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Suse Linux 10.1 - 3D aktivieren bzw. installieren der Treiber

Obulus / 16 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo alle zusammen, ich habe mir Suse Linux 10.1 zugelegt und habe so meine Problemchen als Linux-Neuling. Zum Beispiel bekomme ich die 3D-Unterstützung nicht hin. Habe bei nVidia den Treiber gesaugt und bekomme ihn nicht installiert - weder mit "Software inst. oder löschen", noch mit "Add on Produkt" im YAST. Hab was von "Runlevel 3" gelesen, aber kann damit nix anfangen. Kann mir bitte einer verraten, wie ich in das Menü oder auf die Ebenen komme, wo ich den Treiber installieren kann? Ich muss glaube auch "Kernel" udaten - oder so. Keine Ahnung, wie ich das machen soll. Ich bin für jede Hilfe dankbar. Ich hoffe, es gibt jemanden, der sich damit auskennt. Bis denne also...

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KarstenW Obulus „Hallöle KarstenW, deine Antworten klingen sehr plausibel und sagen mir am...“
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Ich kann mich nur noch sehr schwach erinnern, wie es mir mit der SUSE 4.4 version ergangen ist. Wahrscheinlich hatte ich die gleichen Probleme ;-).
SUSE hat das Konfigurationstool yast entwickelt und versucht wie bei Windows die Konfiguration hinter irgendwelchen Menüs zu verstecken. Ich benutze Debian. Da aber die Distributionen auch nur den Programmcode aus dem Internet vom Kernel und aller linuxprogramme herunterladen und nicht selbst programmieren, unterscheiden sich die Distributionen hauptsächlich bei der Konfiguration.
Wenn du den nvidia-Treiber heruntergeladen hast ( http://www.nvidia.de/object/linux_de.html ), dann mußt du erstmal herausfinden. welche Kernelversion bei dir momentan läuft. Man kann dazu den Befehl dmesg nehmen. Die Version wird zu Beginn der Ausgabe angezeigt:
"dmesg |less"

.....
Linux version 2.6.12 (root@Winkler2) (gcc version 4.0.2 (Debian 4.0.2-2)) #1 Tue Dec 6 12:05:43 CET 2005

......

Bei mir ist die kernelversion die 2.6.12. gcc ist der Compiler mit dem ich meinen eigenen kernel kompiliert hatte. Brauchst du aber nicht, da die Standardkernel für Desktoprechner erstmal ausreichen.
Du mußt die gleiche version vom Betriebsystemkern als Programmcode installieren. Das ist für Windowsbenutzer ungewöhnlich, da Microsoft den Programmcode von Windows nicht rausrückt.
Das kannst du mit yast machen. Meist wird der Programmcode des betriebsystemkernes mit linux-source??? oder kernel-source ???? bezeichnet. Den mußt du installieren. Das ist in der Regel eine mit tar und gzip komprimierte datei :

Sie wird meist unter /usr/src installiert und muß noch entpackt werden:

cd /usr/src

dir oder ls -al

linux-source-2.6.12.tar.bz2

Diese datei wurde mit dem tar Programm und bzip2 komprimiert (tar kann nur Dateien archivieren und braucht noch gzip oder bzip2 für die Komprimierung).

Ich mache das meist mit dem Midnight Commader (Befehl mc). Der ist schon vorkonfiguriert und ruft tar und bzip2/gzip automatisch mit den richtigen Optionen auf um die datei zu entpacken. Ansonst mußt du das manuell machen . Erst mit gzip oder bzip2 die Datei entkomprimieren und dann mit tar die Datei wieder in ein Unterverzeichnis entpacken.
Dazu kann du dich in den manpages tar und gzip oder bzip2 informieren:
man tar
man gzip
man bzip2

Nimm lieber den Midnight Commander.

Wenn die Datei des kernels entpackt ist, mußt du alle Dateien nach /usr/src kopieren (mit dem Midnight Commader).

Jetzt mußt du noch das Programm make und den gcc installieren. Das kannst du auch mit yast machen.

Du mußt jetzt den XServer beenden. Der XServer bietet einem Programm seine Dienste an , die Ausgaben des Programmes auf dem Monitor darzustellen. Das kann auch dem gleichen Rechner sein oder im netzwerk auf einem anderen Rechner oder sogar unter einem anderen Linux/ Unix.
Bei Unix wird der Grafikmodus XWindowsystem verwendet. Dieser besteht aus dem XServer und dem XClient. Der XClient ist das jeweilige Programm, wie der Mozilla, Firefox oder KMail , eben alle Programm die im Grafikmodus laufen.
Beim XServer ist ein Grafiktreiber mit dabei. Da die XServer modular aufgebaut sind, kann man den Grafiktreiber auch austauschen.
Der XServer wird automaisch von xdm, kdm oder gdm beim Systemstart mit gestartet. Du kannst den XServer am einfachsten beenden, in dem du das jeweilige Shellscript von xdm, kdm oder gdm mit dem stop -Parameter aufrufst:

Bei Debian sind alle Systemshellscripte im Verzeichnis /etc/init.d:

Bei mir wird der XServer durch gdm gestartet. gdm , kdm und xdm stellen den grafischen Login-Prompt oder Login-Bildschirm dar.

Wenn ich bei mir den Befehl "/etc/init.d/gdm stop" eingebe, wird gdm und damit auch der XServer beendet.
Bei SUSE stehen diese Shellscript in einem anderen Unterverzeichnis von /etc. Ich weiß nicht mehr wo. Du mußt den Pfad beim befehl anpassen.
Bei Linux ist der Garfikmodus vom Betriebsystemkern getrennt. Man kann oder soll auch einem Linux-oder Unixserver keinen XServer aus Sicherheitsgründen installieren. Deshalb gibt es auch so viele Kommadozeilentools für die Konfiguration.

