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Neuer, furchtbarer Streich vom Arbeitsamt.

zoro / 39 Antworten / Flachansicht Nickles

Eben besuchte ich eine Einladung des Arbeitsamtes zu einem Informationsgespräch zum Thema Zeitarbeitsfirmen, natürlich mit der üblichen Drohung nach §3 des Sozialgesetzbuches bei nicht erscheinen bla bla…


 


Der AA-Leiter eröffnete die Sitzung mit den Worten: Ich freue mich, das Sie alle so zahlreich erschienen sind…….(der blanke Hohn).


 


Verschiedene Zeitarbeitsfirmen aus der Region wurden vorgestellt.


Hier ein Auszug aus dem Tarifvertrag, dem ab 2004 alle ZAF angeschlossen sind (equall pay, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, ist vom Tisch).


 



  1. 5,95  (kann seinen Namen richtig schreiben)
  2. 6,95  (kann Sätze mit bis zu 13 Wörtern verstehen (Beamte, Politiker)
  3. 7,95  (gelernte Arbeitskräfte….)

       .


       .


       .


       15  14,95 (Hochenergielaserphysiker,……


 


        (alle Angaben nur so ungefähr)


 


        bei 21 Urlaubstagen 


 


Natürlich wurde hinterher von uns verlangt, das wir uns bei diesen Firmen (mindestens jedoch bei zweien) bewerben müssen.


 


Ich finde, bei Leiharbeitsfirmen handelt es sich um lizensierte Sklaverei. Arbeite ich als gelernter für 7,95 bleiben mir 5 Euro Netto. Läuft die Probezeit nach einem halben Jahr aus und wird nicht verlängert, kriege ich davon 53%, bleibe oder werde also auf  jeden Fall auf Sozialhilfe angewiesen sein. Auch ist ganz klar, daß man mit 5 Euro/h keinerlei sonstige finanzielle Vorsorge betreiben kann. Auch klar ist ja wohl, dass bei der Sache nur der Verleiher ohne Arbeit reich wird.


 


Bei einem Stundenlohn von 5,95 müsste eigentlich der Sozialhilfeantrag gleich mit ausgehändigt werden.


 


Ich habe eine der ZAF-Tanten gefragt: warum glauben sie, will keiner von den 4 Mill. Arbeitslosen für sie arbeiten, so dass sie hier darauf angewiesen sind, die Leute zwangszuverpflichten ?


 


Ehrliche Antwort: Wir wurden vom Arbeitsamt dazu eingeladen/aufgefordert.


 


Na klar, so kann man die Kosten der Arbeitslosen am elegantesten verringern.


An dem Beispiel sieht man deutlich, dass man durch Arbeit auch arm werden kann….


 Also dann, machts gut und last euch nicht erwischen


 

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Fetzen zoro „Neuer, furchtbarer Streich vom Arbeitsamt.“
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Im Grunde ist doch alles Geschwätz, von wegen der armen Wirtschaft. Die arme Wirtschaft jammert ständig, auch wenn alle umsonst arbeiten würden. Denn dann könnte die Produkte keiner mehr kaufen. Wenn die Leute bezahlt werden, dann jammern sie über zu hohe Lohnkosten. Solange sich irgendwelche Kleinunternehmer mit 4-5 Angestellten, Autos für über 60- 70000€ leisten können und das auch noch von der Steuer abzusetzen können, hält sich mein Mitleid eindeutig in Grenzen.
Zu den Ungelernten sei gesagt, dass eine Ausbildung vielleicht die Warscheinlichkeit erhöht, dass jemand gute Arbeit leistet, aber noch lange keine Garantie dafür darstellt.
Warum der dann weniger bekommen soll, für gleiche und vor allem gleich gute Arbeit ist mir schleierhaft. Mir braucht jetzt niemand mit dem Gesetz kommen, die Frage ist halt eher hypothetisch. Trotzdem ist bescheuert zu sagen, dass ein Idiot mit einem Zettelchen mehr kriegen soll, nur wegen dem Wisch und nicht der, der die besseren Ergebnisse liefert.
Das was hier zur Zeit abgeht ist eine üble Farce, deren Hintergrund es schlicht und ergreifend ist uns wieder in die Anfänge des 19Jhds zurückzubringen.
Solange Gehälter im Millionenbereich munter um bis zu 2 stellige Prozentbeträge aufgestockt werden, solange Grashüpfer(Fussballer), im Kreis fahrer, und Däumchendreher in Millionenhöhe kassieren und das durch drücken des Lohnniveaus (ja das Geld der Sponsoren muss irgendwo herkommen) finanziert wird habe ich zum Teil einfach Verständnis, wenn Leute so einen Müll ablehnen.
Übrigens kostet ein Zeitarbeiter bis zum 3-4 fachen eines festen Mitarbeiters. Solange die Arbeitgeber sich das leisten können, anstatt ordentliche Löhne zu zahlen geb ich einen Dreck auf das Geheule. Hier wird ein Ausbeuterwirtschaftszweig geschaffen, den die Arbeitnehmer auch noch quasi aus eigener Tasche subventionieren sollen.
Wenn es um den Arbeitssuchenden geht, dann wird ihm ständig das Solidaritätsprinzip vor Augen gehelten, das merkwürdigerweise im Umkehrfall nicht gilt. Die dicken Hütten und Autos müssen ja auch mal von jemandem erarbeitet worden sein. Das dürfte in den wenigsten Fällen der Chef alleine gewesen sein. Von daher verstehe ich einfach nicht, warum man dann nicht einsehen kann, dass man seine Leute ordentlich bezahlen muss.
Vor allem, dass Geld, dass ich nicht habe kann ich auch nicht ausgeben. Es gilt hier endlich mal einen gemeinsamen Konsens zu finden (Solidarität wäre ein gutes Stichwort) anstatt nur noch nach dem Neidprinzip herumzujammern. Keiner gönnt dem anderen das schwarze unter den Fingernägeln, selbst, oder gerade dann wenn man es sich eigentlich leisten könnte. Wäre ja auch wirklich finster, wenn ich mir nur noch alle 3 Jahre ein neues Auto zulegen könnte. Solange mein Lieblingswürschenverkäufer 5er und 7er BMWs und die Frau als Zweitauto einen Mercedes fährt, plus dem Jeep für den Stand (der also nur 3x die Woche gefahren wird), solange kann ich verstehen wenn es Leute gibt, die für 1000€ brutto nicht einen ganzen Monat arbeiten wollen.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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Bravo !!!!!!!! Lightning1
... gelöscht_116802