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Nachhaltigkeit bei Daten-Speicherung: 131 Jahre alte Tonaufnahme auf Wachs

inspirator1 / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Leute

digitale Datenhaltbarkeit ist ja ein heikles Thema, zufällig fand ich dieses Tondokument:

https://www.nps.gov/edis/learn/photosmultimedia/prince-bismarck-and-count-moltke-before-the-recording-horn.htm

Bitte runterscrollen zu "Otto von Bismarck", da hat der olle Otto auf ein "Wachsmedium" gelabert das Thomas Edison erfunden hatte (gibt noch weitere Quellen dazu, bitte googlen).

Die Aufnahme ist zwar schlecht aber noch erkennbar. Man glaubt es nicht, analog schlägt digital.

Welche CD/DVD, SSD, usw. von heute wird wohl in 131 Jahren noch abspiel/hörbar sein?

Also, daß ne Schellackplatte so lange hält ist ja noch glaubhaft, aber ne Wachswalze?

Was habt ihr für ne Meinung dazu?

inspirator

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mawe2 The Wasp „Natürlich schlagen analoge Speicher die digitalen. Wohl einer der bekanntesten Datenträger der Menschheit: ...“
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Na, dann versuch' mal das heutige Wissen der Menschheit auf einigen Rosetta-Stones zu archivieren! Viel Spaß bei der Schaffung der Lagerkapazitäten und beim Transport und später dann weiterhin viel Spaß bei der Volltextsuche!

Die Walze kannst du auch noch in 1000 Jahren auslesen

Außer, sie wurde kurzzeitig mal über 40°C erwärmt...

Digitale Speicher ändern sich viel zu schnell, als dass sie für eine Langzeitarchivierung sinnvoll wären.

Ja. Aber man kann die Daten schnell kopieren und schnell konvertieren und dann "leben" sie halt weiter. Man darf natürlich nicht den Fehler machen und glauben, dass ein einziges digitales Medium so eine lange Haltbarkeit hat wie ein einziges früheres analoges Medium.

Spätestens wenn ein komplettes Papierarchv abgebrannt ist, wird man festellen, dass man bei vorheriger Digitalisierung noch auf digitale Sicherheitskopien hätte zurückgreifen können. So ist aber alles weg!

Digitale Archive sind deshalb nur eine Zusatzmöglichkeit der Archivierung, niemals die einzige.

Nein, nicht die Einzige. Aber digitale Verfahren sind insgesamt betrachtet sicherer, allein schon wegen der einfacheren Kopierbarkeit.

Dokumente werden afaik vor allem auf Mikrofilm langzeitarchiviert.

Aber auch in Filmen laufen chemische Prozesse ab, die deren Existenz schnell beenden können. Und Kopien werden immer eine schlechtere Qualität als das Original haben. Das passiert bei digitalen Medien i.d.R. nicht.

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