Wenn der XServer beendet wurde (Bilschirm ist schwarz mit einem Eingabeprompt von der Shell BASH). kann du in das verzeichnis vom NVIdia-Treiber wechseln und mit dem Befehl "sh Nvidia???.run" den Nvida-treiber menügeführt installieren. Dabei wird so eine Kernelschnittstelle kompiliert über die der NVida-Treiber in den kern automatisch beim Systemstart geladen wird. Der Treiber wird automatsich nach /lib/moduls/kernel????/ installieret und heißt nvidia.ko.

Kernelmodule sind eine Erweiterung des betriebsystemkerns (eine kompilierte Objectdatei um es genau zu sagen), die man während des Betriebs in den Speicher laden und auch wieder entladen kann. Die Installation ist deswegen so kompliziert, weil bei Linux und Unix alle Treiber direkt im Betriebsystemkern laufen. Bei Windows laufen die Treiber im Userspace. Das ist der Speicherbereich , wo auch alle normalen Programme laufen. Der Nachteil bei Windowstreiber ist, das der Prozessor immer erst vom Protected Modus in den Kernelmodus geschaltet werden muß, bevor er Treiber Zugriff auf die hardware bekommt. Windowssysteme sind deswgen sehr schlecht im Serverbereich einsetzbar, weil die Kernel von Windows wie alle Microkernel Geschwindigkeitsprobleme haben (das Umschalten vom Protected Modus in den Kernelmodus und umgekehrt kostet immer etwas Rechnenzeit, spielt aber im Desktopbereich eine untergeordnete Rolle).
Linux soll aber sowohl im Desktopbereich wie auch im Sererbereich stabil laufen. Das mal nur nebenbei.


Normalerweise wird die Konfiguartionsdatei des XServers /etc/X11/xorg.conf) vom NVidia-Installer automatisch bearbeitet. Man kann diese Datei aber auch manuell mit einem Editor notfalls bearbeiten

http://download.nvidia.com/XFree86/Linux-x86/1.0-8774/README/index.html

bei SUSE liegt die Sache etwas anders. Da kann man die Konfiguration mit yast machen. Sobald man bei SUSE irgendetwas mit dem Editor in einer Konfigurationsdatei macht, wird die Änderung durch irgendein SUSE-Shellscript rückgängig gemacht. Ich bin deshalb auch zu Debian gewechselt. Man kann bei Debian viele Konfigurationsdateien mit dem Editor reparieren oder auch anpassen.

Versuch es mal. Ich bin zu Debian gewechselt, weil ich von SUSE den Eindrucke hatte das viele sachen fehlerhaft programmiert waren. Keine Ahnung, aber normalerweise müßte man die Datei /etc/X11/xorg.conf auch mit dem Editor bearbeiten können, wenn der NVidia-Installer es nicht kann.
Du kannst auch zu Ubuntu wechseln oder KUbuntu. Die bauen auch Debian testing auf und sind bei der Installation mehr automatisiert als Debian.
Versuch aber erstmal SUSE in den Griff zu bekommen.
Man kann den XServer bei SUSE mit dem Programm sax2 konfigurieren.
Ich weiß aber nicht, ob man damit auch den NVidia Treiber in der Datei /etc/X11/xorg.conf einstellen kann.
Die meisten Konfigurationsdateien im /etc Verzeichnis sind normale Textdateien , die man auch mal zur Not mit einem Editor bearbeiten kann. Bei SUSE laufen irgendwelche Shellscripte im Hintergrund , die diese Änderungen wieder rückgängig machen. Ich blicke bei SUSE und der Konfiguration mit yast nicht durch.
Mir gefällt eben SUSE mit seinem yast-Tool nicht.





Wenn ales gut funktioniert hat, müßte beim nächsten systemstart der nVida-Treiber automatisch geladen werden.

PS: Die vielen Kommadozeilentools sind nicht so kryptisch, wenn man die TAB Taste in der Shell BASH möglichst oft verwendet.
Wenn du die TAB Taste bei der Eingabe eines Befehl verwendest, wird der befehl automatisch erweitert (es sein denn du hast nicht die Rechte den Befehl auszuführen). Das gleiche gilt mit der Eingabe eines Verzeichnispfades und Dateien.

Bei FreeBSD wird immer noch die uralte Shell Bourne genommen.
Die bash ist die Bourne Again Shell. Die ist besser als die C-Shell, Korn-Shell oder die alte Bourne-Shell.
Eine Shell nimmt die Eingaben des benutzers entgegen und startet den jeweiligen befehl oder das programm. Man kann die jeweiligen Shells auch programmieren. Das sind dann die Shellscripte. Die bash wird so programmiert, wenn es dich interessiert:

http://www.tldp.org/LDP/abs/html/

PPS: Mein Weg ist universell. So kannst du es machen , wenn du den Treiber direkt von NVidia heruntergeladen hast. SUSE bietet wahrscheinlich eine ganz einfachen Weg, in dem SUSE ein fertig kompiliertes NVidia-Modul anbietet.
Das NVidia Modul von SUSE muß aber nicht unbedingt der neueste Treiber sein. Ich weiß nicht welchen NVidia-Chip du verwendest. Die Versionsnummer vom NVidia-Treiber ist entscheidend, ob deine Grafikkarte unterstützt wird oder nicht.
Da kannst du Rheinlaender fragen. Meine Erfahrungen sind wirklich angestaubt in Bezug auf SUSE.
Die Distribution ist im Grunde egal, SUSE versucht eben die Installation noch mehr zu automatisieren als andere Distributionen.







Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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