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News: Ende des Unsinns?

Killerspiele unschuldig an Schulmassaker

Redaktion / 37 Antworten / Flachansicht Nickles

Ganz gegen den Trend hat RTL 2 in Welt der Wunder am 4.3. einen positiven Beitrag zum Thema Killerspiele gesendet. Sie seien nicht schuld an den Schulmassakern, sondern eher die persönlichen Situationen der Täter. Auch wissenschaftlich lässt sich die These "Killerspiele machen Mörder" anscheinend nicht halten.





Quelle: YouTube
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dl7awl Redaktion „Killerspiele unschuldig an Schulmassaker“
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Ich finde die Berichterstattung zu diesem Thema bei Nickles generell etwas einseitig, flach und leider gar nicht idelogiefrei und unvoreingenommen. Meist lese ich heraus: wer Killerspiele verteufelt, ist böse. Wer Verteufler von Killerspielen verteufelt, ist gut. So schön einfach ist die Welt sonst nur im Flachfernsehen oder in der Bild-Zeitung...

Da haben einige Diskussionsbeiträge doch deutlich mehr Tiefe...

Wenn die Dinge wirklich so einfach wären, woher kommen dann die widerstreitenden Meinungen hochkarätiger Experten, und wozu dann überhaupt die ganze öffentliche Diskussion? Sind alle, die über mögliche problematische Auswirkungen von - nennen wir es mal allgemein "Medienkonsum" - laut nachdenken, per se merkbefreite Spießer?

Ohne ein Ergebnis der Diskussion vorwegnehmen zu wollen, finde ich es prinzipiell erstmal völlig richtig, dass man sich Gedanken oder gar Sorgen um die Jugend macht. Unsere Gesellschaft krankt nicht an zuviel, sondern zuwenig sozialer Verantwortung - auch und besonders Verantwortung für die nachwachsende Generation! Man denke nur an Stichworte wie "Kinderfeindlichkeit" oder auch "Kinderarmut" - peinlich für eines der reichsten Länder der Erde!
Kein Politiker scheint ernsthaft gewillt, an derartigen "Rahmenbedingungen" etwas ändern zu wollen. Mit Sorgen und Verantortung meine ich etwas anderes als populistische Lippenbekenntnisse oder rigiden Verbots-Aktionismus. Das ist keine "Lösung", sondern Teil des Problems. Eines Problems, das man als zunehmende soziale Kälte und Verlust von Werten umschreiben könnte.

Natürlich gibt es keine direkte und zwangsläufige Kausalität "vom Killerspiel zum Killer" - wer kann denn so platt denken? Andererseits kann mir aber auch keiner erzählen, dass es nicht doch "bedenklich" ist, wenn Jugendliche oder sogar schon Kinder tagtäglich 5 oder mehr Stunden vor dem Computer abhängen - und die Eltern meist keine Ahnung haben, was da genau vorgeht. Für mich macht dann allerdings die schiere zeitliche Gewichtung zwischen Realität und virtueller Welt und der Verlust realer Bindungen das Ganze eher zum beunruhigenden Symptom als was da inhaltlich gespielt wird.

"Bedenklich" ist hier, wohlgemerkt, im zweifachen Sinne gemeint, nämlich sowohl bezüglich der Beweggründe als auch möglicher Auswirkungen. Man kann nicht Auswirkungen verhindern wollen, ohne zunächst Beweggründe zu verstehen.

Gruß, Manfred

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