte die Blockade bislang bei folgenden Providern bestätigt werden: 1&1, Alice DSL , Arcor, Kabel Deutschland, O2 DSL, Strato/Freenet, Telekom, Unity Media und Versatel. Aktuell wird wild spekuliert, ob es sich um absichtliche Zensur oder eine technische Panne handelt.

Laut Focus.de findet die Blockade in den USA beim texanischen Internet-Provider Rackspace statt, der Rottenneighbor hostet - dort gehen die "Rottenneighbor"-Daten nicht mehr nach Deutschland durch. In Gullis Update zur Meldung wird inzwischen davon ausgegangen, dass die Blockade bei Rackspace in den USA aufgrund einer Anforderung aus Deutschland ausgelöst wurde.

Sollte sich herausstellen, dass es sich hier nicht um eine technische Panne handelt, dann ist das der Anfang vom Ende des freien Internet in Deutschland und der Aufbruch zu chinesischen Zensur-Verhältnissen.

Quellen: Gulli.com, Focus.de

Michael Nickles meint: Sollte es sich hier wirklich um Zensur und nicht um eine technische Panne handeln, dann ist die Zensur selbst noch das ehr geringere Übel. Das größere Übel ist, dass diese Zensur heimlich stattfindet. Wer versucht die Seite rottenneighbor.com aufzurufen, der kriegt im Browser die ganz übliche Hinweis-Seite, dass die Seite nicht gefunden wurde. WARUM sie nicht gefunden wurde, bleibt unbekannt.

Natürlich lassen sich derlei Blockaden aus dem Ausland leicht brechen. Man muss den eigenen Rechner so "umkrempeln", dass die sperrende Seite im Ausland nicht weiß, dass es sich um einen "unerwünschten" Kontaktversuch aus Deutschland handelt.

Dazu verwendet man einfach einen der gängigen Proxy-Anonymisierungsdienste. Die Geschichte zeigt auf jeden Fall, dass sich JEDER JETZT SCHNELLSTMÖGLICHST darum kümmern sollte, einen alternativen kostenlosen Internet-Zugang zu kriegen, mit dem sich Blockaden brechen lassen.

Wie das kostenlos und mit wenig Aufwand geht, wird hier detailliert erklärt: Arschkarte für Stasi 2.0 .

T-Com geht auch Conqueror
Hibbing Marcel39 „Telepolis bestätigt, dass in den vergangenen Tagen die Domain nicht erreichbar...“
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Das man eine solche Müllseite dicht macht verdient meine Bewunderung und meinen Respekt. Anpöbeleien, verbales Mobben und anonyme Schimpftiraden über seine Nachbarn haben mit freier Meinungsäußerung nichts mehr zu tun. Und diese Art von Zensur mit der chinesischen Zensur gleichzusetzen, finde ich ein bischen weit hergeholt. Selbst wenn die Anschuldigungen stimmen sollten - niemand hat das Recht hier vor aller Welt alles auszubreiten....Im Mittelalter gab es wenigstens vor dem Pranger noch einen Prozeß..aber hier...

Gruß HB

rottenneighbor.com Joerg69
@Synthetic codes Joerg69