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Unterqualifiziert, oder doch nur zu alt?

Anonym / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

seit einigen Monaten kämpfe ich jetzt darum, eine Einstellung im IT-Bereich zu erhalten.
Damit ihr mal eine Einschätzung meiner Person erhaltet anbei folgende Daten:

Volksschule
Hauptschule
Lehre zum Elektroinstallateur
Abitur auf 2. Bildungsweg
Ausbildung zum EDV-Kaufmann
Zertifizierung als MCSE unter NT4.0
Zertifizierung zum CNA und CNE-5
Zertifizierung (Beta) zum Certified Linux Engineer (S.U.S.E.) .

Ich arbeite seit ca. 20 Jahren auf dem Beruf des Informatikers, habe Programmme in allen Basic-Dialekten geschrieben, habe große Netzwerke administriert.
Ich habe selbständig Projekte im Netzerkmanagement geplant, berechnet und ausgeführt.

Seit Monaten suche ich eine qualifizierte Stelle im IT-Bereich, (natürlich verlange ich anhand meiner Qualifikation) einiges an Geld, wobei immer noch (unter 6-Stellig) pro Anno.
Leider bekomme ich immer wieder Absagen in der Form: "Leider konnten wir Ihre Bewerbung trotz Ihrer herausragenden Qualifikationen nicht berücksichtigen..., usw.".

Wo hängts, habt Ihr eine Ahnung?

Oder soll ich in meiner Bewerbung nur noch Schrott erzählen, oder als Hahne Rhina Krischna mit Creen Card als Ausländer nach Deutschland einreisen, bzw. als MCSE mit garantierter Green Card "Deutsche Land" verlassen, und nach Amerika auswandern?

mfg
Uwe

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Grainger (Anonym) Anonym „Unterqualifiziert, oder doch nur zu alt?“
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@hardy

Ich arbeite selbst in einer Personalabteilung (mittleres Unternehmen im Gesundheitsbereich mit ca. 700 Beschäftigten) und muss Dir teilweise recht geben. Was man da so zum Teil an Bewerbungen zu sehen bekommt, ist manchmal recht haarsträubend.

Einen potientiellen künftigen Arbeitgeber interessiert es zum Beispiel recht wenig, dass der Bewerber einen Farbdrucker und 500 installierte Fonts hat, die Bewerbungen sind zum Teil bunter als ein Comic.

Und einen Lebenslauf in Form eines Aufsatzes (sind teilweise echte Romane) sollte man heute auch niemand mehr zumuten. Auf manche Stellenausschreibungen erhalten wir mehrere hundert Bewerbungen, da sollte eine Bewerbung schon knapp und übersichtlich sein (tabellarischer Lebenslauf, aussagekräftige Zeugnisse).

Mit den Zeugnissen der Vorarbeitgeber ist das auch so ein Problem. Die Leute kümmern sich echt zuwenig darum, was sie für ein Zeugnis erhalten. Wenn man dann im Vorstellungsgespräch hört "ich habe bereits das und jenes gemacht und die und die Berufserfahrung", und in den Zeugnissen steht nichts davon drin, da wird man als Personalmensch schon misstrauisch. Also Leute, legt Wert auf detaillierte Zeugnisse, was man in einer Firma gemacht hat, sollte auch im Zeugnis stehen.

Nett sind auch Schlussformulierungen, in denen das Ausscheiden des Mitarbeiters bedauert wird, usw. Darauf hat man allerdings keinen einklagbaren Einspruch. Aber ich hatte neulich eine Bewerbung vorliegen, bei der ALLE Vorarbeitgeber (und es waren etliche) auf irgendwelche derartigen höflichen Floskeln verzichtet haben. So ein bewerber fliegt eigentlich gleich aus dem Auswahlverfahren (häufige Wechsel, anscheinend war keiner traurig darüber, dass er gegegangen ist).

Mag sein, dass das vielleicht ein weinig einseitig ist. Aber wenn man 200-300 Bewerbungen durchsehen muss, fängt man halt mit einem ganz groben Raster an und siebt dann immer feiner. Mehr als 3-5, in Einzelfällen auch mal 10 Vorstellungsgespräche führt man nicht durch, da bleiben natürlich vorher etliche auf der Strecke.

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