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NICKLES PROJEKT 2001: Der Aufbruch...

Analoge Bildqualität verstehen - PAL, VHS, SVHS und Co

In der analogen Videowelt spricht man nicht von Bildpunkten, wenn es um die Bildauflösung geht. Vielmehr wird von "Zeilen" und "Linien" geredet. Das Bild macht die Sache klar:


Über Antenne und Kabel kommen PAL-Sendungen in dieser Auflösung rein.

Ein analoges PAL-Fernsehbild hat 576 vertikale Zeilen, also gleichermassen viele Zeilen, wie ein digitales PAL-Bild an vertikalen Pixeln hat. In der "Höhe" geht beim Wandeln der digitalen Studioauflösung zum analogen PAL also "nichts" verloren. Anders bei der Auflösung der Bildbreite: Analoges PAL "zerstückelt" die digitale Bildbreite von 720 Pixel in 520 Abschnitte (senkrechte Linien). Pixel, Zeilen, Linien - für zusätzliche Verwirrung sorgen die zwei unterschiedlichen Videoformate, die aus technischen Gründen mit reduzierter Videobandbreite sprich Auflösung arbeiten: VHS, Beta und 8mm-Video verwenden die halbierte Videobandbreite (2,5 statt 5 MHz),

während Super-VHS und Hi-8 etwa 3,5 MHz Videobandbreite erreichen.

In Zahlen ausgedrückt heißt das: Während PAL-Fernsehen etwa 520 Linien nebeneinander darstellen kann (Horizontalauflösung), schafft VHS nur etwa 250 und SVHS (beziehungsweise Hi-8) rund 400 Linien. Die Tabelle zeigt die Unterschiede.

Video-Format VerarbeitungBandbreite Bildbreite

(Vertikale Auflösung)

Bildhöhe

(Horizontale Auflösung)

BildwiederholrateBildqualität Anfallender digitaler Speicherplatz pro Stunde
Digitale PAL StudioqualitätDigital -720 Pixel576 Pixel 25 Vollbilder/sReferenz, Maximum ca 5 GByte
Analoges PAL FernsehenAnalog 5 MHz520 Linien576 Zeilen 50 Halbbilder/sBeste analoge Qualität -
Analoges VHS / Video8Analog 2,5 MHz250 Linien 576 Zeilen50 Halbbilder/s Ausreichende analoge Qualität -
Analoges SVHS / Video HI 8Analog 3,5 MHz400 Linien576 Zeilen 50 Halbbilder/sBefriedigende analoge Qualität -
Video CD (MPEG 1)Digital -352 Pixel288 Pixel 25 Vollbilder/sdeutlich schlechter als VHS ca 650 MByte
Super Video CD (MPEG 1)Digital -480 Pixel576 Pixel 25 Vollbilder/sähnlich wie SuperVHS ca 1 GByte
DVD (MPEG2)Digital- 720 Pixel576 Pixel25 Vollbilder/s ähnlich wie Referenzca 1 GByte
MPEG 4 Video-CDDigital -384 Pixel 288 Zeilen25 Vollbilder/s ähnlich wie VHSca 300 - 650 MByte

Konkret: In dem Augenblick wo mit einem VHS-Videorecorder irgendwas aufgenommen wird, geht die Bildqualität bereits runter auf Note "ausreichend". Mit SVHS läßt sich die Sache ein wenig retten, allerdings bringt auch SVHS kaum mehr als die Hälfte der bestmöglichen Studioqualität. Wer also VHS-Bänder auf den PC schaufeln will, der braucht nicht unbedingt DVD-Aufzeichnungsqualität, da das Ausgangsmaterial bereits deutlich unterhalb der DVD-Auflösung liegt. Und noch weiter runter geht's bei Kopien von VHS-Cassetten. Das Schlusslicht bilder VHS-Longplay-Cassetten und "Kopien von Kopien".

Bei den digitalen Videoformaten ist die anfallende Datenmenge entscheidend, das Fazit lässt sich in der Tabelle schnell ablesen: Das alte MPEG1 Video-Format ist witzlos geworden - es braucht zu viel Platz und schafft nicht mal ansatzweise VHS-Qualität. Auf eine CD passen mit MPEG1 maximal 1 Stunde Video - zu wenig für Spielfilme. Bei MPEG2-Aufzeichnung kommt zwar sehr gute Qualität raus, aber die anfallenden Speichermengen sind zu gross - und DVD-Brenner und DVD-Rohlinge sind noch zu teuer. Bleibt die letzte Zeile der Tabelle, das digitale MPEG 4 Video-Format. Die Bildqualität sieht - mal ganz brutal gerechnet - so aus: Ein analoger Videorecorder schafft 250 x 576 Zeilen = 144000 "Bildpunkte", ein PC mit MPEG4 bringt's auf 110592 Bildpunkte (MPEG4 bei Echtzeit-Aufzeichnung!). Natürlich kann man analoge Zeilen und Linien nicht exakt mit digitalen Pixeln vergleichen. Ein analoges Videoband nutzt sich zudem ab, es treten Farb- und Synchronisationsfehler auf, die eine MPEG4-Videodatei auf CD nicht kennt! Und: Ein MPEG4-Spielfilm auf CD kann mit einem Brenner ruckzuck verlustfrei dubliziert werden! Es lohnt also, den PC als MPEG4-Echtzeit-Videorecorder fitzumachen!

Nochmal zum Nachrechnen:

Analoger Videorecorder: 250 x 576 = 144000 Bildpunkte

Digitales MPEG 4: 384 x 288 = 110592 Bildpunkte

Wenn Du in der Schule nicht so oft geistesabwesend warst wie ich, dann kannst Du Dir jetzt die paar Prozente ausrechnen, um die MPEG 4 schlechter ist als ein analoger Videorecorder. Dem gering schlechteren MPEG 4 Bild stehen natürlich viele Vorzüge von MPEG 4 gegenüber:

1. Eine MPEG4-CD kann blitzschnell dubliziert werden (ca 6 Minuten bei 10x Brenner).

2. Beim Kopieren treten keinerlei Qualtätsverluste auf.

3. Es existiert keinerlei Kopierschutz der irgendwelchen Stress machen könnte.

4. Spielfilm-Sammlungen auf CDs brauchen weniger Platz als VHS-Cassetten.

5. MPEG4-Aufzeichnungen lassen sich schnell und komfortabel schneiden (Werbeblöcke entfernen).

Konkret: Wenn Du einen Werbeversuchten Spielfilm auf VHS aufnimmst, dann musst Du ihn danach mindestens einmal schneiden um die Werbung rauszukriegen. Das ist viel zeitaufwendiger als bei MPEG4-Aufzeichnungen. Und: Beim Überspielen der VHS-Cassette geht Bildqualität verloren. Und was dann übrig bleibt, ist kaum noch besser als MPEG 4! Es ist also definitiv praktischer gleich digital mit MPEG4 aufzunehmen.

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NICKLES PROJEKT 2001: Der Aufbruch

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Quelle: www.nickles.de